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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1887
- Sprache
- Deutsch
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der zukünftige warten? Meist bleibt der Gehilfe wählerisch und unentschlossen, bis der letzte Monat heranrückt und ihn zwingt, in ein Engagement einzuwilligen, von dem er sich selbst und anderen glauben macht, es entspreche seinen Anforderungen, während es in Wahrheit ihm weder materiell noch in anderen Beziehungen bessere Aussichten bietet als seine aufzugebende Stellung. Das gleiche Unglück kann ihn wiederholt heimsuchen, ehe ihn der Zufall in einen günstigen Hafen einlaufen läßt. Ich will nicht soweit gehen und für Deutschland das englische Muster empfehlen, welches nur in großen Centren, die wie London eine Welt in sich bilden, nützlich und durchführbar ist. Wenn aber in allen englischen Buchhandlungen Londons die Bezahlung wie die Kündigung von Woche zu Woche, d. h. von Sonnabend zu Sonnabend läuft und zwar vom obersten bis zum letzten Ange stellten hinab, so sehe ich nicht ein, warum nicht ein Monat für unsere Verhältnisse hinreichen sollte. In völliger Sicherheit gegen die traurige Alternative der Stellenlosigkeit oder der Notwendigkeit, einen unpassenden Posten zu übernehmen, wäre bei monatlicher Kündigung der Gehilfe, ohne den alten Platz aufgeben zu müssen, in den Stand gesetzt, bei eventuell vorkommenden, ihm konvenieren- den Vakanzen mit Aussicht auf Erfolg als Mitbewerber aufzutreten. Will man tüchtige und erfahrene Gehilfen heranziehen und dem Buchhandel erhalten — es sei nur beiläufig der Thatsache Er wähnung gethan, daß die besten und kaufmännisch veranlagten Kräfte des Gehilfenstandes unserem Berufe nicht selten Valet sagen — so dürfen fähige und aufstrebende Arbeiter nicht derjenigen Gelegenheit beraubt werden, welche sie ihren Zielen nähern und in eine bessere Lage bringen kann. Ich habe mich im Vorstehenden bemüht, einige der Ursachen und Gründe der in Frage stehenden Mängel aufzusuchcn und auf die Mittel hingewiesen, welche berichtigend und fördernd auf die geschäftliche Laufbahn unserer jungen Berufsgenossen einwirken können. Dabei muß ich mich für meine Person bescheiden und der Initiative des Einzelnen sdie Hauptsache, die Beachtung und prak tische Verwertung der dargelegten Mittel und Ratschläge überlassen. Daß diese letzteren den eigentümlichen und sich nie gleichenden Erfordernissen jedes besonderen Individuums angepaßt werden müssen, sollen sie ein befriedigendes Resultat liefern, ist selbst verständlich. Freilich gehört dazu eine richtige objektive Beurteilung der Verhältnisse und besonders der eigenen Persönlichkeit — eine Fähigkeit, über die nicht alle verfügen. A. Mr. Vermischtes. Prozeß Thümmel - Wiemann. — In dem Prozesse gegen Thümmel und Wiemann wegen Beleidigung der römisch-katholischen Kirche und des rheinischen Richterstandes wurde das Urteil des Elber- felder Landgerichts vom Reichsgericht aufgehoben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung an das Landgericht Kassel verwiesen. Wie s. Z. mitgeteilt, wurden am 15. Juni d. I. die beiden An geklagten, Pfarrer Thümmel aus Remscheid und Buchhändler Wie mann aus Elberfeld-Barmen, wegen Herausgabe des von elfterem geschriebenen, von letzterem verlegten Buches »Rheinische Juristen und römische Priester, eine trostvolle Belehrung über die katholische Messe« vom Landgericht Elberfeld zu S bezw. 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Das der Berusung stattgebende Urteil des Reichsgerichts stützt sich aus die Thatsache, daß das Elberfelder Landgericht versäumt hatte, den von der Verteidigung vorgeschlagenen Sachverständigen, den Kirchenhistoriker Professor Nippold in Jena, zu vernehmen. Vom Postwesen. - Eine nachahmenswerte Einrichtung besteht seit dem Jahre 1883 bei dem Berliner Hauptpostamt. Dort wurde damals eine besondere Paketannahmestelle eingerichtet, welche lediglich einigen im voraus bestimmten großen Firmen zur ausschließlichen Be- ^ Nutzung geöffnet ist und den Zweck hat, für die Massenauflieferung von Paketen einen breit-n Abfluß herzustellen. Auf diese Annahmestelle sind zur Zeit 23 Firmen angewiesen, welche jedoch einen so umfang reichen Paketverkehr repräsentieren, daß die Hauptaunahmestelle um mehr als 1000 Pakete täglich entlastet wird. Die Zahl der von diesen Firmen in den beiden letzten Abcnd-Dienststunde» ausgegebenen Pakete steigt oftmals aus 1500—1600 Stück. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. ^Viss6N8obsckt1iobs lZiblioKrapbis der IVoltlittsratur. — 8oitzntiLo LiblivArapb)' ob blnivsrsal Inboraturs. — Liblioxrapkie soion- tiügus äs la litböratnrtz nnivsrstzlltz. — UoraimSSKtzdtzii von Utzrbieb L kaxsilbsr, UsipüiA, LöniZsstralls 25. ^r. 8". blrsobtzint uUtz 14 lla-AS in Ltarlc« von winätzatens 1 Ito^en. lZi8 ,stzt?.t srsebien dir. 1—6. änli—8tzptsinbsr 1887. (8. 1—152.) ?rtzi8: balbjäbrlieb 4 Neue Universität. — In Freiburg in der Schweiz soll eine katholische Universität gegründet werden. Am 9. d. Mts. fand unter Vorsitz des Bischofs Mermillod eine vorberatendc Versammlung statt. Erforderlich sind 16 Millionen Franken; davon sollen 5 Millionen bereits gesichert sein. Zeitungen in der Schweiz. — Aus 3505 Köpfe kommt in der Schweiz schön eine Zeitung, und damit nimmt die kleine Republik unter den zeitungslesenden Völkern den ersten Rang ein. Ha»dschriften-Versteigernng. — Aus dem Nachlasse des Komponisten Ferdinand von Hiller kam Ende vorigen Monats eine erlesene Handschristensammlnng durch I. M. Heberle in Köln zur Ver steigerung. Den Hauptpreis erzielte ein Manuskript von Mendelssohn- Bartholdy, das seiner Kadenzen zu Mozarts Klavierkonzert Ls-äur, fünf Querfolio-Seiten: 72 Ein Brief ohne Unterschrift und Datum von der Hand Beethovens brachte 51 Sechs Briefe Gounods an Hiller erzielten 26 Hz Dann wurden 22 Hz, 23, 23hz ^ gezahlt für Moritz Harlmanns Korrespondenz mit Hiller (achtundsechzig Stück), sechs Briese von Brahms an Hiller, einen Brief Chopins an seine Mutter. Ein Exemplar von Mozarts Syin- phonieen (Partitur) mit eigenhändiger Widmung Chopins an Hiller ging für t8hz ^ weg, ein Widmungsexemplar von Max Bruchs Gratulanten mit 10Hz drei Briefe von Ambroise Thomas mit 10 mehrere Briefe von Frau Clara Schumann mit 7hz ein Widmungsexemplar von Robert Schumanns Pianoforle-Konzert mit 7 Lin Brief Anton Rubinsteins erzielte 6hz drei Briese der Geigenkünstlerin Teresina Tua 6 Personalnachrichtcn. Gestorben: Am 12. d. M. in Berlin Herr Karl Schmidt, Inhaber der Firma Karl Schmidt's Buchhandlung, welche am 1. Juli 1883 unter der Firma Schmidt L Sternaux begründet wurde. Ein Gehirnschlag endete unerwartet das rührige, thatkräftige Lebe» in seinem sünf- undvierzigsten Jahre. Der Verstorbene, welcher ein eifriger Turner und durch zwanzig Jahre Vorsitzender der »Berliner Turnerschaft«, wie auch stellver tretender Vorsitzender der »Deutschen Turnerschast« gewesen ist, wurde bei seiner Bestattung auf dem Luisenstädtischen Kirchhofe durch zahlreiche Blumenspenden, namentlich aus Turnerkreisen Berlins und des weite» Vaterlandes geehrt, und eine zahlreiche Trauer versammlung, bei welcher die Turner Berlins mit über 2500 Personen vertreten waren, legte Zeugnis ab von der hohen Achtung, deren der Heimgegangene in weiten Kreisen sich erfreute. Die verschiedenen Männerabteilungen der Turnerschaft, die Jugendabteilungen, die Sängerschaft, die näheren Freunde, alle hatten mit sichtbaren Zeichen ihre Liebe zum dahingeschiedenen Freunde bekundet. Der in der Leichenhalle anfgebahrte Sarg war mit Kränzen vollständig bedeckt und noch sehr viele hatte» nicht Platz finden können. Alle hervorragenden Turner Berlins waren anwesend, wie Or. Eduard Angerstein, Pros. vr. Enler, Oberlehrer Eichlcr, Rektor Fromm, die städtischen Turnwarte, der Vorsitzende des Turnrates Schröder, ferner Direktor Or. Bach, Stadtverordneter Gerth u. a.
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