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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1938-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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2. Geschichte des Buchhandels: s) Allgemeine Geschichte d) Firmengeschichte c> Personengeschichte (Biographien und Briefwechsel) S> Geschichte der buchhgndlerischen Organisation 8. Ordnung des Buchwesens: a) Im Kulturstand b> In der Wirtschaft c) Im Ausland 4. Die Rechtsgrundlagen: a) Wtrtschaftsrecht (Handelsgesetzbuch, kaufmänn. Recht usw.) d> Urheber- und Verlagsrecht o) Das Recht der Reichskulturkammer ck) Das buchhändlerische Gewohnheitsrecht 5, Betriebswirtschaft: a> Allgemeines d) Vertriebssormen c> Verkehrsorganisation ä> Betriebsorganisatton 8. Buchherstellung und graphisches Gewerbe: (Die technischen Verfahren, Preisbildung) 7, Bibliographie: a> Lehre b) Anwendung I. Bibliographien des Buchhandels II. Bibliographien außerhalb des Buchhandels 8. Nachschlagewerke: (Adreßbücher, Wörterbücher, Lexika usw.) g. Bücher- und Wissenschaftskunde: a> Literaturgeschichte b> Wissenschastskunde 1V. Sprache und Schriftverkehr: a) Deutsch d> Fremde Sprachen Man könnte das alles zusammen ganz allgemein als das Schrifttum des Berufes bezeichnen. Das Fachschrifttum im engeren Sinne, das in erster Linie der Ausbildung und Fortbildung dient, wird immer nur einen Teil davon aus machen. Die Grenzen zwischen beiden sind freilich schwer zu zie hen. Sie hängen durchaus von den persönlichen Interessen und der persönlichen Leistungsfähigkeit ab. Für den einen wird das genügen, was man als Grundlehre oder als Kernstück jeden Fachschrifttums bezeichnen kann, und der andere wird darüber hinaus seine Kenntnisse erweitern und seine Fähigkeiten ent wickeln. Und gerade das spielt zweifellos für den Buchhandel eine besondere Rolle. Die Aufgabe des Buchhändlers, andere Menschen geistig zu beraten, setzt eigene gründliche Unterrichtung voraus, die aber im fortwährenden Wechsel der Menschen, Zei ten, Themen und Stoffe immer neu erworben wer den muß. Denn wie will der Buchhändler politische Bücher verkau fen, wenn er nicht weiß, was politisch los ist? Wie will er eine deutsche Geschichte verkaufen, wenn er keine Ahnung hat, wo heute die deutsche Geschichtsschreibung steht? Wie will er ein technisches oder naturwissenschaftliches Buch verkaufen, wenn er nicht wenigstens die Gliederung, die Aufgaben, die Namen und auch die Fachsprache dieser Gebiete kennt? Und so weiter! — Das ist für diesen Beruf charakteristisch: die Notwendigkeit, s i ch selbst fortlaufend zu unterrichten, eigentlich nie anszulernen. So wird zweierlei deutlich: die Weite dessen, was hier als Fachschrifttum gelten kann und die unentbehr liche und unablässige Bemühung um dieses Fach schrifttum. Sie wird außerdem verstärkt durch neue Grundsätze der buchhändlerischen Berufserziehung, die das Spezialistentum zu überwinden und die berufliche Allgemeinbildung des Buchhänd lers auf eine Möglichst breite Grundlage zu stellen sucht. In dieser Richtung wirken noch besondere Maßnahmen, wie der Pflichtbesuch der »Rcichsschule des Deutschen Buchhandels-, die Vsrbindlichkeitserklärung der Gehilfenprüfung und die Einfüh rung des »Lehrlingspasses« als wichtiges Hilfsmittel zur Über wachung einer ordnungsgemäßen Ausbildung. Damit sind heute dem buchhändlerischen Fachschrifttum nicht nur neue Aufgaben gestellt, sondern auch neue Einsatzmöglichkeiten ge schaffen worden. Jede Berufsbildung ist in hohem Maße Selbstbildung. Es gibt nun wiederum sehr wenig Berufe, für die das so stark gilt, wie für den Buchhandel. Aus Gründen, die wir schon gekenn zeichnet haben. Was der junge Buchhändler während seiner Ausbildung im Betrieb lernt, in der »Praxis-, das wird immer nur einen bestimmten Teil seines Berufswissens ausmachen. Da neben steht noch unendlich viel, was der einzelne Betrieb gar nicht vermitteln kann, was sich jeder selbst erwerben muß, um sich zu steigern und die Einsatzmöglichkeiten zu erweitern, kurz gesagt, um vorwärtszukommen. In den großen Städten helfen die Fachschulklassen, die Arbeitsgemeinschaften der Fachschaft Angestellte und andere Einrichtungen. Die meisten Lehr linge kommen aber aus den Klein- und Kleinstbetrieben der Klein- und Mittelstädte. Da ist der junge Mensch in der Berufs bildungsarbeit weitgehend auf sich selbst gestellt. Hier hilft allein das Fachbuch, um ihn aus seinen kleinen in die größeren Verhältnisse zu führen, und um ihm das zu vermit teln, was sein Betrieb und seine Umgebung ihm beim besten Willen gar nicht darbieten können. Die Voraussetzungen für den Einsatz guten Fachschrifttums sind also gerade im Buchhandel besonders günstig. In einem etwas merkwürdigen Gegensatz dazu steht nun allerdings zur Zeit noch der Buchhandel selbst. Sieht man sich unter jungen Buchhändlern um, so fällt sofort auf, daß die praktischen Be ziehungen zum Fachschrifttum sehr gering sind. Im allgemeinen sind es immer wieder nur die gleichen drei für die Gehilfen- prllfung erwünschten Bücher, die bekannt sind. Das übrige Fach- fchristtum ist zum größten Teil, sogar dem Namen nach, un bekannt. Dementsprechend gering ist der Besitz an Fach büchern. Es sind nur wenige, die sich ihre Bücherei durch eine kleine Fachbibliothek ergänzen. Man muß zugeben, daß der »Kulturetat- eines Buchhandelslehrlings sehr bescheiden ist. Trotzdem kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß das Fachbuch nur als ein notwendiges Übel angesehen wird, schließ lich auch als etwas mehr oder minder Langweiliges oder Überflüssiges. Das mag zum Teil mit daran liegen, daß heute immer noch ein nicht unbeträchtlicher Teil des jungen Buchhandels vor wiegend »belletristisch- ausgerichtet ist und nicht von vornherein die unmittelbaren berufspolitischen und arbeitspraktischen Be ziehungen zum Beruf hat. Die Berufswirklichkeit wirkt zunächst natürlich ernüchternd. Bestimmt hat aber dieses man gelhafte Verhältnis zum Fachbuch seine Ur sache auch im Lehrbetrieb selbst. Es gibt noch genug Buchhändler »alter Schule-, die auf ihre, und zwar nur auf ihre Praxis schwören und von solchen »Bücherweisheiten- nichts halten, etwa nach der Melodie: »Wir haben so etwas auch nicht gehabt und sind auch tüchtige Kerle geworden!- Sie halten das dann alles für graue Theorie. Die Betriebe, die für ihre Lehr linge und Mitarbeiter eine kleine Fachbücherei eingerichtet haben, sind immer noch selten. Die Zahl der Lehrbetriebe, die in der Ausbildung das Fachbuch bewußt mit einsetzen, also ihre Zöglinge praktisch zum Fachbuch hinführen, ist nicht sehr groß. Das Interesse am Fachbuch ist im Betrieb also ebenso gering wie beim Nachwuchs. Immer gemessen an der Notwendigkeit und Möglichkeit des planmäßigen Einsatzes zur Leistungs steigerung des ganzen Berufs! Auf der anderen Seite bringen die Fachblätter des Buch handels, vor allem das »Börsenblatt für den Deutschen Buch handel- schon seit Jahren regelmäßig ausführliche Übersichten über alle irgendwie wichtigen Neuerscheinungen des buchhänd- lcrischen Fachschrifttums. Anläßlich der vorjährigen Fachbuch werbung veröffentlichten diese Zeitschriften auch eine erste Grundliste von Fachbüchern für die Ausbildung und Fort bildung im Buchhandel'). Was steht aber nun dem Buchhandel heute an Fachliteratur überhaupt zur Verfügung? Dazu ist ganz allgemein zu sagen, daß das Schrifttum des Berufes im oben gekennzeichneten ') Diese Grundliste des buchhändlerischen Fachschrifttums wird burchgesehen und um wichtige Neuerscheinungen ergänzt demnächst auch im »Börsenblatt- wieder abgedruckt werden. ISO Nr. 88 Dienstag, den 15. Februar 1938
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