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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1938
- Strukturtyp
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- 1938-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1938
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Deutsche Buchausstellung auf der Herbstmesse 1938 in Thessaloniki Die diesjährige Herbstmesse in Thessaloniki (Griechenland) vom 10. September bis 3. Oktober stand im Schatten der poli tischen Ereignisse. So wird der allgemeine Mcsscvcrkehr geringer eingeschätzt als in den vergangenen Jahren. Wie alle Jahre war auch diesmal das Deutsche Reich in dem von Architekt Dipl.-Jng. Otto Renner vom Werberat der deutschen Wirtschaft errichteten Deutschen Pavillon vertreten. Obgleich, wie erwähnt, die allgemeine Kauflust sehr gering war, erfreute sich die vom Börsenverein auf Veranlassung des Werberats der deutschen Wirtschaft veranstaltete Bücher schau lebhaften Zuspruches. Die Buchausstellung war dem Rahmen der Gesamtschau im Deutschen Pavillon angepaßt. Sportgeräte, medizinische Instrumente und Apparate sowie land wirtschaftliche Maschinen und Hilfsapparate gaben dem Pavillon das Gepräge. Die Bücherschau gab einen Überblick über die medizinische, technische, landwirtschaftliche und sportliche Literatur der Gegenwart. Daran fügte sich eine auf das Wesentlichste beschränkte Abteilung des politischen und schöngeistigen Schrifttums und im Rahmen des schöngeistigen eine Auswahl von wissenschaftlichen und belletristi schen Büchern, das klassische und moderne Griechenland betreffend. Während die medizinische Literatur nicht nur von den orts ansässigen Deutschen, sondern mehr noch von Griechen mit ernster Anteilnahme ausgenommen wurde und der vom Börsen verein entsandte Betreuer der Ausstellung vielen Besuchern bibliographische Zusammenstellungen über Spezialgebiete unfer tigen mußte, blieb die landwirtschaftliche Abteilung ohne beach tenswerte Nachfrage. Die meisten landwirtschaftlichen Maschinen, welche auf der Messe gezeigt wurden, stammten von deutschen Firmen. Das den noch geringe Interesse an der landwirtschaftlichen Literatur er klärt sich damit, daß der griechische Landwirt seine Kenntnisse entweder lediglich aus der Überlieferung der Väter nimmt und seine Erfahrungen aus der Praxis, er also eine landwirtschaft liche Schule überhaupt nicht besucht, oder er erfährt seine wissen schaftliche Ausbildung auf einer in Thessaloniki bestehenden ame rikanischen Landwirtschaftsschule. Darum ist die Kenntnis der deutschen Sprache unter den landwirtschaftlich Interessierten Griechenlands weniger verbreitet als unter den anderen Wissen schaftlern, und diese Kenntnis ist ja die Voraussetzung für die Aufnahmefähigkeit des deutschen Buches. Der Ansatzpunkt für die Verbreitung landwirtschaftlicher Literatur in Griechenland scheint jedoch durch das Universitätsgut in Thessaloniki gegeben, dessen Direktor in Deutschland Studien getrieben hat und daher die deutsche Sprache beherrscht. Seit dem Weltkrieg hat die Kenntnis der deutschen Sprache in Griechenland bedeutende Fortschritte gemacht. Heute gibt cs in jedem besseren Ladengeschäft, in jeder Bank, jedem Büro mindestens einen Angestellten, der deutsch spricht. Man kann sagen, daß in Griechenland nach Schätzung der Mittelstelle für deutsch-griechischen Kulturaustausch in Athen jährlich rund fünf tausend Menschen deutsch lernen. Hat die medizinische Abteilung der Buchausstellung im Deutschen Pavillon ihre Hauptinteressenten bei den griechischen Ärzten und Professoren gefunden, so war die politische und schöngeistige Abteilung der freudigen Aufnahme von Seiten der dort lebenden Deutschen gewiß. In einem Lande, das geogra phisch so fern von der Heimat liegt, in dem kein gleichwertiges Theater und selten ein guter deutscher Film den Feierabend ver schönern kann, in dem die einzige Verbindung durch den Rund funk gegeben ist, steigert sich das Verlangen nach dem Buch. Aber wie sich ein Rundfunkgerät nicht jeder leisten kann, ist auch die Preisbildung für das deutsche Buch ein Problem. Durch die Währungsdisscrenz unserer Länder ist die Kauskraft stark be einträchtigt, sodaß die üblichen Klagen über den zu hohen Preis des deutschen im Vergleich zum französischen oder englischen Buch vorgebracht wurden. Es ist zu hoffen, daß sich der Fortfall der Bücherzölle in Griechenland, der durch ein Gesetz beschlossen wurde, das am I. November dieses Jahres in Kraft trat, auf den Vertrieb deut scher Bücher günstig auswirken wird, sodaß das Prcisproblcm, obgleich damit noch nicht gelöst, nunmehr an Bedeutung verliert. vB. Sudetendeutsche Dichterstunde Die Berliner Großkundgebung zur Woche des Deutschen Buches 1938 Das Reichspropagandaamt Berlin hatte es in diesem Jahr übernommen, die gesamten Veranstaltungen in Berlin zur Woche des Deutschen Buches vorzubereiten und durchzuführen. Den Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen, mit denen sich Partei und Staat für die Förderung des Buches cinsetzten und mit den alljährlichen Buchausstellungen bildete die Großkund gebung -Sudetendeutsche Dichterstunde-, die in dem festlich aus- geschmückten Plenarsaal der Krolloper stattstand. Auf ihr be richteten der Gaupropagandaleiter Pg. Wächter und Ober bürgermeister und Staktpräsident vr. Lippert aus ihrer Arbeit am deutschen Schrifttum und lasen die sudetendeutschen Dichter Friedrich Bodenreuth und Gottfried Rothacker aus ihren Werken. Der Leiter des Reichspropagandaamtes Berlin Pg. Wäch - t e r wies in seiner Begrüßungsansprache auf die unversiegbare Quelle des Buches hin und zeigte den Weg, den das Buch im 8S4
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