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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1898
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- Deutsch
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einem diskreten Gebrauch der empfangenen Bücher erzieht, so mutz der fragliche Mißbrauch, der noch mehr in der Aus nützung des Verlegers als in der des Sortimenters besteht, immer mehr einreitzen und den Verleger das unangenehme Gefühl beschleichen, daß ein Teil seiner Erzeugnisse durch das Sortiment der unentgeltlichen Benutzung durch skrupellose Kunden zugeführt wird. Drängt die moderne Entwicklung immer mehr dahin, daß die Verleger den Sortimentern gebundene anstatt broschierte Exemplare in Kommission zur Verfügung stellen, wodurch der Kapitalaufwand für eine Novität bedeutend gesteigert wird, so sollte anderseits die Gewohnheit des Sortimenters, mehr feste Bezüge zu machen, und die Aufmerksamkeit des Sorti menters darauf, daß die gebundenen Bücher nicht zum un entgeltlichen Lesen mißbraucht werden, wachsen. Eine Aussprache über diese Angelegenheit in Sortimenter und Verlegerkreisen würde sich empfehlen. Ein Verleger. Mmitzl ätz bibliOKrapliitz Atziitzraltz (LibliotiieoL diblioFruptliea vovn) psr Sl. Ssvrl 8tstu. 8°. XX, 895 8. karis 1898, /Upbonss tziosrä st kils. (Nanusls äs bibliograpbis bistorigus II.) Es giebt bekanntlich zwei Arten von Bibliographieen: die eine verzeichnet, was es überhaupt zu verzeichnen giebt, ohne Rücksicht aus gut oder schlecht, damit man nur erfahre, was gedruckt worden ist, die andere will von der ersten nichts wissen, sondern will nur die sür die Jetztlebenden brauchbaren Bücher, Sonderabdrucke und Zeitschristen-Aufsätze aufgeführt sehen. Zu dieser letzteren Art be kennt sich Henri Stein ausgesprochenermatzen. Kein Wunder daher, daß sein Werk, trotzdem bibliographische Arbeiten aller Art seit dem Erscheinen von Julius Petzholdts öibliotbsos, bibiiogrnpdiea un Jahre 1886 so massenhaft wie Sand am Meere geworden sind, doch gegen jenes um cirka 40 und gegen die in den Jahren 1883 oezw. 1887 erschienene Vallsesche öibliograpbis äss bibliograxbiss gar um 232 Seiten zurückgeblieben ist; aber dem mit einem sehr gefunden und energischen Urteil begabten Stein kam es ja gar nicht darauf an, möglichste Vollständigkeit zu erzielen, sondern nur dem Forscher wirklich brauchbares Material zu unterbreiten. Man kann ihm bezüglich seiner Ansichten meistens nicht unrecht geben, wenn auch teils die Form seines ausgesprochenen, teils sein verschwiegenes Urteil doch manchen Anstotz erregen dürfte. Wie dem auch sei, ein Werk wie das seinige, an dem er zehn Jahre gearbeitet hat, verdient allgemein bekannt zu werden, mögen die von ihm mit Recht oder Unrecht Gekränkten, die von ihm Getadelten oder Ignorierten sich einzeln mit ihm abfinden — wir wollen uns dessen freuen, daß er die Welt mit einer solchen, vermutlich auf viele Jahre ohne Konkurrenz dastehenden Arbeit beschenkt hat. Da cs heutzutage darauf ankommt, sich möglichst rasch und gut zu belehren, so verlangen die schriststellernden Leute, mögen sie Gäste der öffentlichen Bibliotheken sein oder sich mit den Büchern begnügen, die sie selbst besitzen, Handwerkszeug, Nachschlagematerial, das ihnen möglichst gedrängt viel Stoff in vereinfachter und sum- marischer Form bietet. Daher das gute Geschäft, das Encyklo- pädieen und Wörterbücher machen, denen zur Seite gewöhnlich die aus eine Wissenschaft oder einen besonderen Gegenstand bezüg lichen Biographieen gestellt werden. Seit dem 16. Jahrhundert, wo man die ersten Bibliographieen findet, haben diese wegen der zunehmenden vielseitigen litterarischen Produktion so an Zahl zugenommen, daß sich die Notwendigkeit, fie zu verzeichnen, eigentlich von selbst aufdrängte; aber der erste, der es mit Erfolg that, war, und das erkennt Stein rückhaltslos un, Julius Petzholdt, dem er eine vollständige Bücherkcnntnis, eine wahre bibliographische Wissenschaft nachrühmt, wie er auch sehr genau das Bedürfnis des litterarischen Publikums gekannt habe. Seiner Meinung nach ist Petzholdts Werk noch heute von Bedeu- mng; dagegen lautet sein Urteil über das oben gleichfalls erwähnte Ek Vallses nicht besser als das im Börsenblatt vom 16. Januar 1888 veröffentlichte. In den seit dem Erscheinen von Petzholdts Werke verflossenen d" Jahren sind nicht nur zahllose bibliographische Werke neu "schienen, sondern viele ältere haben entweder neue Aus lagen erlebt oder sind durch ganz andere und sie in den Schatten säende ersetzt worden; diese von andern überholten Auflagen und ^erke hat Stein systematisch nicht ausgenommen. Wozu, fragt er im Vorwort, ein Buch dicker machen durch Angaben, die geeignet sind den Benutzer irrezuführen und ihm kostbare Zeit zu rauben? Das von Petzholdt damals für die Einteilung des Stoffes angenommene System sei das beste für ein derartiges Repertorium gewesen; aber Slein hat verschiedene alte und neue, darunter die des Realkata loge« der Universitätsbibliothek zu Heidelberg, von K. Zangemeister ausgestellt, und besonders daS O. Hartwig'sche der königlichen Uni versitätsbibliothek zu Halle studiert, fand aber doch, datz eine all gemeine Bibliographie der Bibliographieen nicht genau so wie Universitätsbibliotheken klassifiziert werden kann, da in diesen mög licherweise nicht einmal alle die Wissenschastsfächer vertreten sind, deren Bibliographieen jene, auch wenn sie in Büchern oder Zeit schriften versteckt sind, aufführt. Stein kam deshalb zu einer etwas andern Einteilung als Petzholdt, dessen System, mit Weg lassung der Unterabteilung, das folgende war: l. Einleitender Teil. Schriften über Bibliographie überhaupt, mit einer Ueberstcht bibliographischer Systeme; II. Allgemeiner Teil. Bibliographieen von Schriften in allen oder mehreren Sprachen, sowie aus allen oder mehreren Wissen schaften. 1. Schriften von verschiedenen Herausgebern (allgemeine Lit- teratur), mit besonderen Anhängen der maskierten Litteratur, der sogenannten Rara, Xylographen und Inkunabeln und der verbotenen Bücher. 2. Schriften von einzelnen Herausgebern und Herausgeberklaffen, mit Einschluß der über einzelne Personen erschienenen Schriften (personale Litteratur) und Porträts (ikonographische Litteratur). III. Besonderer Teil. Bibliographieen von Schriften in Sprachen einzelner Länder (nationale) und aus einzelnen Wissenschaften (wissenschaftliche). 1. Nationale Bibliographieen. 2. Wissenschaftliche Bibliographieen. In diesen 3 Hauptabteilungen und 6 Unterabteilungen brachte Petzholdt, so gut es eben ging, das ganze Material unter, und es war gar nicht zu vermeiden, datz der Standort mancher Schrift ein etwas gezwungener wurde, auch das Suchen nach einem Gegen stände mit Hilfe der vorgedruckten Ueberstcht des kurzen Systems nicht leicht und glatt ging, besonders, da Petzholdt wohl ein alpha betisches Verfafferregister, aber leider kein Sachregister beigegeben hatte. Und das hätte er sehr gut gekonnt, ohne die Druckkosten zu erhöhen, wenn er seine sehr häufig weitschweifigen, bis eine Seite langen Anmerkungen zu einzelnen Schriften beschnitten hätte. Stein hat es verstanden, den Bedürfnissen des Publikums besser entgegenzukommen, indem er den ganzen Stoff in nicht we niger als 17 Hauptabteilungen unterbracht«, von denen natürlich jede wieder in mehr oder weniger Unterabteilungen zerfällt. Er teilt folgendermaßen ein: I. Allgemeine Bibliographieen, S. 1—8, darunter Verzeichnisse alter und seltener Bücher, große Kataloge von Bibliotheken, allgemeine periodische Bibliographieen. II. Nationale Bibliographieen, alphabetisch die Namen der Länder geordnet, S. 9—42. III. Religionswissenschaften, S. 43-81, mit 12 Unterabteilungen. IV. Philosophische Wissenschaften, S. 83-86, mit 6 dgl. V. Juristische Wissenschaften, S. 87—112, mit 11 dgl. VI. Politisch-ökonomische und soziale Wissenschaften, S. 113— 128, mit 10 dgl. VII. Pädagogische Wissenschaften, S. 129—136, darunter, wie mir scheint willkürlich, Tanzen, Reiten, Fechten, Turnen, Schwim men, Schlittschuhfahren, Radeln und Stenographie!, mit 8 Unterabteilungen. VIII. Reine Wissenschaften, S. 137—193, d. h. die gesamten Natur wissenschaften, einschließlich Magik und Verwandtes, in 14 dgl. IX. Angewandte Wissenschaften, S. 195-210. d. h. Mechanik, Technologie, Wasser- und Luftschiffahrt, Bauwesen, Spiele, Militaria, mit 12 dgl. X. Medizinische Wissenschaften, S. 211—236, einschließlich Vete- rtnärwesen und Pharmakologie, mit 16 dgl. XI. Philologie und schöne Lttteraturen, auch Litteraturgeschichte, S. 237—323, darunter auch Theater, mit 28 dgl. XII. Geographische Wissenschaften, S. 325—400, darunter Klima tologie und Ethnographie, mit 9 dgl. XIII. Historische Wissenschaften, S. 401—432, mit 8 dgl. XIV. Historische Hilfswissenschaften, S. 433-462, darunter Biblio thekswesen, Geschichte der Buchdruckerei, Lx-Iidris, und Epi- graphtk, mit 8 dgl. XV. Archäologie und schöne Künste, S. 467—488, mit 15 dgl. XVI. Musik, S. 489-495, mit 9 dgl. XVII. Biographie S. 497—554 mit 4 Unterabteilungen. Daß mancher Stoff nicht leicht unterzubringen sei, ersieht man aus einzelnen der oben aufgeführten, z. B. auch daraus, daß die Freimaurerei unter -Verschiedene Religionen- vorkommt; aber auch aus den 3 sehr wichtigen Appendices, I. der Bibliographischen
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