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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1903
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- Deutsch
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2328 Nichtamtlicher Teil. ,W 66, 21. März 1903. Auch in Ungarn macht sich, wie die Österreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz mitteilt, eine lebhafte Bewegung zu unsten der Entfernung des Zollsatzes auf gebundne Bücher aus em Zolltarifentwurfe bemerkbar. Der Verein der ungarischen Buchhändler wird in dieser Angelegenheit beim königlich ungari schen Handelsministerium und im ungarischen Abgeordnetenhause entsprechende Schritte einleiten. Wie aus Budapest mitgeteilt wird, unterliegt es dort keinem Zweifel, daß man die Wünsche der Buchhändler an maßgebendster Stelle wärmstens unterstützen wird, zumal der Gedanke des Zolls auf gebundne Bücher in Wien ausgeheckt worden ist und in Budapest geradezu überraschend ge wirkt hat. Schaustellung im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig. — Die Plakatausstellung des Wettbewerbs der Firma Edler L Krische in Hannover im Deutschen Buchgewerbe- Hause (II. Obergeschoß) erfreut sich fortgesetzt eines sehr regen Besuchs. Wir machen wiederholt auf die Ausstellung aufmerksam, die ihres ganz besondern Charakters und der Fülle der hier vereinigten künstlerisch sehr bemerkenswerten Leistungen wegen einen Besuch außerordentlich lohnend macht. Künstler, Techniker (insbesondere Lithographen) und Buchhändler werden einer Be sichtigung der Blätter manigfache Anregungen und viel Genuß verdanken. Buchhandlungsgehilfenverein zu Leipzig. — Dieser Verein wird seine vierte ordentliche Hauptversammlung Freitag den 3. April, abends 9 Uhr, im Buchhändlerhaus abhalten. Die Tagesordnung ist in Nr. 66, S. 2354 dieses Blattes abgedruckt. Eine Bücherstiftung. — Die Verteilung des Werkes »Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts-, von Houston Stewart Chamberlain an Bibliotheken, für die im November vorigen Jahres, wie wir im Börsenblatt 1902, Nr. 268 mitteilten, durch einen ungenannten Privatmann eine namhafte Summe gestiftet wurde, ist jetzt abgeschlossen. Im ganzen waren bis Mitte März 2286 Bewerbungen eingelaufen, darunter 1878 aus Deutschland und 408 aus Österreich und dem Auslande. Nachdem der Stifter angesichts der starken Nachfrage die ursprünglich bereit gestellte Summe von 10000 ^ erhöht hatte, konnten nach den Mitteilungen der Verlagsbuchhandlung insgesamt 1150 Freiexemplare des großen zweibändigen Werkes, darunter 1015 gebunden, portofrei versandt werden, die wie folgt verteilt wurden: An Universitätsbibliotheken und Büchereien wissenschaftlicher Institute 42 „ größere öffentliche und Volks-Bibliotheken 216 „ Schul- und Lehrerbibliotheken, Lehrervereine 641 „ Kirchen- und Predigerbibliotheken u. s. w 27 „ Büchereien studentischer Korporationen und Vereine . . 85 „ „ der Deutschbünde im Auslande 67 „ militärische Bibliotheken 3 „ Arbeiterbildungsvereine 10 „ andre Vereine und Anstalten 59 Auffallend war bei den Bewerbungen zunächst die starke Be teiligung der großen, verhältnismäßig reich dotierten öffentlichen Bibliotheken, die ihre Gesuche vielfach damit begründeten, daß ein vorhandenes Exemplar des Werks nicht genüge, um die Nachfrage zu befriedigen, daß aber zur Anschaffung weiterer Exemplare die Mittel fehlten. Die zahlreichen Bewerbungen von Schul- und Lehrerbibliotheken lieferten den Beweis dafür, daß in diesen Kreisen das Bildungsbedürfnis weit größer ist, als die vorhandnen Mittel, es zu befriedigen. Verkehr mit Konsulaten. -— In dem soeben im Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerei von Mittler L Sohn in Berlin erschienenen, vom Auswärtigen Amt heraus gegebenen amtlichen »Verzeichnis der Kaiserlich deutschen Konsulate« wird auch diesmal im Interesse des Publikums darauf hinge- wiesen, daß es sich empfiehlt, Schreiben, in denen die amtliche Tätigkeit einer Konsularbehörde des Reichs in Anspruch genommen wird, an das betreffende Konsularamt — die Adresse in latei nischer Schrift: Vvutsobss (dsneral-, Viro-) Lonsulat — und nicht an die Person des Stelleninhabers zu richten. Die Nicht beachtung dieses Hinweises kann zur Folge haben, daß Schreiben mit persönlicher Adresse, welche einem aus dem Amte ausgeschie denen oder für längere Zeit beurlaubten Konsul nachgesandt werden, erst eine verspätete oder überhaupt keine Erledigung finden. Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungs- Gehilfen. — Am 15. d. M. tagte in Magdeburg die erste dies jährige Hauptversammlung der LandesvereinigungT hü ringen, Provinz und Königreich Sachsen, die gegenwärtig 292 Mit glieder zählt. Vertreten waren die Städte Halle, Jena, Leipzig und Magdeburg durch 17 Delegierte, während verschiedne andre Städte ihre Anträge schriftlich eingereicht hatten. Die Verhand lungen nahmen etwa 6 Stunden in Anspruch. Die Anwesenden waren einstimmig für Angliederung der zu schaffenden Kaufmnnns- gerichte an die Gewerbegerichte und Einrichtung von Einigungs ämtern, abgesehen von einigen Änderungsvorschlägen, die bereits früher an maßgebender Stelle geltend geinacht worden sind. Ebenso war man der Ansicht, daß die staatliche Krankenversicherung nur dann ihren Zweck erfüllt, wenn ein Zwang für das ganze Deutsche gleich durchgeführt wird. Endlich sprach sich die Ver sammlung für die Schaffung einer staatlichen Zwangs-Pensions versicherung der Privatangestellten aus. II. Geschichte und Literatur der medizinischen Wissen schaft. — Auf den für Buchhändler bestimmten Leitfaden zur Einführung in die Geschichte und Literatur der medizinischen Wissenschaft, den wir bereits in Nr. 58 erwähnten, sind dem Ver leger und Verfasser Herrn Paul Alicke in Dresden so viele Be stellungen zugekommen, daß mit dem Druck begonnen werden konnte. Nun fehlt den Buchhändlern vor allem noch eine ähnliche Ausarbeitung, die ihnen das schwierige Gebiet der Naturwissen schaften oder einzelner Zweige derselben näher bringt. Prager Buchhändler-Abrechnung. — Wie das Gremium der Buch-, Kunst-, Musikalien- und Antiquar-Handlungen in Prag bekannt gibt, findet die diesjährige Buchhändler-Abrechnung in Prag Dienstag am 31. März 1903 früh von 9 Uhr ab in den Lokalitäten der Prager Bürger-Ressource statt. Kaufmannsgerichte. — Der Gesetzentwurf über die Kaufmannsgerichte ist bis jetzt immer noch nicht offiziell ver öffentlicht worden. Mit Bezug darauf schreibt vr. Staub in der »Deutschen Juristenzeitung«: »Die Sache ist also doch nicht so eilig betrieben worden, wie cs zuerst den Anschein hatte. Am 1. April d. I. wird er jedenfalls noch nicht in Kraft treten. Viel leicht sind die immer wieder aus den Kreisen der Juristen hervor gegangenen Mahnungen und Warnrufe gegen diese neue Bresche, die man in die ordentliche Rechtspflege schlagen will, nicht unge- hört verhallt. Richter und Anwälte protestieren gemeinsam gegen die in diesem Gesetzentwurf hervortretende Tendenz.» Neue Bibliotheksgebäude in Berlin. — Im preußi schen Abgeordnetenhaus wurde die erste Rate für den Neubau der königlichen Bibliothek, der Universitätsbibliothek und der Akademie der Wissenschaften zu Berlin auf dem soge nannten Akademieviertel mit einer Million Mark bewilligt. Ein kleiner Teil des Hauses nahm den Umstand, daß das zuerst aufgestellte Projekt durch ein andres hat ersetzt werden müssen, zum Anlaß, gegen die Bewilligung zu stimmen, obgleich der neue Plan nach dem allgemeinen Urteil besser ist. (Sprechsaal.) Schlenderei einer Firma S. Dobschiner in Dessau. (Vergl. Börsenblatt Nr. 63.) Die in Nr. 63 abgedruckte Karte mit dem Rabattangebot ist der Redaktion auch noch von andrer Seite zugegangen und außer dem noch eine Karte vom 12. September 1902, aus der hervor geht, daß die Firma auch schon im vorigen Jahr ihr Unwesen trieb. Folgendes Schreiben zu der Angelegenheit bringen wir zur allgemeinen Kenntnis: »In der Angelegenheit »S. Dobschiner-Dessau« bemerke ich, daß eine Firma dieses Namens in den Dessauer Adreß büchern 1902 und 1903 nicht vorkommt. Durch sofort ein gezogne Erkundigungen beim hiesigen Einwohnermeldeamt brachte ich in Erfahrung, das; seit 1901 ein Kaufmann S. Dobrschiner — Teichstraße 43, als russischer Staats angehöriger gemeldet ist. Der Betreffende wohnt augenscheinlich »möbliert« in einer abgelegnen Straße und einem Hause, das nur kleine Beamte und Handwerker bewohnen. Ich vermute, daß die Adresse vielleicht eine Deckadresse für eine tatsächlich existierende Handlung ist. Ich werde mich bemühen, weitere Recherchen über diese gefährliche Konkurrenz einzuziehen. »Hochachtungsvoll Dessau, 18/Ill. 1903. William Claaß Paul Baumanns Nachs.«
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