Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1931

142, 23. Juni 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. haltet den Blick klar für das echte Menschentum, das Ihr in jedem Stand und in jedem Lande finden könnt. Man muß es nur suchen und sehen wollen!« Die »Frankfurter Zeitung« brachte gleich in der auf das Treffen folgenden Woche einen ziemlich umfangreichen, wenn auch allgemein gehaltenen Bericht von Herrn vr. E. Claassen, und zwar erfreulicher weise auf der ersten Seite gleich unterm Strich. »Heidelberg« war ein voller Erfolg für unsere Jungbuchhändler fache! Wohl nicht ein Einziger ist unbefriedigt nach Hause gefahren. Möge der Tag dazu gedient haben, die Ansicht noch weiter zu ver breiten, die Mr. Melcher mir nachträglich schrieb, das; der Jungbuch- haudel eine unermeßlich große und für die Zukunft wertvolle Arbeit sich vorgenommen und begonnen habe. — Schließen soll aber dieser Bericht mit einem nochmaligen Dank an die Drei: Fritz Schnabel in Genf, Stanley Unwin in London, Frederic G. Melcher in New Wrk und dem Abschiedswort Melchers: Auf baldiges Wiedersehen! Hans Köster. üoüottevlolier, Karl: ?Iux8clirif1en rur kilterscüasls- beweFUNA ckes cksüres I52Z. (kekorwLdionZAesoliieütlioüe VerlsZsbuedkÄllcklunZ 1930. XII, 131 8. §r. 8" IVIK. 7.25. Während die Drucke des 15. Jahrhunderts durch den im Er scheinen begriffenen Gesamtkatalog der Wiegendrucke so gut wie rest los erfaßt werden, macht sich für die des 16. Jahrhunderts das Fehlen einer einigermaßen modernen Ansprüchen genügenden Biblio graphie unangenehm bemerkbar, zumal die zur bibliographischen Bestimmung meist benutzten Werke von Panzer und Weller ein schon beinahe biblisches Alter haben! Ein Gesamtkatalog der Neformationsdrucke wird wohl noch lauge auf sich warten lassen. Materielle Nöte, ungenaue und veraltete Bibliothekskataloge und vor allen Dingen die Tatsache, daß der größte Teil der Reformationsschristen ohne Angabe des Druckers erschienen ist, häufen für den Forscher Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten. Es ist daher notwendig, durch vorbereitende Kleinarbeit die zu einem Gesamtkatalog nötigen Grundlagen zu legen. Man muß infolgedessen vr. Karl Schottenloher, Abteilungs direktor der Bayrischen Staatsbibliothek in München, dem wir bereits eine Reihe tiefschürfender Monographien über einzelne Buchdrucker und die Buchdruckertätigkeit einzelner Städte verdauten, dankbar sein, daß er wieder einen neuen und wichtigen Baustein zur Flugschriften forschung des 16. Jahrhunderts gelegt hat. Diesmal hat er nicht eine, typographisch sondern sachlich zusammengehörige Gruppe von Drucken zusammengefaßt. Sein Buch beschäftigt sich mit den Flug schriften der Ritterschaftsbewegung, die zeitlich zwischen dem Zu sammenschluß der westdeutschen Ritter durch Sickingen in, August 1522 zu Landau und dem Strafzuge des schwäbischen Bundes gegen die aufsässigen fränkischen Ritter im Juni nnd Juli 1523 liegt. Der Einleitung, die die Umwelt und Entstehungsursachen der Schriften bringt, folgt die vorbildlich genaue Bibliographie der 14 Schriften, die in 26 Ausgaben erschienen sind. Sämtliche Ausgaben erschienen ohne Angabe des Druckers und des Druckortes und konnten bis auf vier erst auf dem Wege der Typenvergleichuug den entsprechenden Druckern zugeschvieben werden: Melchior Namminger (4), Heinrich Steiner (2) und Silvan Otmar (1) in Augsburg, Georg Erliuger (1) in Bamberg, Matthes Maler (2) und Ludwig Trutebul (1) in Erfurt, Johann Weyßenburger (2) in Landshut, Johann Schösser (I) in Mainz, Hans Hergot (1), Hieronymus Höltzel (1) und Friedrich Peypus (2) in Nürnberg, Jakob Fabri (1) in Speyer und Johann Lobmever (2) in Würzburg. Den Beschluß des Buches bildet der Abdruck der noch nicht veröffentlichten Flugschriftentexte, ein Wort verzeichnis und ein dankenswerterweise sehr ausführliches Namen- und Sachregister. Wenn in diesem neuen ausgezeichneten Werke Schottenlohers auch weniger wie in seinen früheren auf Buchdruck uud Buchhandel eingegangen wird, so ist es doch ein Buch, das in die Bücherei jedes Buchhändlers gehört, der Interesse an der Frühzeit unseres Be rufes hat. vr. Marti n v. H a s c. Für die buchhiindlerische Fachbibliothek. Alle für Liese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrist- leitung des Börsenblattes, Leipzig C 1, Gerichtsweg LS, Postschlich- fach 274/75 ZN richten. Vorhergehende Liste s, ISA, Nr, ISS, Bücher, Zeitschriften, Kataloge »sw. Allgemeiner Anzeiger sür Buchbindcrelc». 4V, Jg,, Nr, 24, Stuttgart, Aus dem Inhalt: E. Collln: Die Buchbinderei auf der Inter nationalen Buchkunstausstellung Paris, ivlonatlioüor .4u/oitcor rau ktouorseüoinnngoll Ü68 doutsvlron Lueli- lianckols aus allou dobloton (los IVissons uu(l dor 8el,önon I-lto- ratur. »vto küoüorpost«. 13. 4g. 4uni 1931. krankkurt L. dl.: ll. viledor. 16 8. Itlit 8oli1üssol sur Ermittlung dor Vorleger. Lare^reitor Vorlag, Ein Rundschreiben an das Sortiment, das über die Veröffent lichungen des Berlages berichtet. Der Brief steht allen interessier ten Sortimentern auch mit Eindruck ihrer Firma aus der letzten Seite zur Verfügung. Bertelsmann, C-, Gütersloh: Mitteilungen aus dem Verlage, 16 S, und Xoitselirittonlitoratur dos In- und duslanckos über Oosoll- sebakt, Politik, IVirtscliakt, piliau'/on, 8tatistik. llrsg. vom 8tatist. koiodsamt. 27. 4g., K. 5. Kortin: lioimar Kobbing. 4° Blätter sür Bücherfreunde. Literarische Neuigkeiten. 31. Jg., H. 4. Leipzig: Koehler Sc Volckinar A.-G. Sc Co. Aus dem Inhalt: Bücher zum Nachdenken sür Stunden der Muhe und Erholung. — Leseproben und Besprechungen. I!»üa, kt. V. De Lrvon I .. Ititgerors, Baarlem: Cataloxus 1931. 80 8. Deutscher Büchcrbrief. Ein Ratgeber für alle, die gute deutsche Bücher lesen oder schenken wollen. 2. Brief, Junl 1931. Leipzig: K. F. Koehler, L. Staackmann, Koehler Sc Amelang. Aus dem Inhalt: E. Starkloff: Bücher sollen dich begleiten! — Bücher zum Nach denken für Stunden der Muhe und Erholung. — Leseproben. 'loednisebo küeliorseüau. Xr. 46. Haus und Oarton. Hamburg: koxson Sc dlaaseb. 26 8. Der Buch- und Zeitschristenhandel. 52. Jahrgang, Nr. 24/25. Ber lin. Aus dem Inhalt: Zur Stuttgarter Tagung des Reichsver bandes Deutscher Buch- und Zeitschristenhänöler am 14. und 15. Juni 1931. — M. Salomo»: Schutzgemeinschast. — R. Vor- iverg: Tie Entwicklung des Zeitschriftenhandels in der Tschecho slowakei. — E. Drahn: Stuttgart als ein Hauptsitz des deutschen Zeitschriftenwesens. Der Buchhändler. 12. Jg., Nr. 16. Neichenbcrg. Aus dem Inhalt: Gekürzter Bericht über die 9. Hauptversammlung des Verbandes der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Republik am 19. April 1981 in Prag. (Forts.) kuroau do l'Cnion intoruatioualo pour la protoetion dos oouvros Iltterairos ot artistiquss. 4us dom Inbalt: l'ailio oküoiollo. Union iutoruationalo: 8uisso. katikieation do la Convention do korno, rovisöo ä Homo ko 2 juin 1928. — Vtllo llbro do vantetg. l.oi du 30 avril 1931, voueoruaut l'aeeossion aux modikioations do la Convention do korno. — Ilnion Kan-Lmörteaino do kuonos- Der Druckschristenhandcl. 8. Jg., Nr. 11. Berlin SW 68: Gustav Grofikops. Aus dem Inhalt: B. Molitor: Soll der freie Zeitungs- Handel abgewürgt werden? Heide, Itr. Walther: Die älteste gedruckte Zeitung. Mainz 1981: Ver lag der Gutenbcrg-Gcsellschast. 38 S. u. 9 S. Abb. Mk. 7.—. (Kleiner Druck der Guteuberg-Gesellschaft. Nr. 16.) Heh, Generaldirektor vr. A.: Buchhändlerische Postkarte!. Zusammen stellung der postalischen Bestimmungen sür Versendung aus Deutschland nach allen Ländern der Welt unter besonderer Be rücksichtigung des Buchhandels. Bearb.,: Sekretär Schwarz und Obcrpostsekretär Max Schlichter. Leipzig: Verlag des Börscnvcreins der Deutschen Buchhändler. 264 Karten. Format: <vin> 15X21 cm. Mk. 17.50. »Jahrbuch.« Hrsg, vom Deutschen Volksbund für Argentinien. Ver güt,v.: Pros. Max Wilfert. Buenos Aires: Deutscher Volksbuud (s. Argentinien; fAuslfg.:) in Deutschland: v. Halem, Bremen 1931). 171 S. m. Abb., mehr. Tas. gr. 8° Mk. 3.—. Zum siebenten Male gibt der 1916 gegründete Deutsche Volls- bund für Argentinien, dessen Bedeutung alle» bekannt ist, die mit dem Lande geschäftlich oder durch kulturelle Aufgaben zu tun hatten, einen Kalender heraus, der durch seine wertvollen Bei träge schon längst über die Ausgabe des Zeitvertreibs uud der Unterhaltung hinausgewachsen ist. Mit Recht hat man deshalb die frühere Bezeichnung »Bundeskalender« ersetzt durch das zu treffendere »Jahrbuch«. Die Beiträge über Geschichte und Wirt schaft des Landes sind keine Gelegenheitsarbeiten; Kenner von Land und Materie habe» sie anschaulich geschrieben. Die vor züglichen Bildbcigabcn sind aus einem Wettbewerb hcrvorgc- gangen. Für den deutschen Verlag und Exportbuchhandel jedoch wird die von Professor Wilsert zusammengestellte Übersicht über deutsche Kirchen- und Schulgemeinden, Vereine und Kultureinrich tungen in Argentinien von besonderem Werte sein und das Jahr buch zu einem unentbehrlichen Werkzeug machen. W. M. Sch. 601