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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1930
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- Deutsch
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X: 65, 18. März 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dts-Ho BnchhanbrI. schiedenen, einer Besprechung nützlichen Adressen. Herr Ger main hat viele solcher Listen geprüft und dabei folgendes fest- gestellt: Rezensionsexemplare werden Jahr für Jahr zu Hun derten an Kritiker gesandt, die schon längst tot sind; an andre, die verschwunden sind; an solche, die nicht mehr schreiben; an andre, die nie geschrieben haben, sondern sich mit der Registrie rung der Titel begnügten; an nicht mehr erscheinende Zeitungen; an unpersönliche Adressen dann, wenn sie persönlich sein sollten, und umgekehrt; an Leute, die die Gläubiger der mit dem Ver sand betrauten Angestellten find und mit den Rezensionsexem plaren vertröstet oder entschädigt werden, und schließlich an die in solchen Fällen in Frankreich unvermeidlichen kleinen Freun dinnen der gleichen findigen Angestellten. Und so könne man mit Fug und Recht «behaupten, «daß von «den 200 normaler Weise abgesandten Rezensionsexemplaren nur etwa ein Viertel an die wirklich »nützlichen» Adressen gelangte. Es komme also darauf an, diese Listen besser anzulcgen und sie gut zu führen. Dies aber koste Geld, es koste zu viel Geld. Und außerdem habe der einzelne Verleger nicht die Möglichkeit einer allseiki-gen Kontrolle. Herr Germain schlägt «deshalb die Gründung einer zentralen Organisation «des »Pressedienstes» vor, in der für alle Verlage die Listen der »nützlichen» Adressen angelegt und «gut geführt werden, eine Zentrale, die «gut unterrichtet ist und z. «B. weiß, ob ein Rezen sionsexemplar an einen Kritiker oder einen Chefredakteur oder einen Zeitungsinhabcr Usw. zu senden ist, um auch -Beachtung zu finden. Diese allen französischen Verlagen dienende Zentrale hätte sich «aber auch mit der Bearbeitung der «ausländischen Presse zu «befassen und damit «den Absatz des französischen Buches im Ausland zu «fördern. Hiermit wäre «die Auf gabe «der wünschenswerten -Organisation aber noch nicht beendet: das einzeln nach «dem Ausland versandte Buch könne «leicht in «die Hände «der oben genannten und unerwünschten Liebhaber ge raten, nicht aber eine «ganze «Büchersendung, Und so «habe die Zentrale auch «die Expedition nach bestimmten Adressen in frem den Ländern zu übernehmen, also z. B. «den Versand aller fran zösischen Bücher an eine große, sich intensiver mit «der französi schen Literatur befassend« amerikanische Zeitung oder Zeitschrift. Hierdurch würden Zeit, Papier, Arbeit, Kosten usw. gespart und «die Wahrscheinlichkeit eines Eintreffens der abgesandten Bücher außerordentlich «gesteigert. Schließlich ermögliche es eine solche Organisation, den Autor «in wirkungsvoller Weise an «der Propaganda Mitarbei ten zu lassen. Anhand «des Adressenmaterials «der Zentrale könne «der Autor in aller Ruhe eine Liste «der seinem neuen Werk »nützlichen» Adressen aufstellen, diese Liste alsdann seinem Verleger übergeben, «der Verleger habe «die Liste mit der ent sprechenden Zahl von Rezensionsexemplaren an die Zentrale zu senden und «diese den Versand in der oben gekennzeichneten und weit rationelleren und billigeren Weise auszuführen. Kaum war diese Anregung «des Herrn Josö Germain in der großen französischen Abendzeitung lölntiLnsigsant, einem sich viel um literarische Dinge kümmernden Blatte, erschienen, wird von der Schaffung einer Einrichtung berichtet, die nicht nur die oben gekennzeichnete Rationalisierung, sondern noch viele andre Vorteile erzielen -will. Die Gründer dieser höchst bemerkens werten Neuschöpfung sind hervorragende Fachmänner auf den Gebieten «des Verlags, des Buchhandels, «der Literatur und der Presse. Die Form der neuen Organisation ist diejenige einer Aktiengesellschaft, deren Kapital sich auf 200 000 Franken be läuft, 2000 Aktien zu je hundert Franken. Der vielfache Zweck dieser Organisation ist folgender: Durch einen ersten Sonderdienst werden die Autoren und Verleger über alle Veränderungen im französischen Pressewesen unterrichtet, die Zeitschriften hierbei mit inbegriffen, also etwa über Ände rungen in der Tendenz, Mer Adressenwechsel, neue Kritiker, ausscheidende Kritiker, neue Zeitungen und Zeitschriften, ein gehende Zeitungen und Zeitschriften «usw. Ein zweiter Dienst hat sich mit «der oben gekennzeichneten, sichereren und billigeren Ver teilung «der Rezensionsexemplare an «die wirklich »nützlichen» 2S8 Adressen zu befassen. Ein dritter Dienst sorgt dafür, daß neue Zeitschriften jenen Kritikern zugestellt werden, «die «hierfür beson ders in betracht kommen. Ein vierter Dienst will jeden Verleger über «das Publikationsprogramm seiner Kollegen unterrichten — Doublettcn, diese so überflüssigen und so schweren Belastungen der ganzen Buchindustrie, sollen also nach Möglichkeit vermieden werden; die gleiche Stelle unterrichtet auch «die Presse über die Vorhaben der Verleger. Ein fünfter Dienst bietet eine Biblio graphie der Autoren, ein sechster Dienst unterrichtet in der eben falls oben charakterisierten Weife über «die fremde Presse und deren »«nützliche- Adressen. Ein ExPSditionSdienst schließlich leitet die Rezensionsexemplare in billigeren Sammelsendungen an die fremden Zeitungen und Zeitschriften. Was «die Aktien «dieses »Okkiee eontral äs klenseignements« angeht, so «dürfen sie nur in den Häüden von Autoren, Verlegern und Herausgebern von Zeitungen und Zeitschriften «sein. Hier bei wurden Minima und Maxime der Zahl «der Aktien festgesetzt. Minimum und Maximum für «den Autor find zwei und zehn Aktien, die er besitzen darf, für «den Herausgeber von Zeitungen find es zehn und fünfzig, «für den Herausgsber von Revuen fünf und zwanzig und für den Verleger zehn und fünfzig. Wie weit sich diese Neuschöpfung bewähren wird, kann nur die Zukunft lehren; «ihre Prinzipien aber scheinen mir ausge zeichnet. Kürzlich ist «die erste Nummer «der »voonmontation Isobnigue, Rsviis MknsnoUo äk la ?r«886 tsebnigus monäiale« (Paris LVs, Sguare Desnouettes 2) erschienen, «deren Leiter Herr A. Exlsre ist. Diese Monatsschrift wird manchem «deutschen Fachmann von Nutzen sein können, da sie regelmäßig über «die wichtigsten Artikel der französischen Fachpresse und eines Teiles der nichtsranzö- sischen unterrichten will. Die Zahl «der für diese erste Nummer kontrollierten französischen und anderen Fachzeitschriften beläuft sich auf 250 «bis 300. Die Materien sind in zwanzig Rubriken oingeteilt, «die größtenteils wieder in zahlreiche Unterrubriken zerfallen. Der Umfang der ersten Nummer in Großoktavformat beläuft «sich auf 48 Seiten; «die zitierten Fachzeitschriften und Autoren werden «in zwei Son-dcrlistcn aufgezählt. Die «deutschen Fachzeitschriften sind recht gut vertreten. Das Studium der deutschen Sprache «in Frankreich hat bekanntlich seit Kriegsausbruch stark nach gelassen und hat auch heute noch nicht «den früheren Stand er reicht, obwohl hervorragende Franzosen, «so auch Poincarö, sich des öfteren gegen «diese Vernachlässigung aussprachen. Wie sehr diese Franzosen Recht hüben, ergibt «sich soeben wieder aus Äußerungen «des Leiters der llcole äs Lbimis in Lille. Dies Institut wurde neuorganisiert, zum großen Teil nach «deutschem Vorbild. Der Leiter der Lehranstalt wies aus diesem Anlaß auf die schon stattliche Bibliothek hin, «die vor allem deut schen Sachlieferungen zu verdanken ist, um dann seuf zend zu «sagen: »Unglücklicherweise können «die meisten unsrer Studenten zwar Englisch, Deutsch jedoch können sie jo gut wie gar «nicht; und es «ist offensichtlich, «daß die zahlreichsten und wertvollsten Werke unsrer Bibliothek eben deutsche sind . . .» Der deutsche Büchermarkt im Januar 1830. Von Ludwig Schönrock. Die nachstehenden Tabellen geben eine Übersicht über Umfang und Aufbau der im Gebiet des deutschen Buchhandels nach dem »Wöchentlichen Verzeichnis der erschienenen und vorberei- des deutschen Verlagsbuchhandels, soweit sie in den Wöchentlichen Ver zeichnissen des Berichtsmonats Aufnahme fand — die tatsächliche Er scheinungszeit ist zum Teil eine andere —, ausgezählt wurde. Zu be achten ist auch, daß dabei nicht nur im engeren Sinne den Buchhandel interessierende Literatur, sondern alle selbständigen und in die Wöchentlichen Verzeichnisse aufgenommenen Druckschriften berücksichtigt sind. In diesem Sinne wurden, verteilt auf die einzelnen Wissenschaftsgebiete, gezählt:
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