Lin öucb über Hans Ilolbcin 2u scbreiben, beiLt ein Dbema von europäiscbem Dang anscbneiden, denn keines deutschen Kleisters Xunst, selbst diejenige Dürers nicbt, errang sieb solcben dauernden Dubm in der VVeit wie die des jüngeren Dolbein. VXblbelm V^aet2oldt, seit langem bsrvorragend durcb universale kunstgescbicbtlicbe Letracbtungsweise und keingescblilkene,ideenreicbe Darstellung,entledigt sieb seiner Aufgabe mit einer lVleisterscbakt, die aus Diebe und wissen geboren ist. 80 wird I lolbein in seiner ganzen Vielkalt und Ledeutung von XVaet^oldt erkaüt, sowobl als Orapbiker und 2eicbner von Lucbscbmuck kür scbwei2eriscbe und kran- 2ösiscbe Verleger, als Illustrator des Drasmus, als entwerten der Künstler kür 61as- und Qoldscbmiedarbeiten, wie aucb — vor allem — als der blaler, dessen 8cbakkensbe2irk von der kleinen Ivliniatur bis 2um Dlonumentalgemälde sieb erstreckte, der 8cböpker von in ibrer Lbarakteri- sierungsscbärke unerreicbten Lildnissen, der Dokmaler Deinricbs VIII. von Lngland, dem wir die gan2e Oalerie der vornebmen Herren und Damen, die an dem glanzvollen I loke dieses Lönigs eine Holle spielten, verdanken. lVlit um- kassender Leberrscbung des 8tokkes, der Dokumente und Dor- scbungen bat XX^aetroldt das Deben und V/esen dieses blannes, der den stillen Vi^eg des 6enius durcb die 8türme seiner 2eit scbritt, gegeben und ein lebendiges Lild Augsburgs, Lasels und Londons in ^jenem Zeitalter der Renaissance und De- kormation gescbakken. Das reicbe ^Xbbildungsmaterial run det das Werk 2u einer selten eindrucksvollen Darstellung. T 6. Orore Verlag - Lerlin Nr. 180 Freitag, den 6. August 1988