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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Hardy, der siebenhundert Theaterstücke schrieb. Damals be klagte sich Mlle. Hardy, die in Corneilleschen Stücken auftrat, darüber, daß der Verfasser des Cid durch seine hohen Forderungen die übrigen Komödienschreiber schädige und ruiniere, und doch ist bekanntlich Corneille nicht im Überfluß gestorben. Oui- nault, der bewandt war und mehr Zeug zum Geschäftsmann hatte, verlangte ein Neuntel der Einnahmen; dies ist das erste Beispiel von Tantiemen. Aber noch lange nachher blieben die dramatischen Schriftsteller dem Brauche treu, eine Pauschalsumme zu fordern. Moliäre bewilligte Racine für seinen Alexandre den neunten Teil der Einnahmen, bezahlte ihm jedoch für die Andromache ein- für allemal 200 Pfd. Die Rechnungsbücher Molisres sind noch vor handen; man ersieht daraus, daß er als Schauspieler das Doppelte von seinen Einnahmen als Dichter bezog. Das achtzehnte Jahr hundert ist eine Aera endloser Prozesse zwischen Schauspieldirektoren und Schauspieldichtern. Diese konnten im allgemeinen ungefähr ein Siebentel der Einnahmen fordern; aber diese Taxe wurde durch alle möglichen Abzüge stark vermindert. Beaumarchais verstand es, seine persönlichen Rechte und die seiner Kollegen zu verteidigen; er trug viel dazu bei, daß das literarische Urheberrecht eingeführt und von der Revolution anerkannt wurde. Der Verein der dramatischen Schriftsteller xvurde 1801 gegründet; aber seine Statuten erfuhren eine wiederholte Umänderung. Das noch heute geltende Grundstatut stammt von Scribe. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Dittsrarisolwr klouatsbsriollt übsr nsus HrsellsinuvAsn auk dem dssamtAsbists der Dlskirotsolmik und dss LsIsueütunAsvsssns sinsoblisssliob verwandter Aweixs. Redaktion und Verlag der LueübandlunK der Uiterarisollsn Nonatsberiobte in ösi'lin-LtsAlitL. II. lallr^. Hr. 7. L1.-4". 8. 25—30. ^iwsiAsr kür den 8obwewsrisollen Luobbandel — Indioatsnr paar la labrairis 8nisss — RoUstino per 1a Indrsria 8vwrsra. Druck und Verlag: L.rt. Institut Oroll Düssli in 2ürioü. 1903, dir. 1 u. 2. 4". 8. 1—28. Drsobsint am 10. und 25. jeden Alonats und wird gratis und kranko direkt per Dost an sämt- liobs LueübandlunASn der deutschen und krarwösisobsn 8obwsi2 versandt. Buchgewerbliche Ausstellung. — Am Sonntag den 8. Februar wird im Budigewerbesaal zu Berlin eine Ausstellung des Deutschen Buchgewerbe-Vereins eröffnet werden. Die Aus stellung wird Gegenstände aus der deutschen buchgewcrblichen Gruppe der ersten internationalen Ausstellung für moderne dekora tive Kunst in Turin im Jahre 1902 enthalten. Der I. Vorsteher des Deutschen Buchgewerbe-Vereins, Herr Dr. Ludwig Volkmann, Leipzig, wird die Ausstellung mit einem Vortrag über »Die Turiner und andre buchgewerbliche Ausstellungen« eröffnen. Buchhandlungsgehilfen-Verein zu Leipzig. — Für Sonnabend den 28. Februar ist im Buchhandlungsgehilfen-Verein zu Leipzig als diesjähriges Winterfest ein humoristischer Gesell schaftsabend geplant, der im großen Saal des Centraltheaters vor sich gehen soll. Das Fest wird sich im Rahmen eines bunten Theaterabends bewegen. Den Vorträgen wird ein festlicher Gesellschaftsball folgen. Die Mitglieder erhalten je 2 Festkarten kostenfrei. Für weitere Herrengastkarten sind je 1 ./k, für weitere Damenkarten je 75 ^ zu entrichten. Für Freitag den 13. Februar ist ein -Bockbierabend- in Aus sicht genommen, der die Vereinsmitglieder im kleinen Saal des Deutschen Buchhändlerhauses zu zwangloser und fröhlicher Ge selligkeit vereinigen wird. Erinnerungen an Scheffel. — Einer der letzten noch lebenden Freunde von I. V. Scheffel, der in Heidelberg lebende betagte frühere Buchhändler, spätere Weingutsbesitzer Eduard Witter aus Neustadt a/H., hat, wie der »Frankfurter Zeitung« berichtet wird, Erinnerungen an Scheffel geschrieben. Im Herbst 1865, im Jahre des großen Weins, lernte er Scheffel kennen. Der Dichter besuchte damals den spätern Landgerichtspräsidenten Reiffel, einen Schwager des ihm befreundeten Malers Karl Roux. Reiffel hatte Scheffel am wunderschönen Herbstnachmittag durch die üppigen Rebgelände geführt, und Scheffel begeisterte sich im Anblick der herrlichen Natur und im Ausblick auf den zu erwartenden Tropfen derart, oaß er bat, ihm »von dem- Wein zu schicken. Es geschah. Er erhielt nach Karlsruhe einige Faß dieses unüber troffenen Jahrgangs, und dieser Wein war es, der Scheffel zu seinem Hohen Lied aus den Pfälzer Wein anregte. Am 21. November 1867 schrieb er an Reiffel: »In dem nächstens erscheinenden Lieder buch «Gaudeamus«, Lieder aus dem Engern und Weitern, werden Sie dem 1865er ein rührend Poema gewidmet finden.- Dank erfüllt sandte Witter an Scheffel aus Buhls Keller von Deides heim 25 Flaschen vom »Edelsten-, das 1865 die Pfalz erzeugt hatte, eine Anerkennung seines dichterischen Schaffens, die Scheffel sehr erfreute. Er übersandte dem Spender ein Exemplar der Prachtausgabe seines -Gaudeamus«. Auf die Weinspende launig anspielend, extemporierte Scheffel einige Jahre später bei einem Abendessen im Saalbau zu Neustadt folgenden »Vierzeiler«: »Bei den Männern von Neustadt und Deidesheim Da fand der Dichter erkannt sich, Für einen schlichten, leeren Reim Gaben sie ihm volle fünfundzwanzig.» Später wich Scheffel dem »Weinschlürf« aus gesundheitlichen Gründen aus. 1877, als der Verleger Moritz Schauenburg (aus Lahr) in Witters Begleitung Scheffel in Karlsruhe aufsuchte und um Beiträge für den unter der Redaktion von Eichrodt erscheinen den »Ilortus dslioiarum« bat, lehnte Scheffel ab: »Bedaure sehr, Ihnen nicht dienen zu können, Dichten heißt jung sein.« Witter sah Scheffel dann mehrere Jahre nicht. Im Frühjahr 1866 kam er nach Heidelberg und hörte von dem befreundeten Buchhändler Karl Gross, Scheffel könne nicht mehr recht gehen, er scheine sehr krank zu sein, er wohne im Neckar hotel. Witter fand Scheffel nicht so schlecht aussehend. Auf seine Frage, ob bald ein neues oxus von ihm zu erwarten sei, erwiderte der Dichter, die Fischer am Untersee und Radolfzell, die in seinem Gewässer widerrechtlich gefischt hätten, hätten ihn so geärgert, daß ihm alle Schaffenslust vergangen sei. Dann wurde Scheffel weich und empfand Sehnsucht nach seinem in der Militärschule befindlichen Sohn. Scheffel sprach darauf von der Absicht, wieder nach Karlsruhe zu gehen, wogegen Witter ihm riet, in der sonnigen Luft am Neckar zu bleiben, im Anblick des herrlichen Schlosses und der feucht fröhlichen Stadt, die er in »Alt-Heidelberg du feine» so schön ver herrlicht habe. In Heidelberg werde er bald gesunden und im August möge er dann dem Jubiläum der Universität beiwohnen. Da schüttelte Scheffel mit wehmütigem Ausdruck den Kopf und reichte Witter die Hand zum Abschied. Nach vier Wochen war der Dichter ein stiller Mann. Persvnalnachrichten. Ordensverleihung. — Dem Königlich Württembergischen Hof-Musikverleger Herrn Ernst Culenburg in Leipzig ist von Seiner Hoheit dem Herzog von Meiningen das Ritterkreuz II. Klasfi des Sächsisch Ernestinischen Hausordens verliehen worden. Gestorben: am 31. Januar 1903 nach langem Leiden der Buchhändler Herr Heinrich Mendel, Mitinhaber der Hofbuchhandlung Modes L Mendel in Rom, die unter dieser Firma seit dem 1. April 1884 besteht; am 24. Januar 1903 Herr Julius Petretto, Geschäftsführer der Sandbök'schen Buchhandlung in Steyr, der er durch volle 27 Jahre ein treuer, pflichteifriger Mitarbeiter gewesen ist. (Sprechsaal.) Warenliausbilchhandel. (Vgl. »Warenhaus-Musikalicnhandel« in Nr. 27 d. Bl.) Der Mitteilung des Vorstands des Vereins der Berliner Musikalienhändler im Sprechsaal des Börsenblatts Nr. 27 vom 3. Februar 1903 kann ich ergänzend hinzufügen, daß die Firma H. Scheibenhofer L Co., Berlin, im Jahre 1902 sich auch an mich wiederholt um Lieferung größerer Posten »Berliner Range« wendete. Da ich der Annahme war, daß Bestelltes für Berliner Waren häuser bestimmt sei, so verlangte ich die vorherige Unterzeichnung eines entsprechenden Reverses. Dies wurde unter verschiedener Motivierung abgelehnt, worauf meinerseits auch die Lieferung unterblieb. Leipzig, den 5. Februar 1903. Rich. Bong, Kunstverlag. Zum Artikel: -Preisunterbietung durch den Verleger«. (Vgl. Nr. 6, 17, 23 d. Bl.) Auf die Entgegnung des Herrn Wilhelm Köhler in Minden auf meine Mitteilung im Börsenblatt Nr. 17 habe ich zu erwidern, daß ich Exemplare des Flotten-Kalenders von Leipziger und Berliner Baarsortimenten bezogen habe; ebenso mein Kollege, Herr Blumenthal, der mir erzählt, daß er auf seine Bestellung auf das Zirkular des Verlegers von diesem keine Exemplare erhalten konnte. — Wo ist übrigens angegeben, daß der Buch händler durch eine Rabatt-Gewährung von 50A in die Lage ge setzt ist, den Ausnahme-Preis von 80 ^ ebenfalls zu gewähren? Anklam. - Max Rege lein i. Fa. Emil Süssermann' Buchhandlung.
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