cutschc Märchen vor Grtmm DaS kostbare Volksgut der Märchen durch Aufzeichnung und eine den Zeitgenossen faßliche Formung fruchtbar zu machen — daö hat nicht mit den Brüdern Grimm begonnen. AuS den Jahrzehnten vor deren Wirken gibt eö eine Fülle von Märchenerzählungen, die ihre Spuren nur im Volksmunde, sondern auch im Schrifttum zurückgelassen haben, sind sie zerlesen und in ihre Blätter zerftattert, so baß man sie in den vergeblich sucht und auch der Altbücherhandel völlig versagt. Dankbar wird es also wohl begrüßt werden, daß es Albert Wesselski unternommen hat, an sorgfältig und gewissenhaft gewählten Beispielen ein getreues Bild der mannigfachen Richtungen zu geben, die bis zu der Zeit der Befreiungskriege abwechselnd oder gleichzeitig baS deutsche Märchen beherrschten, wobei er nichts verschleiert oder unterdrückt hat, was zu einer richtigen Beurteilung wesentlich ist. Eine kurze Einleitung unterrichtet in großen Zügen über den Gegenstand, und ausführliche Anmerkungen, die das Buch als Anhang abschließen, weisen von den achtzehn Märchen, di« mit zusammen dreihundert Seiten den Kern des Bandes bilden, jedem einzelnen den Platz an, der ihm entwicklungsgeschichtlich gebührt. In diesen Anmerkungen und Erläuterungen kommt nicht nur der Fachmann zu seinem Rechte und auf seine Rechnung, sondern auch der unbefangene und Anregung suchende Leser, der eS nicht verschmäht, den Fäden nachzugchen, die von der Literatur Ln das Volk und auS dem Volke wieder in die Literatur führen. Daß eS dem Verlage gelungen ist, für den künstlerischen Schmuck beö Buches FritzKredel zu gewinnen, der schon dargetan hat, wie trefflich er sich in die Welt des Märchens einzu fühlen versteht, wird die Zahl der Freunde, die sich diese deutschen Märchen einer längst ver- wichenen Zeit erwerben sollen, erheblich vergrößern. Ein Kinderbuch allerdings sind sie nichts xd KVVOH N. ROLRLK VLRI.^6 / LkMN / I.LW2IO «7S4