Anfang Oktober wird ausgegeben: Hermann Schneider Die Götter der Germanen VII, 273 Seiten. RM 6.-, Lwd. RM 7.80 Dieses Buch will nicht die Zeugnisse des altgcrmanischcn Göttcrglaubens sammeln und nicht Göttcrge- schichten erzählen. Es will nicht Kultaltertümcr Zusammentragen und nicht über germanische Religion philosophieren, die Götter nicht zu bloßen Gegenständen der frommen Übung hcrabdrücken und nicht zu bloßen Ideen verflüchtigen. Es sucht vielmehr Antwort auf die Frage: Wie hat der Germane seine Götter empfunden und erschaut, gedacht und geglaubt, wie im Verlauf seiner Geschichte umgeschaut und umgc- dacht? Diese Göttcrgcstaltcn sollen in all ihren Lebensformen, Lebcnsäußerungcn und Lebcnsschicksalen, d. i. Entwicklungsstufen, so lebendig werden, wie es die Götter der Hellenen für jedermann seit zwei tausend Jahren sind. Und wie die griechische, so wird auch unsere germanische Göttcrwclt ihre volle Farbe und Fülle nur gewinnen können, wenn sic mit zweierlei Augen betrachtet wird: mit denen des Glaubens und der Kunst — bei den Germanen der Dichtkunst. Für die Rcllgionsgcschichtc ist die Frage von entscheidender Wichtigkeit, wieweit der Glaube ging und wo der Dichtcrwille ihm beisprang oder ihn abbog/ und auch wir werden in zahlreichen Einzclfällcn zu erwägen haben, ob Glaube am Werk ist oder Kunst. 2m ganzen aber streben wir danach, aufzubauen, was der germanische Geist jemals und aus den verschiedensten Bedürfnissen und Stimmungen heraus seinen Göttern an Gaben verliehen, an Handlungen zugcschricbcn hat. Das Bild, das sich dabei bietet, wird kaum weniger bunt und bewegt sei» als bei den Hellenen. Man führt die germanischen Götter viel im Munde, aber man hat gemeinhin wenig feste Vorstellungen von ihnen. Möge au« den Blättern dieses Buche« manchem eine Ahnung davon erwachsen, daß unsere alten Götter zu den eigentüm lichsten, reichsten und schönsten Schöpfungen de« germanischen Geiste« gehören. Sie zu kennen ziemt nicht nur, cs lohnt sich auch, es bereichert und beglückt. I Der Abnehmerkreis des Bucheö beschränkt sich keinesfalls auf den Fachgelehrten, ^ den Germanisten, Historiker oder^Religionswtssenschastler, vielmehr möchte dieses gut Ich bitte zu verlangen <I Vertriebsmittel: Prospekt 4 Seiten Din A 5, Buchkarte (I) Vertag von g.T.B.Mohr (Paut Siebeck) Tübingen 49U5