Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1887
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- 1887-03-30
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- 30.03.1887
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Nichtamtlicher Teil. Friedrich Justin Bcrtuch n» Karl August Böttiger. IX. (Bgl. 188«. Nr. 17«. Igo. 207. 21g. 23S. 288. 2gg. — 1887. Nr. s.) Weimar d. 21. Febr. 1807. Sie haben mich zuerst auf meines Herzens-Freundes Eich städts*) Büberey, mit ber Rccension des Schlachtplanes von Jena**), ausmercksam gemacht, liebster Böttiger, und drum ists billig, daß ich Sie auch zuerst mit zu dem Bären Tanze mit ihm einlade. Ich lege Ihnen denselben also, aum oommeuto, damit Sie die pas, die der Tanzbär und sein Affe macht, auch ganz verstehen, hier bey. Wollen Sie übrigens den berühmten Skunk, und seine angenehme Eigenschaften etwas näher kennen lernen, so schlagen Sie nur in meinem Bilderbuche die Tafel von den Biverren und Funkens Text darüber nach, und sagen Sie, ob ich nicht E.ch) Charakteristik sehr genau und eben so glücklich als der seel. v Born chch) die des Kapuziners bestimt habe. Alles Uebrige wird Ihnen mein Sohn, der einen Flug nach *) Professor Eichstädt, der Herausgeber der Jenaischen allgem. Lit.-Atg. **) Hierzu gehört eine 4 enggedruckte Oltabseiten füllende »Erste und letzte Antwort auf die: Bemerkungen über die von der Schlacht A. Litt. Zeitung von 1807. Nr. 9« In diesem Flugblatte, welches mit den in Bertuchs Verlag erscheinenden Zeitschristen verbreitet worden sein mag, zeigt Bertuch abermals, in wie nrkrästiger und dabei humoristischer Weise er sich gegen ungerechtfertigte Angriffe zu wehren verstand. In seinem Berlage war ein Plan der Umgegend von Jena erschienen, der bald eine zweite Auflage erlebte. Professor Eichstädt in Jena, der Herausgeber der Jenaer Allg. Lit.-Ztg., hatte nun einen dortigen Privatdocenten der Taktik und Strategetik, I)r. pbii. kritisieren, der Kritiker hatte sich aber dabei, wie man sagt, verrannt, hatte angegeben, Augenzeuge der Schlachten bei Jena und Auerstädt gewesen zu fein, in Wirklichkeit aber den ganzen Tag aus dem viel zu tief liegenden JohanniSIurme in Jena gesessen, um zu beobachten Seine Bemerkungen waren demgemäß in Bezug auf die Örtlich keiten falsch ausgefallen, und Bertuch zeigt daher, wie jener wahr scheinlich von dem aus seine Veranstaltung vom Hausberge bei Jena aus das linke Saale-User bei Löbstädt weggeschaffteu Fuchslnrme aus beobachtet haben müsse, wogegen aus den Hausberge ein nicht existi- rendes Dorf Fuchshain gezaubert worden. Diese Willkürlichkeiten fanden sich nämlich aus einem bei Leo in Leipzig erschienenen Plane. gehl er gegen den Professor vor, der jenen Bemerkungen einige als von ihm herrührend erkennbare Sätze zugesilgt Halle. Der Professor hatte sich nämlich nicht gescheut von der im Bertnchschen Verlage damals in Vorbereitung befindlichen »Topographisch-militärischen Charte von Deutschland in 204 Blättern« zu bemerken, sie werde dazu benutzt werden, um mehrere altePlatten »aus- und umzuschleifen.«DasUmschleifen stellt Bertuch nun als Blödsinn dar, das Recht zum Ausschleisen aber könne ihm niemand nehmen, denn einmal gehöre das Kupfer ihm, und dann sei es das bekannte Schicksal alter Platten, zu neuem Stiche ab geschlissen zu werden. Wenn der Verfasser jedoch etwa meine, daß zu diesem in 204 Blatt von zusammen 289 Pariser Quadralsuß erscheinenden Kartenwerke die 3 Platten der alten im Bertnchschen Handatlas ent haltenen, zusammen S« Pariser Quadratsuß füllenden Karten durch Necken und Zerren verwendet werden könnten, so denke der Verfasser sich Knpser wahrscheinlich so dehnbar wie Federharz u. s. w. »Heil samer sür sich und zweckmäßiger hätte der Vers, gewiß gethan, bevor er die absurde Stelle, deren Wohlgeruch den Skunk (Bertuchs hand schriftliche Randbemerkung lautet: Vivsrra. Llruuir, l.inn., Das berühmte Amerika. Stinkthier, das durch seinen enormen Gestank Jäger und Hunde aus 100 (Schritte) weit von sich abhält, wenn es verfolgt wird,) von dem sie kommt, sogleich verrätst, niederschrieb, den bekannte» goldenen Versikel im ächten Mönchslatein über das Reccnsiren der un gelegten Eier zu beherzigen, der also lautet und dessen Studium wir ihm für die Folge dringend empfehlen: ckuckioiurn cka ovio, Weimar, d. 17. Febr. 1807. Das Geographische Institut.« 1) Eichstädt. ich) Ignaz Edler von Born schrieb eine Uvuacboloxia lünuuenenu, eine beißende Satire. Dreßden machen muß, mündlich sagen u. mittheilen. Laßen Sie mich auch bald selbst wieder etwas von sich hören. Unser politischer Himel ist noch inier schwarz grau, dunkel, schwer u. drückend. Will denn noch kein Sonnenstrahl durchbrechen. Adieu liebster Freund Ewig Ihr F. I. B. Weimar d. 27. Nov. 1806. Ihr letztes Briefchen vom 23: dies, an meinen Sohn war mir in vielen Hinsichten auch höchst intereßant, Theuerster Freund, be sonders auch die Stelle über Helle. Leider habe auch ich, so wie meine hellsehenden dortigen Freunde, wenig Hoffnung zur Er haltung der Universität, zumal wenn, wie säst gewiß ist, der Saal kreiß einen andern Herrn bekomt. Wer kann, wer will alsdann die Akademie erhalten? Und wo sollen die Fonds und die Studenten herkomen, Natürlich sind alsdann die Profeßoren alle zu haben, und eine kluge Auswahl davon würde eine superbe Requisition für eine Teutsche HauptAkademie, so wie Napoleon sie meynt, sehn. Leipzig kann eine solche werden, und der edle Churfürst könnte, wenn Sachsen den Saalkreis bekomt, sich durch diese Trans plantation ein unsterbliches Verdienst um die Wißenschaflen machen. Bedenken Sie einmal — Loder, Reil, Sprengel, Froriep für die Medizin — Wolf, Schütz, Vater, Ersch für Philol. u. Literatur — Schmalz, Konopack für Jurisprudenz u. s. w. welche vortreffliche Männer! — — Aber dann tritt auch noch ein wichtiger Umstand ein! Selbst die A. L. Z. (Allg. Literatnr-Ztg.) kann — wenn Halle aufhört Universität zu sehn — nicht mehr dort bleiben, und wir mäßen da rauf denken dieß National Institut zu transplanliren: und auch dieß könnte nach Leipzig wandern und sich sehr leicht mit der jetzigen Leipz. Lit. Zeit, coalisiren, welche ohnedieß noch nicht aus ihre Kosten ist, und der Churfürst noch mit Zuschüßen unterstützt*). Ein Umstand den ich befürchte, ist, daß Rußland, wenn es sich von dem Kriege mit Franckreich lo-machen kann, so bald die Auflösung der Akademie Halle ruchbar wird, zugreift, und die besten Männer zu acquiriren sucht. Diesem Verluste für Deutschland müßte man zeitig und klug zuvorzukomen suchen. — Ich gehe in 14 Tagen zu einer höchstwichtigen Conserenz über all dieß nach Halle, und kann Ihnen von dort aus vielleicht im engsten Vertrauen mehr schreiben. Indessen wünschte ich doch daß Sie mir auch Ihre ver traute Meinung darüber mittheiltcn, ob Sachsen, da es doch nun erhalten und wahrscheinl. vergrößert wird, in boe vasu von der Auflösung von Halle Nutzen zu ziehen würde. Sie sind bey R.**) an der Quelle und können es wißen. Jni Falle gnoä sie könnte ich sehr vorbereiten und Mitwirken. — Adieu, mein Bester! Schreiben Sie mir bald. Ewig Ihr treuester Freund I-ogalionsratb Lortnob. (Die Unterschrift hat Böttiger hinzugefügt.) Tic Guldcnwährnng und der dcutjchc Sortimcntsbuchhandcl. Unter diesem Titel begegnen wir in der »Oesterrcichischen Buchhändler-Correspondenz« den folgenden Ausführungen des Herrn Eugen Marx (Hartlcbcn) in Wien, welche, wohl ver anlaßt durch einige vor kurzem erfolgte Bemerkungen im Sprech saal des Börsenblattes (Nr. 47 und S8), vielleicht als Erwiderung *) Bon 1803-1811 erschien die „Neue Leipziger Lit.-Ztg." **) Franz Volkmar Reinhard, kgl. sächs. Oberhosprediger und Kirchenrat.
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