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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1926
- Strukturtyp
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- 1926-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1926
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- Deutsch
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X- 77/78. I. April 1926. Redaktioneller Teil. wurde in ihrer für das Publikum bestimmten Fassung schon er wähnt. Der Prospekt für den Buchhandel ist — da er zugleich als Plakat dienen soll — farbig gehalten; er bietet ein ungemein an ziehendes Bild und darf als Glanzleistung Hohlweins und des Ver lages bezeichnet werden. Die wahrscheinlich nicht geringen Kosten dieser vornehmen Werbesache werden sich unbedingt bezahlt machen, denn der suggestiven Wirkung einer solchen Ankündigung werden sich wohl nur wenige Buchhändler haben entziehen können. — Lustig ist die einem Sammelprospekt des Verlags R. Oldcnbourg Komm.-Gcs. inMünchen über seine Reklame-Bücher zugrunde liegende Idee. In reizvoller Zeichnung wird aus der ersten Seite ein »angelnder« Sorti menter gezeigt, der in dem Buche von König »Reklamepsychologie« »einen guten Fang« tut, während mit allen in dem Prospekt ge nannten Werken der Glückspilz »ein ganzes Netz voll« in Empfang nehmen kann, wie auf der dritten Prospektseite gezeigt wird. — Die vierseitige Ankündigung von Haack »Die Kunst des XIX. Jahrhunderts uird der Gegenwart« und von Woermann »Von deutscher Kunst« (Paul Neff Verlag in Eßlingen) ist infolge der nicht mo dernen Schrift, deren wenig geschickter Anordnung mit störenden Unter streichungen sowie überflüssigem »?. k.« trotz sorgfältigem zweifarbigen Druck auf gutem Papier meines Erachtens nicht schön. Gerade in Anzeigen von Büchern über moderne Kunst dürfte die stärkere Be rücksichtigung der Forderungen des Zeitgeschmackes ein nicht zu unter schätzendes Moment auch der Werbung sein. Für einen Prospekt des selben Verlages über Lllbkes »Grundriß der Kunstgeschichte« gilt sinn gemäß das Gleiche. — Auch mit dem Prospekt des C. E. Poeschel Verlags in Stuttgart über das Kliemannschc Werk »Die Werbung fürs Buch« vermag ich mich nicht zu befreunden. Die allzu vielen verschiedenen Schriftgrade und deren verwirrende Anordnung lassen die Ankündigung als eine verunglückte Lösung der in diesem Falle — wenn sich auch der Prospekt nur an Buchhändler wendet — besonders wichtigen und dankbaren Aufgabe erscheinen. — »Kennen Sie schon vr. Erich Fortner?« . . ., so fragt eine An kündigung des L. S t aa ck in a n n V e r l a g s in L e i pz i g den Sorti menter, um ihm dann in einer wohl nicht jedermann zusagenden Art — zwischen Totenkopf und Faunsgesicht mit beiden entsprechender eigener Miene — diesen Vortragskünstler im Bilde zu zeigen. Die dritte als Schaufcnsterplakat gedachte Seite der Ankündigung ent hält für diesen Zweck um 90?ä zu viel Text. Gut ist dagegen der Prospekt von Staackmann, in dem er in zwei Musterbeispielen die Dekorationsmöglichkeiten mit seinen neuen Verlagserscheinungen dem Sortimenter vor Augen führt, in Verbindung mit einem Hinweis auf andere zweckdienliche Vertriebsmaßnahmcn. — »Wo bleibt mein T h i e n e m a n n b u ch?«, so fragt ein kleiner, weinender Nackt- srosch die um ihn stehenden, mit ihm fühlenden Pferde auf einer Prospektkarte dieses Verlages. Bei einem solch tiefen Schmerz des kindlichen Bücherfreundes wird der Empfänger der Karte — der Sorti menter also — sich ja wohl zu recht schneller Bestellung veranlaßt sehen. Damit wären wir am Schlüsse der Betrachtung bemerkenswerter Prospekte angelangt, um nun noch auf die Frage des buchhändlerischen Wcrbebriefes kurz einzugehen, wobei dem Berichterstatter leider nicht mehr als zwei Muster vorliegen. Da ist zunächst ein Werbebrief der L a n g e n s ch c i d t s ch e n Verlagsbuchhandlung (Prof. G. Langenscheidt) in Ber lin, in dem diese in geschickter Form — unter Beifügung von Prospekten — auf zwei für Jtalienfahrer geeignete Neu erscheinungen hinweist. Der Wcrbebrief ist gut gedruckt und sicher eine wirkungsvolle Ergänzung der Vcrlagsprospekte. — In einer Börsenblatt-Anzeige hat der Verlag N. Lldenbourg Komm.- Ges. in München dem Sortiment kurz vor Weihnachten — und damit zu ungünstiger Zeit — die Versendung eines Werbe briefes mit beigefiigtem Prospekt über ein Erziehungsbuch angeboten und sich hierbei zur kostenlosen Vervielfältigung unter Verwendung der Sortimenter-Briefbogen bereit erklärt. Daß keine Buchhandlung aus diesen Vorschlag reagiert hat, kann nicht allein auf den oben erwähnten widrigen Umstand des schlecht gewählten Zeitpunkts zu rückzuführen sein. Das Sortiment dürfte vielmehr den Wert eines gut abgefaßten, entsprechend vervielfältigten und an wirklich geeignete Adressen verschickten Werbebriefes noch nicht hinreichend erkannt bzw. erprobt haben. Ein Brief wie der erwähnte, der als ein gutes Bei spiel für den persönlich-werbenden Stil solcher Anschreiben hier wiedergegeben werden möge, wird die aufgewendeten, meistens zu hoch geschätzten Kosten stets lohnen: Sehr geehrte, gnädige Frau! Sie freuen sich über die Gesundheit Fhres Töchterchens, das jede Woche an Gewicht und Lebenskraft zunimmt. Sie widmen dem kleinen Geschöpf die größte Fürsorge und sehen sich durch sein Ge deihen reich belohnt. Wenn sich nun bald auch das geistige Leben Ihres Kindes regt, so ist es für Sie als Mutter wichtig und not wendig, beizeiten zu erkennen, wohin die Triebe streben, die in noch biegsamem Wüchse sich zeigen. Sie müssen Bescheid wissen aus verschiedenen Wegen, müssen guten Rat hören und prüfen. Es wird Ihnen nützen, pädagogische Bücher zu lesen, damit Sie vor bereitet sind, wenn die Erziehung Ihres Kindes eine plötzliche Ent scheidung verlangt. Mir ist in diesen Tagen ein Werk in die Hand gekommen, das ich Ihnen warm empfehlen möchte. Es heißt: Unserer Ruth Lernjahre, ist von Hugo Grube r, dem Direktor der Viktoria-Luisenschule in Berlin-Wilmersdorf, ge schrieben und vortrefflich ausgestattet schon in der 3. Auslage -um Preise von Mk. 8.— erschienen. Hier bespricht ein bewährter Schul mann und wohlerfahrener Vater zugleich die Entwicklung seiner »Ruth« (d. i. die Freundin, die Genossin) vom ersten Lebensjahre an bis zu ihrem »Eintritt in die Gesellschaft«. Was alles das Buch im Einzelnen bietet, gibt der Prospekt, den ich der Einfachheit halber hier beifüge, genau an. Sie finden dort auch zahlreiche Urteile von berufenen Persönlichkeiten und Zeitschriften, die beweisen, daß meine Empfehlung des Werkes wohl begründet ist. Machen Sie mir, bitte, das Vergnügen Ihres Besuches. Ich lege Ihnen das Ruthbuch dann gern vor — ohne irgendwelche Verpflichtung für Sie! Ich empfehle mich Ihnen aufs beste und begrüße Sie in ausgezeichneter Hochachtung L. Y. Die Interessenten für eine Neuerscheinung festzustellen, ist jedem Sortimenter ja auch leicht möglich; um bei dem gewählten Muster zu bleiben, so lassen sich die Mütter der kleinen Besucherinnen eines Kindergartens ohne Schwierigkeit ermitteln. In solchen Fällen hängt natürlich alles von der Regsamkeit des Sortimenters ab; sicher aber bietet sich besonders allen findigen Buchhändlern mit dem Wcrbebrief ein noch wenig bearbeitetes und gerade darum wahrscheinlich ertrag reiches Feld eigenartiger Propaganda-Betätigung. Da leider Werbesachen des Sortiments diesmal zur Be sprechung überhaupt (noch) nicht vorliegen, möge mit der kleinen Abschweifung vom Thema dieser erste Versuch einer kritischen Be trachtung der zur Kenntnis der Börsenblatt-Redaktion gelangten be merkenswerten Prospekte und Wcrbebriefe abgeschlossen sein. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen ».Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: H — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins. — * — Mitglied nur des B.-V. — — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — ^ — Postscheckkonto. — 4 — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H.. Leipzig.) — f — In bas Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handels gerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 22.-27. März 1926. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 71. fAris. Hanns Horst, Verlag, Berlin W 57. Steinmey- str. 9. Kunstverlag, Export- u. Versandbh. Gegr. 10./XI. 192-1. (T.-A.: Arisverlag Berlin 57. — V Commerz- u. Privat-Bank, Dep.-Kasse H 3, Berlin W 57. — 92 233.) Angebote von Restaufl. stets erbeten. Übernehme Auslieferungen für Berlin. Leipziger Komm.: a. Fleischer. (Dir.) KAvenarius, Maximilian, Buch- n. Kunststube, Graphisches Kabinett, Antiquariat, Breslau V. , in Konkurs s. 16./III. 1926. fB. 68.s Berliner Buch- u. Z e i t s ch ri f t e n h a n d l u n g Franz O. Schroeder G. m. b. H., Berlin SW 4 8. Fritz Horn wurde zum weiteren Geschäftsf. bestellt. fH. 25./HI. 1S2L.) 413
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