Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1930
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- 1930-03-18
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- 18.03.1930
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- KZ, 18. März 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Heimatzeitschriften in Niederdeutschland. Von Harry Wolfs, Hauptschriftleiter der Niederdeutschen Welt. Zeitschriften sind das geistige Gesicht ihrer Zeit, Heimatzeit schriften spiegeln dazu noch in besonderem Maße Gesicht und Kultur einer Landschaft und eines Volksschlages. Es ist daher eine dankbare Aufgabe, einmal eine Übersicht über die Heimatzeitschriften Nieder deutschlands zu geben, steht doch gerade in Niederdeutschland, das sprachlich wie kulturell trotz vieler kleinerer Kulturkreise ein Gebiet von großer Geschlossenheit des Volkstums ist, das Heimatliche in allen Äußerungen des bodenständigen Volks (in seinem Volksbewußt sein, in Sprache, Bauweise, Sitte und Brauch) ganz besonders tm Vordergründe aller Dinge. Dennoch ist die Zahl der Heimatzeitschriften auch heute noch viel zu groß, wenn wir .die Au (nähme Möglichkeiten für solche Zeitschriften in Betracht ziehen, die zweifellos m diesem ganzen Gebiet recht groß ist, aber dennoch immerhin begrenzt. Sie alle aber sind Äußerun gen der Vielfältigkeit und Vielgestaltigkeit eines Volkstums, dessen ganze Buntheit und Eigenart sie widers.piegel'n. Wenn wir aber bedenken, in welchem Maße sich heute auch die Tagespresse mit Heimatfragen aller Art auseinandersetzt, wenn wir berücksichtigen, in welcher Zahl sie eigene Heimatbeilagen heraus gibt, dann erkennen wir um so besser, daß auf dem Gebiet der Heimat zeitschriften noch immer des Guten zuviel getan wird. So sehen wir immer wieder, an vielerlei Beispielen, daß manche Heimatzeitschriften über die ersten Nummern garnicht hinauskommen, andere wiederum nur unter großen Opfern ihrer Herausgeber zu halten find. Diese »Überproduktion« wird weiter besonders beeinträchtigt durch die Not unserer Zeit. Denn immer weniger werden die ideellen Werte unseres Lebens und unserer Lebensgestaltung beachtet, immer mehr sieht unsere heutige Zeit alles nur vom Standpunkt des Nütz lichkeitsprinzips an, wertet alles immer mehr nur unter dem Ge sichtspunkt des rein Materiellen. Hier hat die besondere Aufgabe der Heimatzeitschriften einzusetzen. Denn eines Tages wird auch das Volk wieder erkennen, wie notwendig es ist, neben den wirtschaftlichen auch die geistigen und kulturellen Güter zu pflegen, daß nur in der Verbindung dieser drei grundlegenden Begriffe für jegliche Lebens gestaltung der aufbauende und fördernde Sinn menschlichen Stre- bcns und menschlicher Tätigkeit liegt. Solche geistigen und kulturellen Güter vermittelt uns gerade dte Heimatbewegung in besonderem Maße. Notwendig ist allerdings, sie den Forderungen unserer Zeit nahezubringen. Hieran nicht zu letzt wird sich die Daseinsberechtigung unserer Heimatzeitschriften zu erweisen haben. Merkwürdigerweise haben wir weder in Hannover noch in Ham burg, den beiden größten Städten des niedersächsischen Kulturgebiets, eine Heimatzeitschrift, wenn wir für Hamburg von der Vereinszeit schrift »Quick bo rn« (Herausg. Fr. Specht) absehen, da sie über den Umkreis dieser in ihrer Art allerdings äußerst wertvollen Ver einigung zur Pflege nieberdeutscher Sprache kaum hinauskommt. Dagegen haben wir in Bremen zwei Zeitschriften, die für das ge samte niederdeutsche Gebiet an fiihrender Stelle stehen. Als älteste Heimatzeitschrift »N i e d c r s a ch s e n« (Herausgeber vr. Alma Noggc), die nach vorübergehender Blütezeit 1924/26 allerdings etwas zusammenschrumpfte, heute aber nach Vereinigung mit den Zeit schriften »Der Schimmelreiter« und »Die Tide«, die seit Januar nicht mehr als selbständige Zeitschrift erscheint, wieder in aufsteigender Linie begriffen ist. Neben dieser Zeitschrift muß vor allem die »N i e d e r d e u t s ch e W e l t« (Hrsg. Harry Wolfs) genannt werden, die gleichfalls zwei Zeitschriften mit sich vereinigte, die »Deutsche Nordsee« und den Osnabrücker »F r i e d e n s s a a l« und heute Organ für 20 Helmatverbände und -Vereine ist. Neben diesen beiden Zeitschriften sind weiter als besonders wich tig zu nennen die ausgezeichneten »NiederdeutschenMonats- hefte« (Hrsg. vr. E. Hinrichs)-Lübeck (hervorgegangen aus der »Lübecker Buch t«), die sich als Organ des Niederdeutschen Bllh- nenbundes sehr stark mit niederdeutschen Bühnenfragen befassen, für Mecklenburg die sehr wertvollen »Mecklenburger Monats hefte« (Rostock), deren verdienstvoller Herausgeber Johannes Gill- Hof vor kurzem starb, für Pommern die Monatsschrift »P o in nrer n l a n d« (Hrsg. Gustav Fischer), für Westfalen »D i e H e i m a t« (Dortmund, Hrsg. vr. Risse), für das Harzgebiet »Der Harz« (Hrsg. Gustav Brandes), der in Magdeburg erscheint, für Braun schweig die »Braunschweigische Heimat« (Hrsg. Wilh. Börker) und endlich für Schleswig-Holstein, soweit es vorwiegend naturkundlich interessiert ist, »D i e H e i m a t« (Hrsg. G. Fr. Meyer) in Kiel. Neben diesen immerhin schon recht zahlreichen Zeitschriften gibt es nun noch eine ganze Reihe weiterer Heimatzeitschriften, deren 260 Bedeutung jedoch vorwiegend auf Vereinskreise beschränkt bleibt. Rein plattdeutsch ist die Zeitschrift »De E e k b o o m« (Hrsg. H. Ouistorf)-Glückstadt, Organ des Allg. Plattd. Verbandes. Weiter seien an plattdeutschen Zeitschriften genannt: in Garding »Moder- sprak« (Hrsg. Fr. Wischer), in Kiel »D e L ü ch t« (Hrsg. P. Jessen) und in Rostock »Uns plattdeutsche Heimat« (Hrsg. C. F. Maaß), Blätter, die die Allgemeinheit aber kaum kennt. Wir haben weiterhin an Zeitschriften für Schleswig-Holstein in Heide die Vierteljahrsschrift »Dithmarschen« (Hrsg. H. Matzen-G. Marten) und in Kiel als Organ des Schlesw.-Holst. Bundes den »Schleswig-Holsteiner« (Hrsg. I. Bödewadt). Auch für bas südliche Nieöersachsen erscheinen verschiedene Hei matzeitschriften in Göttingen »Die Spinnstube« (Hrsg. vr. Lange), in Wernigerode »Der Brocken« (neu), in Bleichcroöe »Heimatland« (Hrsg. W. Kolbe), für das Eichsfeld in Duder- stadt »Unser Eichsscl d« (Hrsg. G. Wolpers), und für Hildes- Heim in Braunschweig die Zeitschrift »H i l d e s h e i m«. Alle diese Zeitschriften leisten in ihrer Art wertvolle Arbeit, sie geht jedoch allgemein Uber eine lokale Bedeutung nicht hinaus. Auch in letzter Zeit wieder hatten wir noch neue Zeitschristenver suche. Erwähnt sei hier die Zeitschrift »Das Heimatmuseum«, die über die erste Nummer nicht hinauskam. Für Hamburg ist eine neue Zeitschrift »Die Niederdeutsche Bühne« in Vorbereitung, die beson ders das Gebiet des niederdeutschen Bühnenspiels pflegen soll. Eine ganze Reihe von Heimatzeitschriftcn ist in den letzten Jahren wieder eingegangen. Genannt seien hier »Die Heide« (Visselhövde), »Hannoverland« (Hannover), »Schütting« (Celle), die »Niederdeutsche Rundschau« (Neumünster), »Niederdeutscher Heimatfreund« (Ham burg), »Der Hcidefreund« (Hildesheim), »Waterkant« (Wesermiinde), »Die junge Nordmark« (Kiel), »De isern Hinnerk« (Oldenburg i/O.), »P lat Mit sch Land« (Hameln) und die sehr Mien »Heimatblätter der Roten Erde« (Münster). Legion ist die Anzahl heimatlicher Zeitungsbeilagen. Erwähnt sei die Beilage »Unterm Strohdach« (Hrsg. Harry Wolfs), da sie für etwa 20 Tageszeitungen gleichzeitig erscheint und den erst maligen gealückten Versuch darstellt, eine gemeinsame Heimatbeilage für eine größere Anzahl Tageszeitungen herauszugeben. Gerade in unserer heutigen Zeit, die so überaus materiell einge stellt ist, kommt den Heimatzcitschriften als Kulturträger und -För derer eine ganz besondere Bedeutung zu. Zu wünschen bleibt nur, daß die Zersplitterung auf diesem Gebiet immer mehr zu Gunsten einer Kulturausgabe aufhören möge, die einen starken Mittelpunkt braucht. Fleisch hack, Kurt: Buchhändlerische Katalogtechnik. Mit einer Beschreibung der amtlichen Bibliographien des deut schen Buchhandels. (Schriften zur Vuchwerbung, Heft 8.) Leipzig: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buch händler 1929. (101 Seiten.) Mk. 4.50. Um möglichst zahlreiche Berufsgenossen in Verlag und Sorti ment, auch solche, die sich sonst vielleicht davon abschreckeu ließen, für das Studium dieser ausgezeichneten Schrift zu gewinnen, sei gleich eingangs hervorgehoben, daß der Verfasser, der bibliographisch an der Deuischen Bücherei tätig ist, seinen Stoff nicht etwa trocken und langweilend vorbringt, sondern sehr lebendig und anregend ge staltet, in einer Weise, die von umfassender Beherrschung der Ma terie zeugt. Der erste Teil des Buches enthält, erstmalig in allgemein zu gänglicher Form, eine Übersicht und ausführliche Darstellung der »amtlichen Bibliographien des deutschen Buchhandels«: des »Täg lichen Verzeichnisses« im »Börsenblatt« — mit Abdruck der Aus nahmebestimmungen für die Neuerscheinungen (nebenbei: »Neuig keiten« scheint mir nicht der sprachlich richtige Ausdruck dafür) —, ferner des »Wöchentlichen Verzeichnisses« sowie der »Halbjahrs- und Mehrjahrsverzeichnisse«. (Besonders dankenswert und sehr geschickt angeordnet ist im letztgenannten Abschnitt die Übersicht über die großen buchhändlerischen Nachschlagewerke vom Jahre 1700 an bis zur Gegenwart.) In der Beschreibung dieser verschiedenartigen »amtlichen« Verzeichnisse inbegriffen ist auch eine Darlegung der Zweckmäßigkeitsgrttnde, die zu der besonderen Gestaltung geführt haben, in der diese Bibliographien seit Jahren vorliegen. Anschließend werden, mit erläuternden Beispielen versehen, die Regeln behandelt, nach denen Aufnahme und Ordnung der Titel er folgt. Zu dem Kapitel »Ordnung von Verfassernamen und Sach- titeln innerhalb des Alphabetes« (Seite 24 ff.) liegt dem Besprecher, der auch außerhalb seiner Tätigkeit im Buchverlag viel mit Ver zeichnissen und Katalogen zu arbeiten hat, besonders am Herzen, einen Appell an die Verleger zu richten, ihrerseits auch die Autoren zur Einhaltung dieser durchaus bewährten Regeln zu bestimmen.
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