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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-01-19
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1893
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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400 Nichtamtlicher Teil. 15, 19. Januar 1893. v. Sydow-Dopperphul, Beiträge zur Währungsfrage. ° Strack, die Juden, dürfen sie -Verbrecher von Religions-wegen- ge nannt werden? v. Löhneysen, Antisemitismus u. Nächstenliebe. Nichtamtlicher Teil. Einführung und Vertrieb amerikanischer Nachdrucke deutscher Verlagswerke in England. Prozeß Scholl. Ueber die vorstehende nicht nur für den Verlagsbuchhandel Deutschlands, sondern auch des Auslandes sehr wichtige und interessante Angelegenheit sind wir auf Grund eines von Herrn Rechtsanwalt vr. Paul Schmidt in Leipzig erstatteten und uns mit dankenswerter Bereitwilligkeit zur Verfügung gestellten Be richtes in der Lage folgendes mitzuteilen: Die erste Nachricht von dem Vertrieb amerikanischer Nach drucke deutscher Verlagswerke in England erhielt die Firma S. Hirzel in Leipzig durch eine Londoner Firma. Dem Schreiben derselben war ein von der Firma -George Munro in New-Aork herausgegebenes gedrucktes Verzeichnis beigesügt, welches unter der Ueberschrist »Die Deutsche Library« und mit den einleiten den Worten: »Nachfolgende Werke sind in der Deutschen Library erschienen«, unter fortlaufender Nummer 235 Nachdrucke deutscher Verlagswerke aufführte. Am Ende dieses Ver zeichnisses befand sich die Bemerkung: »Ein schön ausgearbeiteter Katalog, enthaltend eine alphabetische Liste, wird von George Munro für 10 Cents an alle Adressen versendet.« -Die Deutsche Library« ist bei allen Zeitungs händlern zu haben oder wird gegen 12 Cents für ein fache Nummern oder 25 Cents für Doppelnummern nach irgend einer Adresse portofrei versendet. Bei Bestel lungen durch die Post bittet man nach Nummern zu bestellen.» Dieses Verzeichnis wurde von dem Buchhändler Charles Scholl in Liverpool mit dem folgenden auf der Titelseite rot aufgedruckten Vermerk verbreitet: »Tko Kuwbors mariceä 10 aro solä at 8 ä (kost kroo 9 ä) oacd; Tdoss marboä 20 aro solä at (kost troo «/,) saed, Lgont kor Krsat Lritaia: Obarlos 8adoII. vorsiAU doolcsollor, publisdsr vto. 35 8outk Oastls 8treet, Vivorxool.« In der oben erwähnten Londoner Mitteilung war noch er wähnt, daß Scholl ein größeres Lager der Nachdruckswerke vor rätig halten solle, und gebeten, diesem groben Unwesen zu steuern. Zufolge dieser Mitteilung setzte sich die Firma S. Hirzel in Leipzig mit verschiedenen anderen von dem amerikanischen Nach druck betroffenen deutschen Verlagsfirmen in Verbindung und beauftragte Herrn Rechtsanwalt vr. Paul Schmidt in Leipzig, die Verfolgung der Angelegenheit in die Hand zu nehmen. Herr vr. Schmidt erklärte sich bereit, behufs energischer Durchführung derselben selbst nach England zu gehen und dort die erforder lichen Schritte einzuleiten. In dem Verzeichnis der »Deutschen Library« waren zwar die Titel der Nachdrnckswerke und die Namen der Verfasser, nicht aber die Berlagsfirmen angegeben. Es mußten daher die letzteren an der Hand bibliographischer Hilfsbücher ermittelt werden. Hiernach stellte sich heraus, daß die in dem Verzeich nisse ausgesührten 235 deutschen Verlagswerke sich aus 95 ver schiedene Verfasser und aus ca. 25 deutsche Verlagsfirmen ver teilten. Von diesen Berlagsfirmen haben sich dem Prozeß gegen Scholl angcschlossen: 1) S. Hirzel in Leipzig mit den Werken von Gustav Freytag und G. Taylor. 2) I. G. Cotta'sche Buchhandlung in Stuttgart mit den Werken von Berthold Auerbach, Sacher-Masoch und vr. Otto Roquette. 3) Adolf Bonz L Co. in Stuttgart mit den Werken von Jos. Victor von Scheffel und Carl Emil Franzos. 4) Breitkopf L Härtel in Leipzig mit den Werken von Felix Dahn. 5) Wilhelm Hertz (Besser'sche Buchhandlung) in Berlin mit den Werken von Paul Heyse. 6) L. Staackmann in Leipzig mit den Werken von Friedrich Spielhagen. 7) Die Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart mit den Werken von Georg Ebers, vr. Karl Frenzel, Samarow, van Dewall, vr. Hans Wachenhusen, Rudolf Lindau, Fr. Henkel, Fanny Lewald-Stahr, Adolf Strecksuß und C. Falk. 8) Ernst Keil's Nachfolger in Leipzig mit den Werken von E. Marlitt, E. Werner. W. Heimburg, Stefanie Keyscr, Wil- helmine von Hillern geb. Birch. 9) Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlagsanstalt vor mals S. Schottlaender in Breslau mit den Werken von Jda Brun-Barnow, A. Dom, Charlotte Fielt, Lucian Herbert, Julian Weiß, Paul Lindau, Alfred Meißner, Emma Klingenseld, Elise Polko, vr. Lewin Schücking, Betty Uoung, vr. Robert Waldmüller-Duboc und H. Wilsried. 10) Hermann Costenoblc in Jena mit den Werken von A. von Winterscld, Ewald August König, Friedrich Gerstäcker und Egon Fels. Es waren hiernach an dem Prozeß gegen Scholl beteiligt 10 deutsche Berlagsfirmen mit insgesamt 157 verschiedenen Berlagswerken von insgesamt 42 Versassern. Außerdem hatten die Verfasser Gustav Freytag, Paul Heyse und Fr. Spielhagen bezüglich ihrer Werke Herrn vr. Schmidt direkte Vollmacht erteilt. lim zu einem möglichst schnellen und durchschlagenden Er folge zu gelangen und für alle Fälle gerüstet zu sein, war es notwendig, die Beweise in der Hand zu haben: 1) von der ungesäumten, ununterbrochenen Verfolgung der Sache; 2) von dem Urheberrecht bezw. Verlagsrecht hinsichtlich sämt licher Verlagswerke; 3) von dem Nachdruck dieser Werke; 4) von der Einführung und dem Vertrieb der Nachdrucke in England. Es gelang, dieses umfängliche Beweismaterial binnen weniger Wochen und zwar im vollsten Umfange zu beschaffen. Die Werke der genannten Versasser und Verlagsfirmen waren sämtlich wortgetreu in der. in Form einer Zeitschrift von der Firma George Munro in New-Aork herausgegebencn »Deutschen Library« nachgedruckt. Jede einzelne Nummer der selben enthält das Werk eines Verfassers. Je nach dem Umfang derselben beträgt der Preis für die einzelne Nummer 10 oder 20 cents. Mit einer beispiellosen Unbefangenheit wird auf dem Titelblatt aus die Werke der in der -Deutschen Library« ent haltenen »hervorragendsten deutschen Schriftsteller« hingcwiesen und in gesperrter Schrift die Erklärung abgedruckt: -Diese Nummer enthält eine ganze, ungeändcrte und ungekürzte Er zählung« und wird seiner durch den Vermerk: -OoMrigbtvä 1881 d^ voorgo Uunro« das unmoralische Gebaren zu verdecken und das Publikum zu täuschen versucht. Außerdem wird in
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