Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1938

Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 169 (R. 81) Leipzig, Sonnabend den 23. Juli 1838 165. Jahrgang Erfahrungen und Anregungen aus dem Betrieb Aus Zuschriften an das Börsenblatt Der freie Nachmittag im Sortiment Im Anschluß an den Aufruf des Leiters des Deutschen Buch handels »Freie Nachmittage für unsere Mitarbeiter im Sortiment« im Börsenblatt vom 2. Juni hatte Waller Weit brecht über die Erfahrungen mit den freien Nachmittagen in seinem Geschäft berichtet. Dazu wird uns geschrieben: »Die Ausführungen von Herrn Walter Weitbrecht im Börsenblatt Nr. 1-36 verdienen allge mein« Zustimmung. Nur möchte ich noch mehr Nachdruck darauf legen, daß sich auch die Geschäftsinhaber einen freien Nachmittag gönnen müssen. Ich bin der festen Überzeugung, daß sich nur wenige Sorti menterchefs jemals einen Urlaub gönnen, es sei denn, daß der Arzt ihnen eine Ausspannung anbefiehlt. Da sich nun aber die meisten Sortimenter in Klein- und Mittelstädten kein größeres Personal leisten können, scheuen sie sich, das Geschäft ihren jungen Angestellten und Lehrlingen zu überlassen. Deshalb wäre meines Erachtens die beste Lösung die, wenn sich die Buchhandlungen einer Stadt auf einen bestimmten Nachmittag jeder Woche einigen, an dem die Ge schäfte geschlossen werden«. Verleger-Anzeigen fürs Publikum Ich bin jedesmal erfreut, wenn im Vörsenblatt die ganz- oder halbseitigen Bücheranzeigen so abgefaßt sind, daß sie, aus dem Börsen blatt geschnitten, entweder mit dem Buch innen direkt an der Schau fensterscheibe ausgestellt oder — die Anzeigen allein — auf dem für diese Zwecke besonders angofertigten Eichenbrett vor meiner Buchhandlung befestigt werden können, damit der Vorübergehende etwas mehr als nur einen Nüchertitel ablesen kann. Täglich bringt das Börsenblatt interessante Anzeigen, täglich werben diese am Eichenbrett angebracht, und die meisten Bücher kunden gehen nicht mehr vorüber, ohne die Anzeigen am Eichenbrett gelesen zu haben. Also, bitte, möglichst viele Anzeigen, die nicht allein zum Sorti menter, sondern auch zum Bücherkäufer sprechen. Füssen. Josefine Gruber. Remittendenverwertung Haben Sie von depr Buch keine Nemittendenexemplare? — das ist heute eine so häufige Frage im Laden, daß sie jeden Sortimenter stutzig machen muß. Wie kommt der Kunde überhaupt zu diesem Fachausdruck, und was stellt er sich darunter vor? Wer die buch händlerischen Vertriebsformen nicht kennt und so ein »Nemittenden- exemplar« in die Hand bekommt, fragt sich, ja warum kann mir mein Buchhändler das Buch nicht ebenso billig liefern, denn äußerlich ist es nicht von einem vielleicht einige Wochen beim Sortiment lagernden Exemplar zu unterscheiden. Man kann hier ruhig aussprechen, daß diese Methode eine glatte Unterbietung des Ladenpreises ist, denn wie gesagt handelt es sich fast ausschließlich um Bücher, denen man irgendwelche Beschädigungen nicht ansieht. Darum muß der gesamte Buchhandel, besonders aber der Verleger, daran denken, seine Remittenden anders zu verwerten. Daß es solche gibt, ist klar. Daß sie aber in solchen Mengen auf- treten, ist unwahrscheinlich, in einem Zustand, daß sie billiger ver kauft werden müssen, erst recht, denn kein Verleger würde solche unverkäufliche Stücke zurücknehmen, ist doch der Sortimenter zu einer sachgemäßen Behandlung verpflichtet. Kommt ein Buch aber wirklich in größeren Mengen zurück, dann ist es wert, eingestampft zu werden. Das ist besser, als es noch einmal zu Schleuderpreisen unters Publikum zu bringen. Dem deutschen Buch ist gewiß nicht damit gedient. G. A. Schumacher. Normung des Postschecknummernvermcrkes auf Verlegerfakturen . . . Bei dem Zahlungsverkehr auf Postscheckkonto wird immer wieder festgestellt, daß infolge der zum Teil schlecht auffindbaren und an verschiedenen Stellen aufgedruckten Postschecknummern der Verlegerfcrkturen unnötige Arbeitszeit verbraucht wird. Es erscheint deshalb zweckmäßig, eine Norm zu schaffen, die es ermöglicht, sofort Postschecknummer und Ort (Abkürzung!) zu finden. Am vorteilhaftesten wäre dieser Vermerk auf der Mitte des unteren Fakturenrandes nach folgendem Muster aufzudrucken: ?8 199 62, verlüi Oer Leiter des Veutlcken lZucbkandels dankt dem Präsidenten des internationalen Verleger-Kongresses In einem herzlich gehaltenen Schreiben hat der Leiter des Deutschen Buchhandels, Wilhelm Baur, dem Präsidenten des Internationalen Ver leger-Kongresses und Leiter der Fachschaft Verlag, Karl Baur, den Dank des gesamten deutschen Buchhandels für seine persönlichen Mühen um das Gelingen des Kongresses und seine Glückwünsche zu der erfolgreichen Durchführung der Tagungen und Veranstaltungen des Internationalen Verleger- Kongresses in Leipzig und Berlin ausgesprochen. Rhön-Segelflug-Wettbewerb 1938 In der Zeit vom 24. Juli 1888 bis zum 7. August 1938 wird auf der Wasserkuppe der Rhön-Segelslug-Wettbewerb 1938 durchgeführt. Die Bedeutung des deutschen Segelflugs ist un bestritten. Der deutsche Buchhandel wird gebeten, den Wettbewerb zum Anlaß zu nehmen, das Schrifttum des Segelflugwesens durch Sonderfcnster und Buchauslagen besonders herauszustellen und die deutsche Öffentlichkeit damit vertraut zu machen. Der Neuaufbau der Schülerbüchereien an den sächsischen Volksschulen über Neuaufbau der Schülerbüchereien in den sächsischen Volksschulen wird uns berichtet: Durch Verordnung des Sächsischen Ministeriums für Volks bildung wurde bei der Staatlichen Landesfachstelle für Bücherei wesen in Sachsen zum 1. Januar 1938 die Abteilung für Jugend schrifttum eingerichtet. Eine ihrer Aufgaben ist, den Neuaufbau der Schülerbllchereien durchzuführen, die für den Buchhandel von besonderem Interesse ist. In den Nummern 10 und II des Verordnungsblattes des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung wurden Grundsätze Nr. ISS Sonnabend, den 23. Jntt 1S38 S8S