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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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3848 Nichtamtlicher Teil. ^ 100, 2. Mai 1904. bands-Vorstand. Wir erachten es nicht für angebracht, hier eine nochmalige kritische Behandlung der Bücherschen Schrift oorzunehmen, wir wollen nur konstatieren, daß deren gründ liche Richtigstellung und Widerlegung erfolgt ist, einmal durch die drei umfangreichen Entgegnungen von Herrn vr. Trllbner in Vertretung des deutschen Verlagsbuchhandels, von Herrn R. L. Prager und vom Verbands-Vorstand im Namen des hart angegriffenen Sortiments. Außerdem hat Herrn Knorrn- Waldenburg eine Broschüre veröffentlicht, und endlich sind zahlreiche Artikel im Börsenblatt erschienen. Später ist dann noch ein Vortrag, gehalten in Tübingen von Herrn vr. Paul Siebeck »Die Organisation des Deutschen Buchhandels und seine Bücherpreise in der wissenschaftlichen Literatur« als Manuskript im Druck erschienen. Alle diese Arbeiten, so verschieden sie auch sein mögen, sind doch aus einem gemeinsamen Geist heraus entstanden und geschrieben. Es kam darin zum Ausdruck das den ganzen deutschen Buchhandel tief erfassende Gefühl einer großen Entrüstung, daß aus einem Stande, dessen Aufgaben und Interessen von den unsrigen gar nicht zu trennen sind, eine hervorragende Persönlichkeit sich angemaßt hatte, unsre gesamte buchhändlerische Organisation der Rückständigkeit, den Verlag einer gewissenlosen Ausbeutung der Autoren und das Sortiment als parasitisches Zwischenglied des Verkehrs vor der Öffentlichkeit anzuklagen. Der allgemein empfun denen berechtigten Entrüstung gesellte sich aber noch das Gefühl tiefen Bedauerns hinzu, das denjenigen deutschen Buchhändlern galt, die es mit ihrem Standesbewußtsein und ihrem Gewissen zu vereinigen vermocht hatten, Herrn Professor Bücher Schriftstücke auszuliefern, die ihnen als vertrauliche zugesandt waren! Diese Tatsache dürfte gewiß genügen, um uns erkennen zu lassen, daß der deutsche Buch handel in seinem Streben und im Kampf um materielle und ideale Güter nicht nur gegen äußere Feinde sich zu sammenschließen muß. Über den Inhalt der beiden um fangreichen Gegenschriften von den Herren Or. Trübner und R. L. Prager brauchen wir an dieser Stelle nichts zu sagen, weil wir wissen, daß die große Anerkennung, die diesen beiden vorzüglichen Arbeiten zuteil wurde, eine ganz allgemeine gewesen ist. lieber die Herausgabe unsrer Schrift »Theorie und Praxis- halten wir uns jedoch verpflichtet ein Wort zu sagen, weil die Mittel des Verbands dafür in beträchtlichem Umfang von uns in Anspruch genommen sind. Vom Börsenoereins-Vorstand, sowie von den verschieden sten Seiten angeregt, versandten wir am 18. August v. I. ein Rundschreiben an die Vereine und baten um Ein sendung von Material. Nach erfolgter Sichtung der zahl reichen Mitteilungen gingen wir an die Arbeit und im No vember wurde unsre Schrift versandt. Wir haben eine Auflage von 6000 Exemplaren gedruckt und die Versendung erfolgte franko per Post an 4300 Professoren und Dozenten an Universitäten und technischen Hochschulen in Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz, ferner an etwa 80 Zei tungen, sowie endlich an sämtliche Vorstandsmitglieder aller buchhändlerischen Vereine, Ob und inwieweit wir in dem Bestreben, durch unsre Schrift den Interessen des deutschen Buchhandels zu dienen, etwas erreicht haben, bleibt Ihrer Beurteilung anheimgestellt. Die uns gewordenen zahl reichen Zustimmungen, auch von namhaften Gelehrten und Akademikern, möchten wir aber doch anführen, weil wir daraus entnehmen durften, daß unsre aus der Praxis heraus gegen graue Theorie verfaßte Arbeit nicht vergeblich gewesen ist. Die Möglichkeit, den großen Kostenaufwand zu be streiten, verdanken wir der weisen Fürsorge unsrer ver schiedenen Amtsvorgänger, wobei wir die Überzeugung ver treten, daß Kapitalansammlungen in größer» Vereinen immer nur gedacht sein können für nicht vorauszusehende Einzel fälle. Wir hoffen daher, daß Sie, sehr geehrte Herren, die durch unfern Schatzmeister Ihnen vorzulegende Abrechnung unter diesen Gesichtswinkel bringen werden. Auf Anregung des Börsenvereins-Vorstands versandten wir am 8. November v. I. eine Aufforderung an die Vereine, den Bücherangeboten der Zeitungen zur Weihnachtszeit ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden und ersuchten um Einsendung von Zeitungsnummern, um danach mit weitern Maßregeln Vorgehen zu können. Gleichzeitig baten wir auch um Mit teilung von Bücherangeboten zu Schleuderpreisen durch Warenhäuser. Das bei uns eingelaufene Material gab Veranlassung zur Versendung unsrer Rundschreiben Nr. 4 und 5, Wenn wir im Rundschreiben Nr. 4 durch Bekanntgabe an die Vereinsvorstände über eine Anzahl von Angeboten seitens einzelner Verleger und Sortimenter ans Publikum zu teil weise ganz erheblich herabgesetzten Preisen Stellung genom men haben, so glauben wir damit nur unsre Pflicht getan zu haben. Unser Rundschreiben Nr. 5, das die Prämienbücher der Tageszeitungen behandelt, haben wir mit einem Anschreiben an die Zeitungsredaktionen versehen. Dieses wurde allen größern und angesehenen Zeitungen zugestellt, außerdem aber auch denjenigen Preßorganen, die den Prämienhandel zurzeit noch betreiben. Wir möchten dazu der Hoffnung Ausdruck geben, daß unsre offne Darlegung seitens der Presse in Deutschland, Österreich und der Schweiz in ihrem be rechtigten Kern gewürdigt, und unser Bestreben, dem Feil bieten von Bücherfabrikaten, die wir als minderwertig ari schen, ein wohlverdientes Ende zu bereiten, durch das Publikum aufklärende Artikel unterstützt werde. —- In unserm Rundschreiben Nr. 6 haben wir Stellung genommen zu der Wahl eines neuen Mitgliedes für den Vereinsausschuß, die von den Wahlmännern der Kreis- und Ortsvereine zu vollziehen ist. Wir bemerken, daß dafür nur ein Vorschlag an uns gelangt ist, und zwar vom Verbände des Königreichs Sachsen, der zurzeit in den leitenden Körperschaften des Börsenvereins keinen Vertreter besitzt. Wir haben diesen Hinweis als vollkommen berechtigt an erkannt und danach gehandelt, jedoch ausdrücklich betont, daß wir eine Beeinflussung der Wahlmänner nicht anstreben wollten. Unser Rundschreiben hatte somit nur den Zweck, die Vereine anzuregen, sich mit der Besetzung eines frei gewordenen Amtes im Vereinsausschuß zu beschäftigen, und wenn wir dem vorgeschlagenen Kandidaten des Sächsischen Ver bandes ein empfehlendes Wort widmeten, so haben wir nur nach Recht, Pflicht und Überzeugung gehandelt. Die Tätigkeit des Verbands-Vorstandes, die Ihnen in chronologischer Folge hiermit vorgetragen ist, erstreckte sich auch ferner noch auf die bereits mehrfach ventilierte Stammrollen- Frage. Der Anregung des hierfür unermüdlich tätigen Kollegen, Herrn Rudolf Heinze-Dresden folgend, haben wir diese un zweifelhaft wichtige Angelegenheit sehr eingehend behandelt, u. a. auch durch persönliche Aussprache mit Herrn Heinze, der uns zu Anfang dieses Jahres in Hamburg besucht hat. Wenn wir heute davon Abstand nehmen, Ihnen in bestimmter Formulierung etwas zur Entscheidung vorzulegen, so haben wir uns von der Überzeugung leiten lassen, daß es im Hin blick auf den Kampf des deutschen Buchhandels mit dem Akademischen Schutzverein nicht angebracht sein könne, in die Lösung von Aufgaben einzutreten, die noch einer Klärung bedürfen, namentlich mit Bezug auf die Sympathien des Verlages, ohne dessen Einwilligung und Mitarbeit uns ein für den Gesamtbuchhandel ersprießliches Resultat unmöglich erscheint.
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