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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1938
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- Deutsch
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beispielsweise eine Sortimentsfirma den Einzelverkauf von Zeit schriften in ihrem Laden aufzunehmen, so hat sie um listenmäßige Erfassung in der Fachschaft Zeitungs- und Zeitschrifteneinzel handel nachzusuchen,- wünscht die Firma den werbenden Zeitschrif- tenhandel im Sinne der obigen Ausführungen mit Werbern und Boten durchzuführen, so muß sie sich an den Reichsverband für den werbenden Zeitschriftenhandel wenden. Jede Betätigung im Zei tungs- und Zeitschristenhandel innerhalb einer Sortimentsfirma oder eines Verlages muß entsprechend den Bestimmungen — auch wenn diese Beschäftigung nur zusätzlich oder nebensächlich er scheint — irgendwie listenmäßig ersaßt sein. Ich kann hier aus Platzmangel nicht ausführlicher werden. Ich verweise aber im besonderen guf den § 3, Ziffer 1—6, a u. b, und H 5 der Berufsschutzanordnung, die für die Vollmitglieder in der Reichsschrifttumskammer, also im wesentlichen für die Gruppe Buchhandel, bei Anträgen auf listenmäßige Erfassung im werben den Zeitschriftenhandel in Frage kommen. Umgekehrt muß heute eine Firma im werbenden Zeitschriftenhandcl, die den Buchverkauf neu aufzunehmen wünscht, die genauen Bestimmungen der Reichs schrifttumskammer, im besonderen der Gruppe Buchhandel, in bezug auf Berufsausbildung, Prüfung, Eignung und Zuverlässig keit erfüllen, bevor die Genehmigung zum Buchverkauf, auch wenn dieser nur zusätzlich sein soll, erteilt werden kann. Sehr wichtig ist noch der H 6 der Berufsschutzanordnung, denn er gibt den Geschäftsgrundsätzen des werbenden Zeitschriftenhan dels Gesetzeskraft und ist verbindlich für alle Mitglieder, ganz gleich, ob sie Vollmitglieder oder listenmäßig erfaßte Mitglieder des Reichsverbandes sind. Die Geschäftsgrundsätze regeln das gesamte praktische und berufliche Fachleben, besonders wiederum in bezug auf die Werbung. Im § 4 der Geschäftsgrund- sätze ist die Bestimmung gesetzlich verankert, daß bei der Zustellung einer Zeitschrift ins Haus ein Bestellgeld erhoben wird, dessen Höhe der Reichsverband für den werbenden Zeitschriftenhandel be stimmt. Eine Belieferung von Zeitschriften und Zeitungen an Be zieher vor den festgesetzten Verkaufstagen ist unzulässig. Die Ge schäftsgrundsätze besagen weiter, daß die für den werbenden Han del bezogenen Zeitungen und Zeitschriften nicht für den Groß vertrieb, den Einzelhandel oder für den Einzelverkauf verwendet werden dürfen. Als Nachschlagematerial für alle Gesetze, Bekanntmachungen, Richtlinien und Satzungen des werbenden Zeitschristenhandcls empfehle ich das «Handbuch für den werbenden Zeitschriftenhan del, Band l und 2», herausgegeben von Dr. Fritz Elsner (Ge schäftsstelle des Reichsverbandes für den werbenden Zeitschriften handel, Berlin W 35, Kluclsiraße lO), und die »Berufsschutzanord- nungen für die Hauptfachgruppe Vertrieb in der Reichspresse kammer« einschließlich aller Erläuterungen und zusätzlichen Be kanntmachungen (Brunnen-Verlag Willi Bischof, Berlin). Es wäre noch viel über den werbenden Zeitschriftenhandel zu sagen, bestimmt viel Interessantes für das verwandte Sortiment und wohl auch für manche Verleger von Zeitschriften, die bisher den werbenden Vertrieb ihrer Erzeugnisse nicht oder nicht zur Ge nüge kennen. Buch und Zeitschrift sind nahe miteinander verwandt und so gibt es auch im werbenden Zeitschriftenhandel namhafte Firmen, die seit vielen Jahren, ja seit Jahrzehnten in ihrer ange gliederten Sonderabteilung — zugehörig zur Gruppe Buchhandel — große Buchumsätze gerade durch das werbende Abonnementsge schäft aufweisen, und es ist Tatsache, daß einzelne Firmen, um es hier zu erwähnen, z. B. von Hitler »Mein Kamps« lO 000, lb 000 Exemplare und noch weit darüber verkauft haben. Die klare be rufsständische Scheidung bedeutet ja schließlich keine Trennung unseres Aufgabengebietes, das Gedankengut, ob nun in Buchform oder durch die Zeitschrift, zu vertreiben. Es ist für die Reichs- vcrbandsleitung und im besonderen auch für die Geschäftsführung eine hohe und schöne Aufgabe, den Mitgliedern die Pflichten der Zugehörigkeit zur Rcichsprcssckammcr und damit zur Rcichs- kulturkammer ständig vor Augen zu führen. Ein achttägiger Schu lungslehrgang, der kürzlich in Naumburg a. d. Saale stattfand, vermittelte den rund 200 Teilnehmern Borträge über Be triebslehre, über Jnnenorganisation, Kalkulation, Statistik, über Bedeutung und Vertrieb von NS.-Zeitschriften und über die Aufgaben der einzelnen Druckerzeugnisse. Es wurden Re ferate gehalten, teilweise mit Einschaltung von bildlichen Erläute rungen, die auf einer außerordentlich hohen Stufe standen, es wurden den Mitgliedern die berufsständischen Gesetze und Be stimmungen erläutert und die Fragen des Nachwuchses in außer ordentlich vorbildlicher Form von anerkannten Referenten vor getragen. Solche Schulungsvorträge und Lehrgänge finden mehr fach im Jahre statt und sie zeigen der Verbandsleitung und der Geschäftsführung, daß hier der richtige Weg beschritten wird. In unermüdlicher Kleinarbeit und mit aller Sorgfalt und vieler Mühe wird im werbenden Zeitschristenhandel die Zusammenarbeit gefördert. Mit allem Einsatz ihrer persönlichen Verantwortung gehen die Mitglieder des werbenden Zeitschristenhandels freudig und gern diesen Weg, den der Reichsvcrband für den werbenden Zeitschriftenhandel ihnen vorgezeichnet hat, und der betreut und gesichert wird durch die Reichspressekammer mit dem einen im Vordergrund stehenden Ziel, das nationalsozialistische Gedanken gut in der Zeitschrift immer und immer wieder durch Werbung voranzutragen. Auch für den werbenden Zeitschriftenhandel gilt das Wort Alfred Rosenbergs: »Wir alle dienen unserer national politischen Sendung.« Das Verlagsarchiv i. Kürzlich wandten wir uns an eine Reihe von Verlagen, um Näheres über die Anlage und Führung ihrer Archive zu er fahren. Wir haben dankenswerterweise einige z. Tl. sehr aus führliche Antworten erhalten, mit deren Auswertung bzw. Ab druck wir heute beginnen. An den Anfang stellen wir die Ant worten von drei Firmen mit einer reichen, z. Tl. mehrere jahr hundertealten Vergangenheit. Besonders das Beispiel des Coita'schen Verlagsarchivs zeigt, daß hier Werte geborgen sind, deren Bedeutung über das sirmengeschichtliche Interesse weit hinausgeht. D. Schriftl. Das Cotta schc Bcrlagsarchiv zu Stuttgart Welchem Schriftsteller, welchem Gelehrten Deutschlands — ja man kann ohne Übertreibung sagen, fast der ganzen Welt —, der sich mit der Geistes- und der politischen Geschichte des l9. Jahrhunderts beschäftigt, wäre das, Cotta sche Archiv in Stutt gart unbekannt! Die zahlreichen Anfragen, die von Professoren und Studenten der verschiedensten Fakultäten an den deutschen Hochschulen, die von englischen und französischen, italienischen und amerikanischen Universitäten, die von Männern der politi schen Publizistik wie von Vertretern des schöngeistig-biographi schen Schrifttums nach Stuttgart gerichtet werden, um wichtige Auskünfte aus den Schätzen des Cotta scheu Archivs zu erhalten, die mannigfachen Publikationen, die auf Grund dieser Schätze und mit tätiger Unterstützung der Archivleitung in die Welt ge gangen sind (darunter wohl die bedeutendste die etwa ein Drei vierteljahrhundert deutschen und europäischen Geisteslebens um fassenden drei Bände »Briefe an Cotta«) alles dies spricht auf die sinnfälligste Weise nicht nur davon, daß der Name des Cotta schen Archivs bis in weiteste Fernen gedrungen ist, es be zeugt auch den Glauben und das Vertrauen der Anfragenden, daß die Schätze, die der Cotta'sche Verlag aus den nun bald drei hundert Jahren seines Bestehens gesammelt hat, wohl geordnet sind, sodaß die erbetenen Nachforschungen mit Schnelligkeit und Zuverlässigkeit vorgcnommen werden können. Die Notwendigkeit einer sorgfältigen archivalischen Auf bewahrung und Instandhaltung seiner Verlagswerke und der Tausende von Autographen, die aus der Korrespondenz mit seinen Autoren überkommen sind, wurde vom Verlag ziemlich früh als eine unerläßliche Pflicht, als eine ehrenvolle Aufgabe im Dienste der Erhaltung wertvoller Kulturgüter angesehen. Die Nr. 74 Dienstag, den 29. März 1938 855
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