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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1938
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- 1938-05-03
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1938
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lichkeiten, die für die Erreichung dieses Zieles in Frage kom men, hat sich die Herausgabe von Fachbüchern, die für die breite Masse bestimmt sind, als besonders wirksam erwiesen. Solche Schriften gewähren dem Außenstehenden einen guten Einblick in die Vielseitigkeit der Diensteinrichtungen der Deut schen Reichspost, werben für Verständnis, und sorgen für Auf klärung. Das Fachbuch soll alle —- auch schon die Schul jugend — erfassen und vor allem in die Kreise von Wirt schaft und Handel eindringen. Für die Beschaffung von Fachschriften werden von dem Reichspost Ministerium jähr lich hohe Summen aufgewendet. Wir freuen uns, damit gleichzeitig einem Zweig des Schrifttums helfen zu können, der häufig mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Nach dem Willen des Herrn Reichspost Ministers, der das deutsche Buch einen treuen Freund, Berater und Beglei ter des deutschen Postbeamten genannt hat, wird das Schrifttum, insbesondere das fachliche Schrifttum, auch künftig mit einer tatkräftigen Förderung im Rahmen des Möglichen rechnen können.» Der Redner schloß seine Ausführungen mit einem Siegheil auf den Führer. Nach dem Singen der Lieder der Nation er klärte er sodann die Ausstellung im Namen des Reichs postministers vr. Ohnesorge für eröffnet. Ein Rund gang durch die Ausstellung schloß sich an. Sie darf als ein weiterer bedeutender Schritt der Propaganda für das deutsche Fachbuch gewertet werden. Tausende werden sie in den nächsten Wochen sehen und das Wort des Reichspostministers Li. Ohne sorge in sich ausnehmen, das auf der hohen Mittelwand unter einem goldenen Hoheitszeichen steht: »Für den deutschen Postbeamten war das deutsche Buch stets ein treuer Freund, Berater und Begleiter, aus dem er Wissen und Erhebung schöpfte!» Georg v. Kammer st ädt. Über zwei weitere große Veranstaltungen zur Fachbuchwer bung, die Fachbuchausstellung im Schnütgen-Museum in Köln, die am 23. April eröffnet wurde, und die am II. April im Kunstgebäude in Stuttgart eröffnete Fachbuchausstellung, werden wir in der nächsten Nummer berichten. Zweihundertfünfundzwanzig Jahre Nicolaische Buchhandlung Am 3. Mai blickt die Nicolaische Buchhandlung Bor stell L Reimarus in Berlin auf ihr zweihundert- sünfundzwanzigjähriges Bestehen zurück. — Die Geschästs- leitung der Firma glaubt unter dem Eindruck des gewaltigen Zeitgeschehens und der großen politischen Ereignisse, die alle Ge müter jetzt beherrschen und mit stolzer Freude erfüllen, von einem festlichen Begehen dieses Gedenktages ganz absehen zu müssen, zumal da der zweihundertste Geburtstag erst »vor kurzem» in besonders festlicher Weise unter reger Beteiligung der Öffentlich keit gefeiert wurde. Dennoch sei der Firma am heutigen Tage gedacht mit den besten Wünschen für eine weitere glückliche Zu kunft und für die Erfüllung ihrer kulturellen Aufgabe als Mitt lerin des guten Buches auch im Dritten Reich. Möchte es also der folgenden Generation beschicken sein, nach weiteren fünfund zwanzig Jahren des Blühens und Gedeihens den zweihundert- sünfzigsten Geburtstag des ehrwürdigen Hauses Nicolai fest lich zu begehen! Wir wollen anläßlich des immerhin beachtens werten Gedenktages hier ihre geschichtliche Entwicklung in kurzen Daten noch einmal aufleben lassen: Die Anfänge der Firma lassen sich bis zum Jahre 1682 zurückverfolgen, denn sie ist, wie alte Urkunden es beweisen, her vorgegangen aus der »Meyerischen Buchhandlung-, die von einem Heinrich Johann Meyer und Jeremia Schrey gegründet, am 3. Oktober 1682 vom Großen Kurfürst für Cölln a. d. Spree pri vilegiert wurde. 1698 wurde der Sohn des ersteren, Johann Wil helm Meyer, alleiniger Inhaber, der, wie es in den Urkunden heißt, am 14. April 1700 das beim Kurfürsten Friedrich HI. von Brandenburg für sich nachgesuchte Privilegium erwirkt, den Buch handel in Berlin zu betreiben. Auf eine weitere Eingabe erhält er am 22. Mai 1703 von dem nunmehrigen König Friedrich I. ein Generalprivilegium, das ihn auch gegen Nachdruck seiner Ver- lagswerke schützt. Am 1. Februar 1712 schließt Johann Wilhelm Meyer mit seinem Schwager Gottfried Zimmermann, Ratsherr und Buchhändler in Wittenberg, einen Vertrag, wonach er ihm seinen Verlag mit allen Rechten schon bei Lebzeiten als Geschenk übergibt und ihm für seine Sortimentsbuchhandlung in Berlin das Verkaufsrecht nach seinem Ableben einräumt. Nach dem Tode Meyers erhält am 10. April 1713 laut einer in Wittenberg aus gestellten Urkunde der Buchhändler und Schwiegersohn Zimmer manns Christoph Gottlicb Nicolai die schon vorher eine Zeitlang von ihm geführte »Meyerische Sortimentsbuchhand lung» in Berlin als Heiratsgut. Für die nunmehr Nicolaische Buchhandlung erhält dieser am 3. Mai 1 7 1 3 das beim König Friedrich Wilhelm I. nachgesuchte Privilegium. 1752 stirbt Christoph Gottlieb Nicolai und wenige Jahre später 1758 sein älterer Sohn Gottfried Wilhelm Nicolai, der das Erbe angetreten hatte. So wird 1758 dessen jüngerer Bruder, der später berühmt gewordene Friedrich Nicolai, Inhaber der Firma. Er hatte 1749 bis 1751 in Frankfurt a. d. Oder den Buchhandel er lernt und war dann als Gehilfe in das väterliche Geschäft einge treten. Im Jahre 1788 wird von ihm das Haus Brüderstraße 13 erworben, das heute noch als »Nicolai-Haus» äußerlich unver ändert besteht. In seinen Räumen war bis zum Jahre 1892 die Nicolaische Buchhandlung, die dann in das eigens erbaute Ge schäftshaus Dorotheenstraße übersiedelte, wo sie sich bekanntlich heute noch befindet. Friedrich Nicolai starb siebenundsiebzig Jahre alt am 8. Januar 1811 und hinterließ das Geschäft seinem Schwie gersohn dem Hofrat Parthey. Nach dessen Tode im Jahre 1825 folgte ihm sein Sohn Or. Gustav Parthey, der 1858 den Verlag von der Sortimentsbuchhandlung trennte und ihn, der heute noch besteht, bis 1866 für sich behielt. Die Nicolaische Sortimcntsbuch- handlung wechselte zweimal ihre Inhaber, bis sie im Januar 1863 in den Besitz von Fritz Bor stell überging, der 1872 seinen Neffen HansReimarusals Teilhaber aufnahm. Von diesem Zeitpunkt an heißt die Firma Nicolaische Buch handlung Bor stell L Reimarus. Im Jahre 1896 starb Fritz Borstell und 1902 Hans Reimarus. Des ersteren Sohn Rein hold Borstell wurde am 1. Januar 1901 als Mitinhaber ausge- genommen. Seit 1902 leitet er die Firma und ist heute ihr allei niger Inhaber. Den Zeitverhältnissen Rechnung tragend, unterhält sie neben dem Stammhaus noch vier Zweiggeschäfte in Berlin und Pots dam, deren ältestes bereits 1883 gegründet wurde, während die übrigen erst in der Zeit nach dem Weltkrieg entstanden sind. „Post hilft werben" Unter dem Titel »Post hilft werben« gab der Verlag für Wirt schaft und Verkehr Forkel L Co. in Stuttgart ein Buch von Heinrich Walter heraus. (86 Seiten. Ladenpreis 2.80.) Der Untertitel »Posta lische Feinheiten für Werbungtreibende« gibt den Inhalt des Buches deutlicher an, nämlich wie durch Ausnutzung aller postalischen Ver sendungsmöglichkeiten die Ausübung der Werbung verbilligt und er leichtert werden kann. Der Verfasser behandelt kurz die gesetzlichen Bestimmungen über den Postzwang, er erläutert die in Betracht kom menden Vorschriften der Postordnung über Form, Ausmatze, Ge wicht, Verpackung, Aufschrift und Verschluß der Sendungen und er nennt die Gebühren. Das Buch ist ein sehr brauchbares Hilfsmittel und ergänzt die bereits vorliegenden ähnlichen Nachschlagewerke. Sz. 358 Nr. 101 Dienstag, den 8. Mat 1088
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