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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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10818 Nichtamtlicher Teil. 279, 1. Dezember 1904. Januar 1808, Heft 11 und 12 als Doppelheft erst im Februar 1809. Im Ganzen sind der Zeitschrift 7 Kupfer beigegeben. (Ein Exemplar der jetzt seltenen Zeitschrift gelangte in der Bibliothek Runze-Zolling in diesen Tagen in Leipzig zur Versteigerung.) Obschon Kleist mit dem Phöbus keinen Erfolg gehabt hatte, faßte er schon ein halbes Jahr später wieder einen ähnlichen Plan. In seinem Schreiben aus Prag, den 17. Juli 1809, berichtet er nämlich an seine Schwester: . . . «Gleichzeitig schien sich hier, durch B. und durch die Bekanntschaften, die er mir verschaffte, ein Wirkungskreis für mich eröffnen zu wollen. Es war die schöne Zeit nach dem 21. und 22. Mai. und ich fand Gelegenheit, meine Aufsätze, die ich für ein patriotisches Wochenblatt bestimmt hatte, im Hause des Grafen v. Kollowrat vorzulesen. Man faßte die Idee, dieses Wochenblatt zustande zu bringen, lebhaft auf, andre über nahmen es, statt meiner den Verleger herbeizuschaffen, und nichts fehlte, als eine höhere Bewilligung, wegen welcher man geglaubt hatte, einkommen zu müssen. Solange ich lebe, vereinigte sich noch nicht soviel, um mir eine frohe Zukunft hoffen zu lassen, und nun vernichten die letzten Vorfälle nicht nur diese Unter nehmung, — sie vernichten meine ganze Tätigkeit überhaupt.« Später machte Kleist doch noch einen Versuch mit der Herausgabe eines Blattes von politischer Färbung, der «Berliner Abendblätter«, die ihn in Konflikt mit den Behörden brachten.!-) Er hatte kein Glück damit, und auch seine drei Dramen: «Das Käthchen von Heilbronn«, »Die Hermannsschlacht« und »Prinz Friedrich von Homburg« fanden keinen Beifall; die beiden letzteren konnte er weder zum Druck noch zur Aufführung bringen. Alle seine Ver suche, sich eine Existenz zu gründen, waren fehlgeschlagen. Dazu kam noch die unglückliche Liebe mit der Frau Henriette Vogel, die sich mit Todesgedanken trug. Am 21. November 1811 erschoß er sie am Ufer des Wannsees bei Potsdam und dann sich selbst. Ausstellung im Deutschen Vnchgewerbehause zu Leipzig. Viele Kräfte sind zurzeit auf dem Gebiete der Buch ausstattung tätig. Mancher glaubt hier miltun zu dürfen; aber auch hier gilt das Wort von den vielen, die berufen, und den wenigen, die auserwählt sind. Wenn irgendwo in der angewandten Kunst, dann ist gerade in der Buchkunst das Arbeiten nach berühmten Mustern recht an der Tages ordnung. Die Gabe des Nachempfindens läßt dabei manches entstehen, was bei flüchtigem Hinsehen wohl einen ganz ge fälligen Eindruck macht, aber bei genauerm Betrachten herzlich wenig besagt. So hat Julius Nitsche-Leipzig jetzt Buchschmuck arbeiten, Vorsatzpapiere, Exlibris u. a., ebenso Charlotte Decke-Breslau Vorsatzpapiers und Buchschmuck ausgestellt, und A. Benkendorf-Dresden hat sich mit einigen für Buchschmuck bestimmten landschaftlichen Federzeichnungen beteiligt. Die letzterwähnten Arbeiten sind ganz unzuläng lich. Charlotte Decke hat in ihren Vorsatzpapieren und Randleisten einige hübsche Farbengegensätze gefunden, jedoch die Mehrzahl ihrer Blätter ist viel zu bunt. Auch unter Nitsches Arbeiten finden sich einige gute und wirksame Ar beiten, aber einen Vergleich mit den Entwürfen der Darm städter Künstler und den charaktervollen Buchschmuckarbeiten Rudolf Kochs-Leipzig halten seine Blätter nicht aus. Die Arbeiten der letzterwähnten Künstler haben einen ausgeprägten persönlichen Stil und zeigen auch ein ebenso feines Gefühl für Form wie für Farbe. Koch ist ein Stilist °) Auch diese »Abendblätter« sind jetzt verschollen. Otto Brahm hat sie in seinem »Heinrich von Kleist« (1884) studiert. ersten Ranges. Sichere, ruhige Linienführung, Größe der Auffassung sind unerläßliche Eigenschaften für die Art seiner Gestaltungsweise. Welcher bedeutende monumentale Zug ihm eigen ist, davon gibt allein schon die ernste und formenschöne Durchbildung einiger Psalmen das beste Zeugnis. Daneben zeigt Koch eine Reihe vornehm ausgestatteter Bucheinbände, die er für F. Volckmar in Leipzig entworfen hat, ferner ori ginell erfundene und fein getönte Vorsatzpapiers, Urkunden und Ux 1ibri8. In den technisch vollendeten Buchdruck-Erzeugnissen der Hofbuchdruckerei von H. Hofmann-Darmstadt bekundet sich die eigenartige Kunst einiger Angehörigen der Darmstädter Künstlerkolonie. Diese Arbeiten, mit ihrer zum Teil reichen Farbenpracht, bestätigen zugleich, welche Steigerung des dekorativen Eindrucks zu erreichen ist, ohne daß die Feinheit der Farbenwirkung zu leiden braucht. Als besonders charak teristisches Beispiel möchte ich hier Olbrichs streng ge gliedertes und farbenschönes Kunst-Ausstellungs-Plakat an führen. Außer ihm sind auch in dieser Gruppe noch I. V. Cissarz, Haustein, mit Speise- und Glückwunsch karten, Kalendern rc., und vr. Daniel Greiner mit inter essanten Originalholzschnitten vertreten. Ernst Kießling. Kleine Mitteilungen Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart. (Vgl. Nr. 264 d. Bl.) — In der gestrigen Generalversammlung am 28. November waren 3047 Aktien vertreten. Im Anschluß an den gedruckt vor liegenden Geschäftsbericht gab der Vorsitzende des Aufsichtsrats ins einzelne gehenden Aufschluß über die verschiedenen Geschäfts zweige, worauf der Bericht genehmigt und alsdann mit allen Stimmen gegen die 164 eines einzelnen Aktionärs Entlastung an Vorstand und Aufsichtsrat erteilt wurde. Die dem gedruckten Bericht beigegebenen Anträge der Verwaltung auf Verwendung des Reingewinns wurden ohne Debatte angenommen und die sofortige Auszahlung der auf 6 Prozent festgesetzten Dividende beschlossen. Die turnusgemäß aus dem Aufsichtsrasi ausscheidenden Herren Rechtsanwalt Stein und Leo Schweyer wurden mit überwiegender Stimmenmehrheit wiedergewählt. — Der Auf sichtsrat hat Herrn Kommerzienrat Or. D. Dörtenbach zum Vorsitzenden gewählt und Herrn Verlagsbuchhändler Max Schreiber (Eßlingen) in seine verwaltungsrätliche Abteilung für den Verlag und die technischen Anstalten delegiert. Sammlung der österreichischen Volkslieder. — Seitens des österreichischen Unterrichtsministeriums wird eine Veröffentlichung vorbereitet, die die Aufmerksamkeit der musi kalischen und der literarischen Kreise in hohem Grade auf sich ziehen dürfte, eine Gesamtausgabe des Volksliederschatzes aller österreichischen Nationen. Der erste Schritt zur Durchführung dieses Werkes wurde durch eine offizielle Vorbesprechung getan, die unter dem Vorsitze des Unterrichtsministers Or. v. Härtel am 26. November d. I. in den Räumen des Unterrichtsministeriums stattgefunüen hat. Außer dem Herrn Unterrichtsminister, Sektionschef 0,-. Friedrich v. Stadler und Ministerialrat Or. Karl Ritter von Wiener haben an der Vorbesprechung teilge nommen: Professor Or. A. Haussen und Professor Or. O. Hostinsky aus Prag, Konzertdirektor M. Hubad aus Laibach, Professor Or. Anton Jve aus Graz, Or. Eusebius Mandyczewski, Professor Or. R. Much und Professor Or. I. Pommer in Wien, Privatdozent Or. I. Schatz aus Innsbruck, Professor vr. K. Strekelj aus Graz, Professor W. Suchiewicz aus Lemberg, Gym nasiallehrer Or. G. Vidossich aus Triest und Musiklehrer I. Zak aus Brünn. Die Wiener Verlagsanstalt »Universal Edition«, die für die Herausgabe der Volksliedersammlung in Aussicht genommen ist, war bei der Vorbesprechung durch kaiserlichen Rat I. Weinberger vertreten. Der Unterrichtsminister eröffnete die Versammlung mit einer Ansprache, in der er unter anderm folgendes sagte: »Die Beratung, zu welcher ich Sie hierher berufen habe, gilt der Sammlung und Pflege des Volksliedes innerhalb der Grenzen unsers Staats. Daß die Unterrichtsverwaltung bereits im Jahre 1902 die ersten Maßnahmen zur Sammlung des für eine groß gedachte Publikation notwendigen Materials getroffen hat, ist bekannt. Daß der Gedanke ein zeitgemäßer und guter war, dafür
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