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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtsch« Buchbandel 14151 268, 19. November 1910. aus den Erwiderungen, aber auch aus den an mich eingegange nen Anfragen seitens einiger Herren Verleger deutlich zu er kennen. Engels Aufsatz über die Jugendschriftenfrage, den ich zu Ende zu lesen, allen Herren nur empfehlen kann, war dem Buchhandel unbekannt geblieben, und ich bin überzeugt, daß die wenigsten Herren die sonstige einschlägige Literatur kennen. Paulsens Urteil über diese Reformbewegung war mir, da ich mich seit Jahren mit dieser Frage befasse, sehr wohl bekannt; aber ich muß gestehen, daß mich seine Beweisführung nicht über zeugen konnte, so sehr ich mich auch sonst in Verehrung vor Paulsen beuge. Ich nehme eben für mich wie für uns alle das Recht in Anspruch, uns ein eigenes Urteil zu bilden, und gleich Herrn Pape »schwöre ich weder auf einen Doktor, noch auf einen Professor, nur weil er akademische Grade besitzt«. Daß die Meinungen auch innerhalb der Lehrerschaft und der sonstigen an der sogenannten kunsterzieherischen Bewegung beteiligten Kreise bei den einzelnen Urteilen natürlich geteilt sind, habe ich in meinem ersten Aufsatz hervorgehoben. Wenn aber Herr Kollege ...o in ...t schreibt: »Es gebührt der Lehrerschaft der größte Dank für die Ergreifung der Initiative im Kampf gegen die Schundliteratur«, und das weiter ausführt, so wird Herr Pape mir erlauben, daß ich meinerseits das für richtig halte. Auch er ist ja in diesem Kampfe, wie jeder in die Verhältnisse Eingeweihte weiß, ebenso wie andererseits der Hainburger Lehrerausschuß, Partei. Daß es unter den Ver fechtern der Bewegung der Jugendschriftreform reine Asthe - t e n gibt, denen nur die »Kunst« als solche die Hauptsache ist, bestreitet niemand; ebenso bekannt ist aber auch, daß die vom »Kunstwart« und Dürerbund geleitete Bewegung die Kunst nur als Vermittelung zum gesunden und kräftigen Leben gelten lassen will und das Ästhetentum energisch bekämpft. Trotzdem stehen auch diese Kreise, die sich nur zum kleinsten Teile aus Lehrern zusammensetzen, der von Herrn Pape bekämpften Bewegung durchaus freundlich gegenüber, und sie nehmen wohl auch etwaige Ausschreitungen und Einseitigkeiten mit in Kauf, weil sie bei der Bewegung der Jugendschriftenausschüsse immerhin mehr Wahrscheinlichkeit für eine gute Auslese der Bücher sehen, als bei einer solchen, wie sie früher bei einer großen Zahl der Bücherverkäuser stattfand: einer Auslese nur nach der Beliebtheit und nach dem geschäftlichen Ertrage. Wenn davon gesprochen wird, daß wir Buchhändler gegen die Lehrer energisch einschreiten und eventuell einen eigenen Katalog unter dem Beirat von Pädagogen veranstalten sollen (wie er zugegebenerweise ja schon oft gemacht worden ist), so scheinen mir die Vertreter dieser Ansicht die Frage zu unter schätzen, auf wen das Publikum am meisten hören wird. Wenn die Verzeichnisse der Prüfungsaus schüsse, derRatgeber des »Kunstworts« und Dürerbundes Einfluß gewonnen haben, so haben sie das vor allem aus dem einfachen Grunde, weil das Publikum in ihren Ver- an st altern keine Interessenten sieht. Wir vom Buchhandel mögen noch so gute Kataloge herausgeben, es toird ihnen gegenüber immer heißen: sie richten sich nach geschäftlichen Wünschen. Nur wo dieser Gedanke ausgeschlossen ist, wird man an vollkommen unbefangenes Urteil glauben. Schon aus diesem Grunde liegt es meines Erachtens im Interesse des Buchhandels, sich auf alle diejenigen Männer, mögen sie nun Lehrer oder sonst etwas sein, zu stützen, die diese Fragen frei vom Verdachte irgendwelcher geschäftlichen Be teiligung ernsthaft behandelt haben und behandeln. Diese Einseitigkeit kann, wie ich schon das erstemal bemerkte, dadurch vermieden werden, daß man in unsere Listen alle diejenigen Bücher aufnimmt, die von den verschiedenen Lehrerausschüssen, die ja oft einander Gegner sind, den verschiedenen ver bürgt unabhängig redigierten literarischen Ratgebern, Kata logen usw. empfohlen werden, während man die von all diesen Instanzen einstimmig abgelehnten Bücher auch beiseite läßt. Das ist das von mir mit dem »Goldenen Schnitt« ein geschlagene und in meinem ersten Aufsatz empfohlene Verfahren. Am Schlüsse seines Aufsatzes bemerkt Herr Pape, er sehe bisher noch keine guten Früchte dieser Kunstbewegung. Dem muß ich ganz entschieden widersprechen, denn ihr Einfluß auf die Produktion liegt für mich klar zutage. Jeder, der sehen will, muß zugeben, daß wir aus dem Zustande jener berüchtigten, süßlichen und charakterlosen Fabrikation, welche zum Teil von England zu uns herüberkam und noch vor zehn Jahren üblich war, glücklich herausgekommen sind. Man vergleiche doch jene Erzeugnisse mit den Jugend- und Kinderbüchern der letzten Jahre, in denen erste deutsche Künstler ihr Bestes gaben. Jene Verleger, die verärgert und mit Geringschätzung auf diese Bewegung herabsahen und ihr keine Aufmerksamkeit schenkten, wurden in den Hintergrund gedrängt, und an ihre Stelle traten neue Kräfte, die ihr Verständnis entgegen brachten, ihren Anregungen ein williges Ohr liehen und den frischen Wind dieser Reformbewegung in ihre Segel nahmen. Jeder Sortimenter kennt sie und wird mir recht geben. Noch manches wäre hier zu sagen; allein, mir steht weder der hierzu nötige Raum im Börsenblatt zur Verfügung, noch läßt meine Zeit es zu, auf weitere Einzelheiten einzugehen. Die Zuschriften verschiedener Herren vom Verlag lassen mich aber vermuten, daß es vielen erwünscht sein möchte, die Namen jener Prüfungsausschüsse in Erfahrung zu bringen, welche selbständige Bücherlisten herausgeben. Es sind folgende: Augsburg, Anhalt, Baden, Groß-Berlin, Braunschweig, Bre men, Chemnitz, Danzig, Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg, Hildesheim, Köln, Königsberg, Leipzig, Magdeburg, Mecklen burg, München, Nürnberg, Oldenburg, Regensburg, Stettin, Stuttgart. Ihre Anzahl ist also nicht allzugroß. Die Adressen der Vorsitzenden sind aus der »Jugendschriftenwarte« <Ernst Wunderlich, Leipzig) zu ersehen. Die hier nicht genannten Ausschüsse verbreiten das mehr fach erwähnte Verzeichnis der Vereinigten Prüfungsausschüsse. Wichtig ist es, Rezensionsexemplare nach Hamburg zu senden, weil von dort aus die Verteilung an jene Ausschüsse erfolgt, deren Votum für die Aufnahme in das letztgenannte Verzeichnis entscheidend ist. Damit muß ich für meine Person die Erörterung schließen, erkläre mich aber gern zu jeder weiteren Auskunft bereit, da ich den Herren Jugendschriftenverlegern nicht genug empfehlen kann, ihre Bücher auch den anderen Instanzen z. B. der Zentralstelle zur Förderung der Volks- und Jugendlektüre Dahlem-Berlin und anderen einzusenden. Dresden. AlexanderKöhler. Folgen der Erfüllungsablehnung im Verlegerkonkurs. Von Professor vr. E. Riezler, Freiburg i. B. (Nachdruck verboten.) Der »Leipziger Zeitschrift fürHandels-, Konkurs- und Versicherungs recht«, heraus gegeben von vr. A. Düringer, Reichsgerichtrat; vr. E. Jaeger, Geh. Hosrat, Professor an der Universität Leipzig; H. Könige, Reichsgerichtsrat, (I. Schweitzer Verlag sArthur Selber) in München und Berlin) I V. Jahrg., Nr. 9, 1. September 1910, entnehmen wir mit gütiger Erlaubnis des Verfassers und Verlegers die nachfolgenden Ausführungen: Der nur unter großen Schwierigkeiten zustande gekom mene § 36 des Verlagsgesetzes erklärt für den Fall, daß über das Vermögen des Verlegers der Konkurs eröffnet wird, die Vorschriften des § 17 der Konkursordnung für anwendbar und regelt des Näheren die Rechtsfolgen, welche eintreten, ^ wenn der Konkursverwalter, auf der Erfüllung des Vertrages bestehend, die Rechte des Verlegers auf einen anderen über- 1S3L'
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