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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-01-29
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1938
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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oder in den großen Räumen unserer Festspielstätten zusammen finden, ob wir am Lautsprecher die Verlebendigung deutscher Kulturwerte miterleben, oder ob wir vor der Leinwand erschüt tert die Sprache unserer Zeit, die Stimme unseres Volkes ver nehmen: überall überwältigen uns mit aufwühlender Kraft die Zeichen eines neuen Werdens, die unserem Volk in die Zukunft voranleuchten. Immer wieder werden wir uns in diesen Stun den der Besinnung freilich der Gefahren erinnern, von denen unser deutsches Volk umdroht war. Wir werden auch das nicht übersehen, was uns zu tun noch geblieben ist, denn: so Herrliches in fünf Jahren in unserem Volk geworden ist, so bewußt ist uns die Tatsache, daß wir erst am Anfang stehen, und daß die Kraft unseres Wesens groß genug ist, um in Jahrzehnten und Jahr hunderten Werke zu schaffen, die sich mit den großen Zeugnissen deutschen Kulturschaffens aus vergangenen Jahrhunderten mes sen dürfen. Aber auch dies soll uns die Stunde der Besinnung vor Augen führen, daß wir den Auftrag, den die Vorsehung unserem Geschlechts übergab, in einer Weise zu erfüllen willens sind, die dem Urteil derer, die nach uns kommen, standhält. Die höchste Aufgabe aber, zu der wir uns bekennen, und die wir unseren Kindern und Enkeln weitergeben werden, ist die, für alle Zeiten dafür zu sorgen, daß nie wieder die Kraft unseres eigenen Wesens überschattet werde von den falschen Werten einer fremden Art. Denn auch hier ist uns ein Führerwort höchste Verpflichtung, jenes Wort, mit dem der Führer die Kunst einen »Altar der Besinnung auf die bessere Mission und die höhere Würde der Menschheit» nannte, und jener Zuruf, mit dem er die deutschen Künstler aufforderte, »die stolzeste Verteidigung des deutschen Volkes mit zu übernehmen durch die deutsche Kunst». Von der Buchhändler-Sterbekaffe Die 1923 von Wilhelm Hermann und Carl Otto gegründete Buchhändler-Sterbekasse tritt jetzt in ihr fünfzehntes Lebens jahr. Sie fing mit 700 Mitgliedern an und hat bisher für 38g verstorbene Mitglieder RM 217 240.— an deren Hinterbliebene ausgezahlt. Heute zählt sie rund löOO Mitglieder und ihr Ver mögen, dem in den Jahren bis 1930 auch einige größere Stif tungen des Börsenvereins zugeflosfen sind, wird zum Ende des laufenden Geschäftsjahres etwa RM 280 000.— erreichen. Diese gesunde Entwicklung ist um so bemerkenswerter, als die Kasse ihre Fürsorge zunächst besonders den ältesten Jahr gängen unseres Berufes zuwandte, die nach Krieg, Inflation und Wirtschaftskrise im Sterbesalle ihren Angehörigen nicht ein mal das Nötigste hinterlassen konnten. Noch heute beträgt das Durchschnittsalter des jetzigen Mitgliederbestandes über drei undfünfzig Jahre, obwohl seit 1933 zur Vermeidung einer un tragbaren Überalterung nur noch Mitglieder mit weniger als fünfundvierzig Lebensjahren ausgenommen werden. Die Mitglieder verteilen sich auf das ganze Reich, auf Sor timent, Antiquariat, Verlag und Zwischenbuchhandel, fast ein Drittel der Gesamtzahl sind Buchhändlerfrauen und außerdem gehören zu ihr sechsunddreißig deutsche Buchhändler im Ausland. Dem Gründungsgedanken nach ist die Buchhändler-Sterbe kasse eine Unterstützungseinrichtung, in der sich die Buchhändler eine gegenseitige Hilfe sichern wollten, ohne auf diese einen förmlichen Rechtsanspruch zu erwerben oder zu verlangen. Ein besonderer Fonds sorgt aber z. B. dafür, älteren Mitgliedern die Anwartschaft auf die Sterbegeldhilfe auch dann aufrechtzu erhalten, wenn sie infolge besonderer Notlage zeitweilig die Bei träge nicht selbst aufbringen können. Gründliche versicherungsmathematische Gutachten bestäti gen, daß die Kasse von ihrem jetzigen Stande aus nach mensch lichem Ermessen die Slerbegeldfälligkeiten immer pünktlich und vollständig leisten kann. Die Kasse muß sich dazu versicherungs rechtlichen Vorschriften anpassen, sei es durch die Umwandlung in einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, oder, wie es die Reichsaufsichtsbehördc auf Grund neuester Richtlinien emp fiehlt, durch den Abschluß einer Gruppenversicherung. Die Ver handlungen darüber sind noch im Gange. Sie werden jedenfalls zu wesentlichen Verbesserungen für die Mitglieder führen; Hauptziele sind: Satzungs- und vertragsmäßige Verankerung eines Rechtsanspruches auf das Sterbegeld von RM 600.— bei gleichbleibenden Beiträgen, Abkürzung der Beitragsdauer, Ge währung einer Rückvergütung oder einer prämienfreien Weiter versicherung für vorzeitig ausscheidende Mitglieder. Vor dieser bedeutsamen Umstellung wird namentlich den jungen Jahrgängen in unserem Beruf nochmals Gelegenheit und Anregung gegeben, ihr beizutreten. Ein Anmeldeschein, der auch die Beitragssätze angibt, ist im Bestellbogen dieses Börsen blattes enthalten. Wer ihn bis 1b. Februar d. I. an den Schatz meister einsendet, ist von der satzungsgemäßen Aufnahmegebühr befreit, während der bis zum gleichen Tage einzuzahlende Jahresbeitrag schon für das volle Geschäftsjahr 1938/39 ange rechnet wird. Unsere Mitglieder weisen wir besonders darauf hin, die gleichen Vorteile auch noch zur Anmeldung ihrer Ehe frauen wahrzunehmen, wenn diese nicht schon selbst der Kasse angehören. Der Vorstand der Buchhändler-Sterbekasse. Fragen der Lagerhaltung*) Das Buch stellt einen ganz bestimmten, fest umrissenen geistigen und kulturellen Wert dar. über den Grad dieses Wertes ist damit noch nichts ausgesagt. Es stellt aber ebenso einen mate riellen Wert dar. Die Lagerhaltung bestimmt sich aus jenen bei den Werten. Und welche Werte in diesem oder'jenem Lager über wiegen, ist eine Frage des jeweiligen Bedarfes und des persön lichen Einsatzwillens. Jedes Lager weist eine bestimmte Anzahl von gleichen Bü chern und gleichen Titeln auf. überall begegnen wir einem sozu sagen eisernen Bestand. »Mein Kampf», »Volk ohne Raum», »Das Wunschkind» etwa, um nur wenige Beispiele der Gegen wart zu nennen, wird man diesem eisernen Bestand zuweisen. Mithin umfaßt der eiserne Bestand alle jene Werke, die zum Mit diesem Beitrag setzen wir die Aussprache über Krage» der Lagerhaltung <s. zuletzt Nr. IS) fort. D. Schrift!. festen geistigen Besitzstand des Volkes gehören, seien es Werke der Gegenwart oder solche der Vergangenheit. Ein weiterer Bedarfsfall ergibt sich aus der stetigen Nach frage neuerscheinender Werke. Dabei bedingt nicht so sehr die Menge der Neuerscheinungen die mehr oder minder große Kauf lust und regt sie an, vielmehr wendet der Buchkäufer aus eige nem Antrieb sein Augenmerk Neuem zu. Außere und innere Be weggründe treiben ihn dazu. Stets aus dem laufenden zu sein und zu bleiben, stets als mit der letzten Neuheit vertraut zu er scheinen, als modern zu gelten, ist ein Beweggrund. Sich allem zeitlichen Geschehen nahe verbunden zu fühlen, Sinn und Wesen allen sichtbaren oder unsichtbaren Zeitgeschehens nachzuspüren, auf geistige Art daran teilzunehmen, ist jener andere Beweggrund. Diesen Bestrebungen muß der Sortimenter in der Lager haltung Rechnung tragen, aus rein zahlenmäßigen Erwägungen 83
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