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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1938
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- 1938-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1938
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Untergang durch die jüdische Zersetzung, die immer drohendere Formen angenommen hatte. So weit waren wir also, daß bis Anfang März wenigstens im Reich die Vorherrschaft des Judentums auf kulturellem Gebiet gebrochen war. Aber selbstverständlich durften wir auch mit diesem Ergebnis noch nicht zufrieden sein. Denn große Teile des aus Deutschland emigrierten geistigen Judentums hatten sich nach Österreich zurückgezogen, in dem freilich lächerlich kurz sichtigen Glauben, hier für immer sicher zu sein und von hier aus ihr zersetzendes Treiben sortführen zu dürfen. Doch auch Die Neuordnung des Als der Führer bei der Machtübernahme im Jahre 1933 die Forderung an das ganze deutsche Volk richtete: Gebt mir vier Jahre Zeit, da war damit eine Zielsetzung gegeben, inner halb derer sich zeigen mußte, ob der Nationalsozialismus nur eine hohle Prophetie sei oder aber der bisher tiefste und gewal tigste Ausdruck des Glaubens an ein ewiges Deutschland. Es waren vier Jahre eines oft mühsamen, aber auch freudigen Aufbaues und einer Erfüllung, wie sie wohl selten einem von äußeren und inneren Mächten erschütterten Volke so zuteil wurde. Auch die Welt des Buches war davon betroffen, auch da galt es, eine totale Umwandlung vom Schriftsteller über die Vermittler bis zum Leser zu vollziehen. Die Volksbücherei hat es vielleicht am unmittelbarsten erfahren. Aber wie sie einst am Pluralismus unseres kulturellen und politischen Lebens zugrundezugehen drohte, so hat sich gerade an ihr der National sozialismus in seinem volksbewußten Aufbauwillen mit am sichtbarsten bewährt. Es ist ein zwar zeitlich kurzer, aber an innerem Gehalte reicher und bedeutsamer Weg von der ersten Neuordnung des Volksbllcherciwesens durch den Ministerial- erlaß vom 28. Dezember 1933 bis zu den Richtlinien für das Volksbüchsreiwesen vom 26. Oktober 1937. Aufs Ganze gesehen ist es ein sinngemäßer Parallelvorgang zu dem Aufbau aus allen anderen Gebieten des volklichen Lebens, dem die Volks bücherei heute »den Theatern, Museen und anderen Anstalten vergleichbar« als wesentliche, von der Bolksgesamtheit getragene und ihr dienende Bildungseinrichtung nach kürzlichen Ausfüh rungen von Oberregierungsrat vr. Dähnhardt aus dem Reichs erziehungsministerium zuzuzählen ist. Bis zur restlosen Erfül lung ihrer hohen Aufgaben und Ziele bleibt freilich noch viel zu tun, aber all das Zukünftige wäre nicht möglich ohne die Grundlegung der «vier Jahre--, sodaß es sich gerade in diesem Augenblicke rechtfertigt, rückwärts zu blicken, weil dies unser vorwärts neu bestärkt. Wie überall galt es auch im Bolksbüchereiwesen ja nicht nur durch Beseitigung unerwünschten und volkszersetzenden Schrifttums zu »säubern« und überhaupt erst wieder einmal das Verständnis der Gemeinden für diese wichtigen Einrichtungen zu wecken, sondern weit wichtiger war es noch, ihre hohen kul turpolitischen Aufgaben und Verpflichtungen zum Bewußtsein und zur Geltung zu bringen, ihre Existenz im öffentlichen Leben zu verankern und ihre mannigfache Zer splitterung auf die weltanschaulich einheitliche Linie des Nationalsozialismus zu bringen. Es sei nur auf einige der wichtigsten Stationen dieses Weges zum neuen deut schen Volksbüchereiwesen hingewiefen, wie die Neuordnung der Staatlichen Volksbüchereistellen, die Errichtung einer Preußi schen Landes- und später Retchsstelle für das volkstümliche Büchereiwesen, ferner auf entsprechende Erlasse in fast allen Einzelländern, die Veranstaltung zahlreicher Fach- und Arbeits tagungen insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Grenz büchereidienst, die Aufstellung von Auswahllisten für Dorfbüche- reten und kleinstädtische Büchereien u. v. a. Hinzu kommt weiter die wichtige Frage der Ausbildung des bibliothekarischen Nach wuchses sowie der früher so sehr vernachlässigte Ausbau des ländlichen Büchereiwesens und der Grenz büchereien. Allein während der letzten zwei Jahre wur den über zweitausendzweihundert Volks- damit ist es nun anders geworden. Das Linzer Gesetz vom 13. März 1938 enthält den lapidaren Satz: »Österreich ist ein Land des Deutschen Reiches«. Und auch dieses neue Land des Deutschen Reiches wird nun in den Segen der Judengesetzgebung kommen. Auch Österreich wird nun von der jüdischen Vorherrschaft befreit werden. Damit aber ist die Ent - judung des deutschen Kulturlebens als eines der gewaltigsten Ziele der nationalsoziali stischen Aufbauarbeit für den gesamten deut schen Volksboden zur Tatsache geworden. » Volksbüchereiwesens büchereien in Deutschland neu eröffnet, davon in dem kleinen Lande Thüringen während der Buchwoche 1937 solche in sünfundachtzig Gemeinden! Für die Arbeit an den Ostgrenzen sei als Beispiel Niederschlesien genannt, wo von 1933 bis 1937 einhundertzweiundscchzig Büchereien mit über 70 009 Bänden neu aufgebaut wurden. Ähnliche Zahlen ließen sich auch aus jedem anderen Teile Deutschlands vorlegen, sie be sagten aber nichts, wenn man nicht wüßte, welcher kulturelle Aufbauwille dahintersteht, welche Versäumnisse einer vergan genen Zeit damit nachgeholt und welche vorhandenen Lücken ausgefüllt wurden. Selbstredend sind auch die Großstadt büchereien mit ihren oft noch schwierigeren und vielseitige ren Aufgaben in den letzten vier Jahren nicht zurückgeblieben und z. Z. allenthalben im Begriffe, auf Grund der ihnen durch die neue Gemeindeordnung eingcräumten Möglichkeiten sich so zu entfalten, wie es der Zielsetzung nationalsozialistischer Büchereiarbeit entspricht. Es sei nur hingewiesen auf die Um gestaltung der Lesesäle, den Ausbau der Zweig- und Jugend büchereien, die Errichtung von Kinderlesesälen und die in eng stem Zusammenhang damit stehende Arbeit mit HI., BDM. und den anderen Organisationen. Aber nicht nur nach außen hin wurde so eine notwendige und zugleich fruchtbare Arbeit geleistet, auch in der Ausbildung einer den Forderungen unserer Zeit entsprechenden Bllchcreipraxis im Bcstandsaufbau, dem Katalogwesen, der Ausleihe, der Leser- und Schrifttums kunde, der Gestaltung der Büchereiräumc bis hin zu den klein sten Griffen der Büchereitechnik wurde eine vielseitige Tätigkeit entfaltet. Wesentlich bei all dem aber war letztlich doch die weltanschauliche Durchdringung im Gei st e des Nationalsozialismus, wodurch auch die Volksbücherei, endlich befreit von der ihr so verhängnisvollen Bildungsidee des Liberalismus, wieder den Weg fand zum deutschen Volke, dessen Namen sie ja als schönsten, aber zugleich auch verpflichtendsten Ehrentitel trägt und dem zu dienen ihre höchste Aufgabe ist. So bedeuten denn auch für sie die vier Jahre zurück den Weg vorwärts zu den neuen vier Jahren ins größere Deutschland im Sinne der Leipziger Führerrede vom 27. März: »Hinter dem einzelnen stehen die Möglich keiten eines großen Volkes — das steigert die Unternehmungslust,, steigert Wagemut und Verantwortungsfreudigke i t, führt zu Lei stungen.« vr. W. R. Mitteilung der Geschäftsstelle d. Neichsschrift- tumskammer, Abt. III — Gruppe Buchhandel 1. Die Beiträge zur Reichsschrifttumskammer werden für das Rechnungsjahr 1938/39 neu festgesetzt. Die Zahlung muß demnach erfolgen aus Grund der Beitragsbescheide, die in den nächsten Tagen den Mitgliedern zugehen werden. Im Interesse der Arbeitsvereinfachung wird ausdrücklich darum gebeten, nur bargeldlos zu zahlen. Diese Bitte richtet sich vor allem an die Mitglieder der Kammer in Leipzig. Die einzelnen Postscheckkonten sind: Retchsschriptumskammer (Verlag,Handel,Zwischenhandel), Berlin-Charlottenburg, Postscheckkonto: Berlin Nr. 24890, Nr. 76 Donnerstag, den 81. März 1988 26»
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