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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1926
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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293, 17, Dezember 1926. Mitteilungen uns dem Antiquariat. Börsenblatt k. d. Dtschn. Buchhandel. nur eine an sich zunächst unverbindliche Aufforderung an die Empfänger, Kausanträge zu machen. Dessenungeachtet wird aber der Inhalt beider Verzeichnisse, wenn ein fester Vertrag zustande kommt, für die vom Veranstalter der Versteigerung oder vom Ver käufer zu erfüllenden Vertragspflichten erheblich sein Ob es dem Beklagten möglich gewesen ist, das zu erwerbende Werk an zwei Tagen vor der Versteigerung sowie am Bersteigerungstage selbst zu besichtigen, ist unerheblich Hiernach ist in Beachtung der Berufung die Klage abzu weisen--. Nach den Ausführungen des Oberlandesgerichts wevden die Auktionsfirmen gut tun, etwaige Mängel genau anzugeben. Ob der Versteigerer den Ersteher nötigen könnte, trotz im Katalog nicht angegebener Mängel «in Buch unter allen Umständen ab zunehmen, unter Berufung darauf, daß jede Reklamation un zulässig -ist, mutz als sehr fraglich bezeichnet werden. E, H, Gesuchte Bücher. Eine Anregung. Vor einiger Zeit wurde in den Kreisen der deutschen Anti quare angeregt, für gesuchte Bücher ein eigenes, vom Börsenblatt unabhängiges Fachorgan zu schaffen. Ein Münchener und ein Frankfurter Verleger nahmen auch sofort diese Anregung auf und versuchten Zeitschriften dieser Art ins Leben zu rufen. Es stand jedoch nur ein so geringer Prozentsatz von Interessenten hinter ihnen, datz ihr Bemühen umsonst blieb, zumal da der Börsenverein kurz darauf durch die »Mitteilungen aus dem Antiquariat-- den Grundstein für das langentbehrte Fachorgan legte und damit zum guten Teil dazu beitrug, datz die sich vielfach kreuzenden In teressen der Antiquare, Verleger und Sortimenter nicht weiter zersplittert, sondern innerhalb des grotzen Dachverbandes zu sammengehalten wurden. Es ist aber an der Zeit, das neue Organ weiter auszubauen und den Interessen des wirklichen Antiquariats auch in praktischen Dingen dienstbar zu machen. Dis Organisation des Euchens von alten und vergriffenen Büchern liegt in Deutschland recht im argen. Wohl keinem Anti quar dürfte es ein Geheimnis sein, daß das Suchen im Börsen blatt häufig kaum die aufgewendeten Mittel deckt. Gelingt es auch hin und wieder, einen Erfolg damit zu erzielen, so kann man sich doch des Gefühls nicht erwehren, datz die wenigsten größeren Antiquariate die Spalten »Gesuchte Bücher-- täglich plan- mätzig durcharbeiten lassen, während das Suchen in ausländischen Blättern, die einmal wöchentlich oder nur 14tägig erscheinen, stets gute und befriedigende Erfolge zeitigt. Der Grund für die mangel hafte Bearbeitung des Börsenblattes ist einleuchtend. Wer in einem Geschäft mit großem Lagerbestand täglich die oft 6 und mehr Seiten durchorbeitet, auf denen Bücher gesucht werden, und dabei 10 oder 12 Offerten zustande bringt, von denen 3 mit kleineren Objekten zum Erfolg führen, sieht bald ein, daß diese Arbeit nutz lose Zeitvergeudung ist, die jedenfalls nur in Zeiten schlechten Ge schäftsganges oder mangelnder Beschäftigung lohnt. Es herrscht in den betreffenden Spalten ein solches Durcheinander der ver schiedenen Gebiete unseres verzweigten Berufes, daß -eine Um organisation dringend erforderlich ist, wenn wieder größere Kreise zur Mitarbeit auf diesem Gebiet- herangezogen werden sollen. Denn was nützt alles Inserieren, wenn der Leserkreis, für den es bestimmt ist und der den Erfolg bringen könnte, nur zeitweilig oder gar nicht zum Erfolge hilft, obwohl es sein eigenstes Interesse sein könnte. Nimmt man nun eine prinzipielle Teilung der Spalte »Gesuchte Bücher» vor, so würden die verschiedenen Gruppen von Sortimentern, wissenschaftlichen — »ssconck-kanck» — und Kunst antiquaren stets ihre Interessen an einem bestimmten Platz zu suchen, aber nicht das ganze »Sammelsurium« gesuchter Bücher durchzuarbeiten haben. Wer eine billige Offerte von 100 Courths- Mahler zu haben wünscht, hat sicher kein Interesse daran, mit seinem Gesuch zwischen ein Desiderat von Inkunabeln und Liebigs Annalen eingeklemmt zu werden; die Besitzer dieser drei Dinge sind zwar alle drei »Buchhändler«, haben aber im Grunde ge nommen nichts miteinander gemein als die Silbe »Buch« in ihrer Berufsbezeichnung. Gewiß, auch die englische »Clique« leidet unter der gleichen schlechten Organisation ihrer Spalten, aber sie erscheint nur einmal wöchentlich, ihre Angaben sind durchweg viel präziser als die der deutschen Büchersuchenden — und auch dort ist dieser Mangel bedauerlich und zeitraubend für alle Be nutzer. Man sollte im Börsenblatt einmal folgende Einteilung ver suchsweise einführen: I. Alte Bücher bis 1850. II. Moderne Lite ratur (ab 1850). III. Zeitschristen und Sammelwerke. IV. Ver schiedenes. V. Graphik, Städteansichten, Porträts usw. Damit wäre der Hauptschritt zu einer Umorganisierung getan, und alle, die mit annähernd gleicher Ware handeln, würden sich innerhalb ihrer bestimmten Grenzen treffen. Man könnte vielleicht die modernen Bücher wieder in wissenschaftliche und »schöngcistige« einteilen, wie der schöne Ausdruck heißt. Der Inserierende hätte seinem Inserat nur die römische Ziffer der Abteilung voranzu stellen, in der er sein -Gesuch untergebracht wünscht, dann wäre dem Börsenblatt jede größere Arbeit gespart. Wer nicht klassi fiziert, käme unter »Verschiedenes«. Natürlich würde es Vor kommen, daß eine Firma zugleich an mehreren Plätzen zu inse rieren hätte, aber das wäre bestimmt ihr eigenstes Interesse. Da nun die Anzeigen zu den Abteilungen I und V meist nicht so sehr eilig sind wie die zu den anderen Abteilungen und das Beispiel der geschäftsgowandten Engländer lehrt, daß ein ein maliges wöchentliches Erscheinen aller Inserate ebenso rentabel ist, so bliebe zu erwägen, ob die Interessen der »reinen Antiquare« nicht am besten ln den »Mitteilungen« gewahrt würden, die dann einmal wöchentlich mit einem Hauptteil »Gesuchte Bücher- er scheinen würden. Das hätte den großen Vorteil, daß diese »Wochenausgabe« eher aufgehoben würde als die tägliche, zumal da die strassere Zusammenfassung der meist wertvolleren älteren Bücher und Stiche an einem Platz ein solches Aufheben lohnend erscheinen lassen wird. Damit aber wäre gleichzeitig ein ganz neues Organ im Rahmen des Börsenblattes geschaffen, von dem man eine größere Anzahl separat erscheinen lassen, und das man dem ausländischen Antiquariat weit mehr als bisher zugänglich machen könnte. Ist es aber erst gelungen, das ausländische Anti quariat in größerer Zahl und seinen maßgebenden Mitgliedern zu festen Abonnenten der »Mitteilungen« zu gewinnen, dann bleiben den deutschen Antiquaren bedeutende Jnsertionskosten in ausländischen Blättern erspart. Gelingt es, in diesem oder ähnlichem Sinne die »Mitteilungen« auszubauen und die Spalte »Gesuchte Bücher- umzuformen, dann werden bald wieder dis Jnsertionskosten wirklich lohnend sein, und manches Buch, das heute umsonst gesucht wird, wird seinen Weg aus verstaubten Lagern zum Käufer und Benutzer finden. Fritz vom Walde. Wir stellen dies« Anregung gern zur Aussprache und hoffen auf recht zahlreiche Äußerungen dazu. Es braucht sich dabei nicht um neue Artikel zu handeln, vielmehr genügen uns schon zu stimmende, ablehnende oder ergänzende Meinungsäußerungen zu nächst rein zu unserer eigenen Informierung. Insbesondere interessieren uns auch Angaben über die bisherige Art der Be arbeitung der Anzeigen »Gesuchte Bücher-, D. Red. Kreditgeschäfte i. amerikanischen Antiquariat. Über dieses aktuelle Thema schreibt Uudlisbsrs' Veelel^ vom 20. November: Eines der Probleme, die das Anwachsen des Han dels mit seltenen Büchern und die rapide Steigerung der Werte gezeitigt hat, ist das der Kreditgewährung im Auktions- und Antiquariatsgeschäft. Man hat davon gesprochen, daß das Kredit system die Werte in bedenklicher Weise aufgebläht hat, weil der Kredit vielfach in unbesonnenster Weise in Anspruch genommen worden ist. Es wird behauptet, daß viele Auktionen nur deshalb so erfolgreich waren, weil eben dem Handel langfristige Kredite gegeben wurden. Als Hauptfolge davon sind die Preise künstlich in die Höhe geschraubt worden, die Sammler -wurden verstimmt oder verscheucht, und die ganze Tendenz gereichte dem Handel mit seltenen Büchern zum Schäden statt zur Unterstützung. Andererseits hat man daraus hingewiesen, daß die Preise sich seit ! einem Jahrhundert in ständigem Steigen befinden, was seine Er- 75
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