Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1887
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- 1887-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1887
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- Deutsch
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derselben zu gelten haben und deshalb hier eine Stelle finden mögen. Der Artikel lautet:^ Wie alles in der Welt, hat auch diese Angelegenheit zwei Seiten; versuchen wir es, dieselben zu prüfen und den richtigen Standpunkt in dieser Frage zu finden. Zunächst läßt sich nicht in Abrede stellen, daß jeder Produzent die Preise seiner Waren fixiren und deren Ansätze für die einzelnen Wäh rungen umrechnen kann, wie es ihm beliebt. Der nivellierende Ein fluß der Konkurrenz bezwingt seine Erfolge, aber nicht seinen Willen. Gerade im Buchhandel sind vielfache Beispiele für die Freiheit der Franks, noch in Schillingen oder Rubeln und Dollars wird der Börsen kurs der Landeswährung gegenüber der Mark als maßgebend ange nommen. sondern ein mehr oder minder hoher Aufschlag hilft einen Teil der Spesen decken. Die Schweiz, mit fester Goldwährung, rechnet 4 nicht für 5 Francs, sondern zu 5 Francs 35 Cts.; Rußland be rechnet 1 ^ zum hohen Kurse von 60 Kopeken; Amerika rechnet 4 ^ nicht als 1 Dollar, sondern als 1>,2 Dollars (unter Einbeziehung des Zolles von 25 Procent vom Werte) u. s w. Wir in Österreich-Ungarn halten aber, trotz unserer hohen Spesen, die glatte Umrechnung der Mark im Sorlimentsverkehrc fest und zahlen mit Vorliebe noch bei derselben zu! Diese Daten sollen nur beweisen, daß es der buchhändlerischeu Usance fern liegt, sich streng an die Parität der Kurse zu halten, daß deren Verwandlung in die Landes währungen vielmehr nur von dem freien Willen, dem Gebrauche, Handels abhängt. Umgekehrt hat somit auch der österreichische Verleger das Recht, seine Landeswährung in die Markwährung zu verwandeln, wie er es für entsprechend hält. Wenn unsere Verleger 1 fl. — 2 Mark für den Verkehr mit Außer-Österreich berechnen, so ergiebt sich allerdings heute eine Differenz von 250h; dieselbe verringert sich aber wesentlich durch die erhöhten Frachtspesen, die hohen Kommissions kosten in Leipzig, die zahlreichen Verluste im Auslande, den längeren Kredit. Nebstbei garantiert uns niemand dafür, daß das Agio auf seiner jetzigen Höhe bleibt; es können Börsenströmnngen in entgegen gesetzter Richtung eintreten, die Regierung kann einmal Ernst mit der Re gelung der Valuta machen, das Vertrauen kann sich heben — und jeder Kalkül, der sich auf die heutigen Kursverhältnisse stützte, würde dann für den unvorsichtigen Sanguiniker verhängnisvoll werden. Haben wir doch alle schon Zeiten erlebt, wo der Wert des Guldens zu ungeahnter Höhe emporstieg, den Markkurs entgegengesetzt beeinflussend, und das kann und wird sich im Laufe der Zeiten wiederholen. Die sicherste Basis bleibt daher die Umrechnung 1 fl. 2 Mark, weil dieselbe die solide Stütze der Goldwährung hat. Natürlich steht es dem Verleger frei. Aus nahmen zu macheu und durch eine niedrigere Umrechnung und dadurch verwohlfeilte Ladenpreise konkurrierend auf dem deutschen Markte sich zu bewegen. Bei einzelnen Artikeln ist das sogar zweckmäßig und geboten; wir selbst wissen eine größere Wiener Firma, welche schon seit Jahren die Umrechnung I Fl. -- 1 ^ 80 H festhält. Immerhin bleibt das aber ein gewagtes Experiment, und mit der Regelung der Valuta würden alle Ladenpreise ein negatives Resultat ergeben. Wir kommen aber nebstbei darauf zurück, daß bei unseren Verhältnissen und im allgemei nen an einen ZwaiiHskurs für die Umrechnung der Währung nicht zu denken ist und daß jene Reduktion die zweckmäßigste bleibt, welche den Verleger für alle Fälle sichert. Gönnen wir darum unseren einheimischen Verlegern die jetzige günstige Konjunktur und erinnern wir uns daran, daß es auch den deutschen Verlegern nicht einfällt, uns um 50 Kr. für 1 Ladenpreis zu liefern, sondern daß wir heute die Mark mit 63 Kreuzern bezahlen müssen. Auf der einen Seite sollte der österreichische Sortimenter das hohe Agio bezahlen, auf der anderen der ein heimische Verleger die durch dasselbe bewirkten Vorteile preis geben? Das wäre wohl kaum eine gerechte Verteilung. Wir sprechen also dafür, daß die Umrechnung der Guldenwährung in Mark in Österreich-Ungarn ai^h ferner so gehandhabt werde, wie cs heute geschieht und daß wir uns den Versuchen, eine Änderung zu unseren Üngunsten herbeizuführen, ablehnend gegenüberstellen. Wer durch die Natur seines Verlages darauf angewiesen ist, die Kurskonjnnktur zur , Erniedrigung der Markpreise zu verwenden, möge es thun; bei wissen- ^ schädlichen und Bedarfsartikeln dürfte sich aber kaum ein erhöhter Absatz in Deutschland dadurch erzielen lassen. Wir haben die Wahr- d^rkilell A.ftiö.ni der einzelnen unzufriedenen deutschen Sortimenter zu erinnern, denen es sicher wünschenswert wäre, unsere Guldcnpreise zu acceptieren und dadurch Wohl in den meisten Fällen nur den eigenen Rabatt zu nur in Mark, nach der von uns selbst als zweckmäßig und sicher erkannten Umrechnung z» Verkehren und erwähnen schließlich die Mög lichkeit, daß Zugeständnisse in dieser Richtung nicht nur Veranlassung dazu bieten könnten, daß das deutsche moderne Antiquariat die Preise der österreichischen Artikel in Deutschland drücke», sondern daß dasselbe auch ermutigt wurde, den einheimischen Verlag bei uns selbst zu Vermischtes. Buchhändlerbanner. — Für die Beschaffung einer Buch händlervereinssahne sind bis jetzt nachfolgende Beträge gezeichnet. Leipzig, den 26. März 1887. E. A. Seemann. Frau Minna Baldamus in Leipzig Frau Hedwig Friedrich in Leipzig Fräulein Philippine Friedrich in Leipzig Frau Emmy Hermann in Leipzig Aus Elsa Hermanns Sparbüchse Frau Fanny Hertz in Berlin . Frau Hans Hertz in Berlin . Frau A. Hirt in Leipzig . . Frau Emma Huschte in Weimar Frau Martha Koebner in Breslau Frau Paul Parey in Berlin . . Frau Auguste Parey in Berlin . Frau Louise Seemann in Leipzig Frau W. Spemann in Stuttgart. Frau Elisabeth Staufser in Leipzig 3. - „ 30. — „ 10. - 50. — ,, 5. — „ 20.— „ 10. — „ 20. — „ 20.— „ 10. — 30. - ,, io. — „ 30.- „ 30. — „ 5. — Organisierter Briesmarkcnschwindel der Presse. — Bor der Strafkammer des kgl. Landgerichts München I stand vor einigen Tagen — so berichtet der »Bayer. Kurier« — der frühere Redakteur der vom Verlagsbnchhändler G. Furch in München heransgegebenen »Deutschen Zeitung«, Anton Mathes, Militärpensionist. Die »Deutsche Zeitung« betrieb in letzterer Zeit die eigentümliche Spezialität, daß sie ein Preisrätsel ausschrieb und in den zahlreichen Reklamen hierfür jedem Einsender einer lO-Pfennig-Briesmarke »bchuss Rück antwort« die Beteiligung an der Rätsellösung gestattete. Die ausgeschriebenen Preise sür die richtige Lösung des Rätsels lockten denn nun auch viele Tausende von Rätselfreunden, namentlich aus Norddcutschland an, unter Beilage einer 10-Pfenuig-Briesmarlc sür die Rückantwort die versuchte Lösung des Rätsels einzusenden. Eine Rückantwort erfolgte aber stets nur mittelst einer 3-Pfennigmarke (unter Kreuzband), so daß der Her ausgeber der »Deutschen Zeitung« bei jeder 10-Pfc»nig-Brief- marke einen Gewinn von 7 », sür sich erzielte. Bon den ein- gegangenen Briefmarken eignete sich nun Redakteur Mathes eine Menge derselben, mindestens 14 000 Stück im Werte von 1400^/tl, an, welche er für sich verwandte Auf die von Furch erstattete Strafanzeige hin hatte sich derselbe wegen Unterschlagung zu ver-
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