Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18981028
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189810281
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18981028
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-28
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
als durch langes Bücherstudium. Die Wahrheit dieser Theorie ist in der graphischen Abteilung auf das klarste bewiesen, wozu nicht wenig die instruktive Erläuterung der verschiedenen graphischen Künste beitrügt Die ganze Einteilung zerfällt in richtiger Weise in 3 große Gruppen: ->) den Hochdruck, b) den Tiefdruck und o) den Flachdruck. Daß diese Anordnung allein sachgemäß ist, ist längst bekannt; jedes graphische Werk ist heute in dieser Ordnung aufgebaut. In jeder dieser drei Gruppen sind dann wieder die einzelnen Verfahren auf lehr reiche und jedem Laien verständliche Art vorgeführt. Nehmen wir z. B. den Holschnitt, so sehen wir zuerst die gebräuchlichsten Werkzeuge des Holzschneiders, verschiedene Stichel, dann eine geschwärzte Holzplatte, an der die Wir kung dieser verschiedenen Stichel ersichtlich gemacht ist. So dann folgt das Originalbild, die Holzplatte mit dem photo graphischen Negativ, eine Holztafel mit dem gleichen Bilde, die den Anfang des Schnittes zeigt, dann der fertige Holz schnitt, die von diesem genommene Matrize, das aus dem Bade gekommene, ferner das druckfertige Galvano, der erste Maschinenabzug vom Galvano, die Kraftzurichtung und dann ein Abzug nach der Zurichtung, ein druckfertiges Exemplar In gleicher Weise werden die einzelnen Stufen der anderen Verfahren, sowie die zur Herstellung notwendigen Werkzeuge vorgeführt. Aber nicht nur auf die Darstellung der neueren graphi schen Verfahren beschränkt sich die graphische Abteilung des Königlichen Landes-Gewerbemuseums, sondern auch die alten und älteren Reproduktionsverfahren sind, soweit es möglich war, ausführlich zur Anschauung gebracht. Zur Ausstellung der graphischen Sammlungen dienen Pultschränke mit dahinter befindlichen Wänden, die beide als mustergiltig bezeichnet werden können. Bei einer Tiefe des Pultes von etwa 65 cm ist es dem Beschauer möglich, die an der Wandfläche angebrachten Gegenstände genau in Augenschein nehmen zu können. Da die Wände nicht viel über einen Meter über die Tischfläche emporragen, so sind auch die hoch oben angebrachten Sachen bis in die Einzelheiten genau zu erkennen. Die ausgestellten Gegenstände befinden sich alle unter Glas, freistehende verglaste, zweiseitig benutz bare Stellschränke sind zur Aufnahme größerer Formate be stimmt, während ein Drehständer die Drucke kleineren For mates aufnimmt. Karten und ganz große Gegenstände hängen frei an den Wänden. Als ein erfreuliches Zeichen von Wohlwollen für dieses graphische Unternehmen sind die von einzelnen Fachleuten erfolgten vielen Geschenke zu betrachten, von denen die bedeu tendsten sind: von I. F. Schreiber in Eßlingen: Darstellung der Technik sämtlicher Verfahren des Steindrucks und das Modell einer lithographischen Handpresse; — von der Maschinen fabrik Klein, Forst und Bahn Nachfolger in Geisenheim: das Modell einer lithographischen Schnellpresse; — von der Schrift gießerei Bauer L Co. in Stuttgart: die Technik der Schrift gießerei; — von M Rommel L Co. in Stuttgart: die Technik des Steindrucks; — von C. Staudt (A. Cloß Nachf.) in Stuttgart: eine Serie xylographischer Künstlerdrucke; — von H. Brandseph in Stuttgart: eine Serie von Photo graphien in verschiedenen Techniken. Die graphische Abteilung des Königlichen Landes-Ge werbemuseums ist, trotz ihres räumlich nicht gerade sehr großen Umfanges, eine Musterausstellung zum Studium der graphischen Künste, deren Besuch jedem nach Stuttgart kom menden Fachmann angelegentlichst empfohlen werden kann. Der Königlichen Centralstelle für Handel und Gewerbe ge bührt volle Anerkennung für das Streben, auch dem Laien das Wesen der graphischen Künste verständlich zu machen; ganz besondere Anerkennung aber verdient Herr Bibliothekar Petzendorfer, der es verstanden hat, die Sammlung in so lehrreicher und übersichtlicher Anordnung aufzustellen. Kleine Mitteilungen. Normalpapiere. — Gegenüber laut gewordenen Zweifeln von Papierfabrtkanten über die Zeitdauer ihrer Verantwortung für die Haltbarkeit von ihnen hergeftellter »Normalpapiere» empfiehlt Friedr. Wilh. Abel in Magdeburg in einer besonderen Beilage zur Papierzeitung >Nc. 86) »die endliche Einführung der Zwangs verwendung der Normalpapiere für alle amtlichen Schriststücke- und macht im einzelnen folgende Vorschläge: ES ist eine Verordnung zu erlassen, wonach vom 1. Januar 1899 oder 1900 an im Interesse der Erhaltung unserer Akten alle an Behörden gerichtete Schriftstücke auf Normalpapier mindestens der Klasse 3 a geschrieben sein müssen. Ferner: Wer Normalpapiere für amtliche Schriftstücke käuflich feilhält, hat dieses an seiner Verkaufsstelle durch ein deutliches Schild er kenntlich zu machen. Er hat sich dazu eines besonderen Verkauss- schrankes oder doch mindestens solcher gesonderten Kästen zu be dienen, an denen in deutlicher und entsprechend großer Schrift sowohl die Klassennummer als auch die vorgeschriebene Ver wendungsart für das Publikum und für den Verkäufer be zeichnet ist. Für das Publikum diene noch eine Erklärung, daß jeder Bogen in Wasserschrist die Nummer der vorgeschriebenen Verwendungs- Klasse enthält und Nr. 1 sür ganz besonders wichtige Dokumente, Nr. 2a sür Urkunden aller Art und Nr. 3a als Aktenpapier dient, und letztere Nummer auf alle Fälle für Schriftstücke, die an Be hörden gerichtet sind, verwendet werden muß. Dieses würde meiner Ansicht nach vorläufig genügen. Sieht man nach Jahresfrist, daß diese Verordnung nicht die notwendige Beachtung findet, so kann man in zwei Jahren mit Zurückweisung der nicht vorschriftsmäßigen Schriftstücke drohen und im dritten Jahre, wenn nötig, damit Vorgehen. Sache der Aufsichtsbehörde wäre es dann noch, ab und zu unauffällig in den verschiedenen Läden Papiere aufkaufen und in Charlottenburg nachprüfen zu lassen, um zu ermitteln, ob nicht ungenügende Fabrikate feilgeboten werden. vr. Hans MeyerS neueste Kilimandscharo-Erforschung — Die ersten ausführlichen Nachrichten über die im Laufe dieses Sommers ausgeführte wiederholte Untersuchung des deutsch ostafrikanischen Bergriesen Kilimandscharo durch Herrn vr. Han« Meyer, Mitinhaber des Bibliographischen Instituts in Leipzig, bringt die Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde -Globus- in einem am 16. September in der deutschen Station Moschi am Abhange des BergeS geschriebenen langen Brief des Reisenden. Gegenüber den früheren Karten, die auch vorzugsweise auf vr. HanS Meyers Aufnahmen beruhen, erhält die neue Karte deS Kilimandscharo ein wesentlich verändertes Aussehen. Zum ersten Male wurde die Nordseite deS Berges erforscht und von hier aus eine mühevolle Ersteigung der höchsten Spitze, des Kibokraters, unternommen, der von anderer Seite her schon vor neun Jahren von Hans Meyer erstiegen worden ist. Die Urwaldgrenzen und Lavaströme im Nordwesten des Berges sind nun bekannt, dort ist ein großes Plateau, Galuma genannt, und die Entdeckung von drei großen Gletschern zu verzeichnen, die bei 5200 m an die Eis haube des Berges anschließen und deren einen Meyer »Drygalski- gletscher» nannte. Es folgte eine Untersuchung des nach Westen dem Kilimandscharo vorgelagerten SchiragebirgeS, die Entdeckung ander weitiger Gletscher im Westen des Kilimandscharo, von denen einer bis 4200 m abwärts reicht. Nachdem der Reisende sich und seinen Leuten in den gesegneten Landschaften an den Flanken des Riesenberges einige Erholung gegönnt hatte, stieg er zum zweiten Male bis zut höchsten Spitze, dem Kibo (5860 m) auf, begleitet von einem katho lischen deutschen Missionar, Pater Rohmer, der sich als vorzüg licher Bergsteiger erwies. Hans Meyer schildert die gewaltigen Moränen, die er bei diesem Aufstiege zu untersuchen Gelegenheit hatte, und klärt in vieler Beziehung über die geologischen Ver hältnisse des Kilimandscharo auf, der, dank seiner Thätigkeit, nun im großen und ganzen als erforscht gelten kann. Der Reisende bringt nicht nur zahlreiche photographische Aufnahmen, sondern auch Zeichnungen des ihn begleitenden Malers Platz, sowie große botanische, zoologische und ethnographische Sammlungen mit in die Heimat zurück. Probeheft photomechanischer Reproduktionen. - »Lose Blätter» nennt die chemigraphische Kunstanstalt von Meisenbach, Risfarth L Co. in München, Leipzig und Berlm
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder