1^04 Börsenblatt f. d. Ttschn. Buchbandel. Künftig erscheinende Bücher. .-l? 41, 19. Februar 1917. Verlag von Egon Fleische! S- Co. x Berlin W ^ Linkstraße 16 Demnächst erscheint die Rotes Flamenblut von Pierre Broodcoorens Berechtigte Übersetzung von Johannes Schlaf Preis geh. M. 4.—; geb. M. 5 — Auszüge aus den ersten Besprechungen: Peter Lamecher in „Die Tägliche Rundschau": Es ist das Werk eines Dichters, dieses .Rote Flamenblut". Es ist von ursprünglicher Kraft gezeugt und durchbraust. Aber es ist germanische Volkskraft, die aus diesem Pierre Broodcoorens zeugt. Niederdeutsches Leben geht vor dem Leser auf, und Souhe Flohil, dieser schlichte, treue Mensch in der Gläubigkeit seines reinen Gemütes, in der frommen Hingabe seiner Liebe, ist aus dem Blute unserer Nasse. In welscher Sprache spricht germanisches Erleben, spricht germanische Seelenkunst. vr. Hübner im „Belgischen Courier": Solange wir schauen wollen, eindringen wollen in die Natur kunde der flämischen Raffe, werden derlei Bücher vorzügliche Wegweiser sein: man soll sie reichlicher lesen als Flugschriften über und um die flämische Frage herum; die flämische Frage ist ganz in ihnen, ist mit ihrer ängstigenden Not und Drangsal in ihnen. Rheinische Zeitung (Köln): Der junge Flame Broodcoorens hat uns mit seinem Buche Großes gegeben. Tony Kellen in „Das literarische Echo": Das Buch mit seinen farbenstarken Bildern von der Kirmes im Dorf, dem Leichenmahl, dem Saufgelage im Wirtshaus usw. ist ein Dokument wie die Gemälde der altflämischen Meister, der Bauernbreughel, Teniers und Rubens. Es ist in einer starken künstle rischen Sprache geschrieben, die Johannes Schlaf vorzüglich verdeutscht hat. Dresdner Volkszeitung: Nachdem wir länger als zwei Jahre das flämische Land besetzt halten und mehr und mehr uns mit seiner Bevölkerung vertraut gemacht haben, dürfte es von allgemeinstem Interesse sein, einen Roman zu lesen, der uns die flämische Bevölkerung so zeigt, wie sie von einem der größten Dichter dieses Volkes gesehen und empfunden wird. Pierre Broodcoorens ist, obgleich er französisch schreibt, durch und durch ein Flame, und so sind es auch seine Gestalten. Sein Roman, ernst, groß und schön, ist ein breit angelegtes farbenstarkes Volksgemälde. Die Heimstatt: Das allzu bereitwillige Ergreifen fremdländischer Übersetzungsliteratur, das uns Deutschen ja eigentümlich ist, kann man nicht ohne weiteres als erfreulich bezeichnen, in diesem Falle darf man eine Ausnahme machen und das Bekanntwerden der kraftvollen, farbenfrohen flämischen Dichtungen, durch die spürbar germanischer Geist weht, zustimmend begrüßen. Berlin Zettel in der Beilage. Wir bitten zu verlangen. Februar 19 17