Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1885

^ Sprechsaal. Zur Rechtsfrage in Nr. 164 d. Bl. Der mutwillige Verbrenner der ihm zur Ansicht gesandten ersten Lieferung ist selbstver ständlich schadensersatzpflichtig, wenn sich ein Schaden überhaupt konstatieren läßt, d. h. wenn der Verleger die erste Lieferung berechnet sandte oder der Sortimenter sie zwar gratis empfing — was sich bei ersten Lieferungen ja mitunter findet — sie jedoch dem Kunden unter irgend einer Preisansetzung zur Ansicht über- mittelte. Nicht nur der dolose Vernichter unver langter Ansichtssendungen hastet bekanntlich für deren Wert; sondern deren Empfänger auch dann, wenn dieselben durch eine grobe Nachlässig keit seinerseits untergegangen oder beschädigt sind; während man für leichtes Versehen nur da aufzukömmen hat, wo zwischen Kunden und Sortimenter eine regelmäßige, sich in häufigeren Ansichtssendungen und daraus ent stehenden Käufen dokumentierende Geschäfts verbindung besteht. Das unberechnete Übermitteln unberech net empfangener erster Ansichtslieferungen ist dem Prospektversenden gleich zu erachten und zieht keinerlei Haftung nach sich! Berlin. Dr. zur, Weidling. Der Contoausgleich. Nachdem die Ostermesse endlich vorüber und der Verleger in die Lage gekommen ist, die Früchte seiner Thätigkeit und Kapitalan strengung des Vorjahres zu übersehen, beginnt gewöhnlich das Geplänkel mit dem Contoaus gleich, den Überträgen und versagten Dispo nenten. Der Sortimenter strebt danach, mög lichst viel zu disponieren, um seinen Saldo zu verkleinern; der Verleger dagegen bemüht sich, denselben möglichst zu vergrößern, in dem er als verkauft vermutete Bücher nicht als Disponenden bestehen lassen und Saldoreste Nicht übertragen will. Dies führt dann zu einer oft recht miß liebigen Korrespondenz, weshalb es nicht unnütz erscheint, an dieser Stelle die Herren Sorti menter einmal darauf aufmerksam zu machen, daß 4—500 kleine oder größere Saldoreste bei dem Verleger ein Kapital ausmachen, sodaß es nicht ungerechtfertigt ist, wenn dieser nach achtzehnmonatlichem Kreditgeben endlich bezahlt sein möchte, und daß ihm bei säumiger Er ledigung solcher Saldoreste schließlich nichts an deres übrig bleibt, als die Contosperre für sämtliche unausgeglichene Conti zu verfügen. Dieses Mittel verfehlt selten seinen Zweck, hat aber ein ganzes Heer von Borwürfen, Empfindlichkeiten und Drohungen im Gefolge. Wenn die Herren Sortimenter bedenken wollten, daß eine solche Contosperre nichts anderes ist, als eben das letzte Mittel und durchaus keine Vertrauensentziehung; daß ein Verleger ein Krösus sein müßte, wenn er fortgesetzt jeden Übertrag gestatten wollte; dann würden sie dieses Geplänkel vermeiden, das für beide Teile höchst unerquicklich ist, und mit Strenge darauf halten, daß stets rein saldiert und nichts disponiert wird, was vom Verleger verbeten oder was vielleicht gar verkauft ist. Wir verkennen nicht die Schwierigkeiten, die der Sortimenter zu überwinden hat; die Ge rechtigkeit erfordert aber unbedingt auch strenge Pflichterfüllung gegen die Verleger, welche Zeit, Arbeit und Vermögen opfern, um den Sorti mentern die Lager zu füllen, aus deren Ertrag sie ihren Lebensunterhalt ziehen. 8. f3S831j Ein junger Mann, der seit 6 Jahren dem Buchhandel angehört, wünscht sich auch im Druckereifach auszubilden und sucht zu diesem Zwecke für jetzt oder später geeignete Stellung in einer Buchdruckerei oder Druckerei mit Zei tungsverlag. Ges. Offerten beliebe man unter 2. dir. 24717. an die Exped. d. Bl. zu richten. s36832j Ein Buch- und Musikalienhändler, 24 Jahre alt, der sranz. Sprache mächtig, z. Z. in einer bedeutenden Handlung d. Ausl., sucht Stellung im In- oder Ausl. — Beste Zeugn. und Referenzen. — Eintritt nach Übereinkunft. Offerten sub V^. T. 23951. an die Exp, d. Bl. Pk833j Zum 1. Oktober d. I. suche ich für einen jungen Mann, der seine 3jähr. 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Ilisräurok maobs iob lbnsn äis sr- gsbsns Nittsilung, äs.6 iob. auob i» äisssm labrs «ins» äurob äs» 8ortimsntsbuobbs,näsl 2» vsrtrsibsnäsn eiknaokts-KkitaloK rri6lU68 8a.r-8ortüw6nt.8 mit, illust-r. In 86rat.6u-^.rllia.r> Z6 bsrausgsbsn vsräs, nuä Iuris 8is st», äsn- sslbsn L»r Inssrtion Ibrsr gssignetsn Ver- artibsl gütigst bsnntrsn ru vollsn. L.uob io äisssm äabrs vsräs iob äis in äen Tnseraten anAeseiAten Lücber in einem «Ustematiecben Terseiobnisse vsrsinigsu u»ä äassslbö, »sbs» äsm sz-sts- matisoben Vsresiobnisss äsr llüobsr meines llarsortimsnts, äei» IVsiknaobtsbatalogs bsi- kügsn. Durob äisss s/stsmatisobs Dbersiobt »nä äie Keckem Titel binsuye/uAte ^ngade äeifteniAen Seite äe« LataloAee, au/' welcher äa« betre//enäe lberb angereiAt ist, virä äis tVirbsambsit äsr Inserats obns /lrveike! bs- äsutsnä gsköräsrt unä glaube iob ässbalb, äaü äissslbs allseitig als rveelrmäüig bs- fuoäo» u»ä äsm tVeibnaobts-llatalogs »sus brsuuäs Lukübrsn virä. 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