Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1940

geltenden Lohntarifvcrtrages zum Ncichstarif für die vertrag schließenden Zweige der papiervcrarbeitcnden Industrie (Apitarif) vom 31. Dezember 1931. Sofern weibliche Arbeitskräfte Facharbeiten männlicher Gehilfen übernehmen, ist während der höchstens 13 Wochen betragenden Ausbildungszeit 75 Prozent, nach dieser Zeit 85 Prozent des tariflichen Lohnes der entsprechenden Berufsgruppe uud Alters klasse zu zahlcu. Haben weibliche Gefolgschaftsmitglieder eine ord nungsgemäße Lehrzeit erfüllt, erhalten sie als weibliche Gehilfen den ihnen zustehenden Gehilfenlohn. Der Lohn der Korrektorinncn be stimmt sich wie bisher nach § 1 Absatz 1 Satz 2 in Verbindung mit 8 4 des Deutschen Bnchdruckertarifs. Beim Einsatz weiblicher Ar beitskräfte an Stelle männlicher Hilfsarbeiter sind 85 Prozent des tariflichen Lohnes des männlichen Hilfsarbeiters der entsprechenden Altersklasse zu zahlen. Um unter allen Umständen sicherzustcllen, daß der Einsatz weiblicher Arbeitskräfte anstelle männlicher Arbeiter nur eine Übergangs- und Notmaßnahme für die Kricgsdauer darstellt, hat der Sondertreuhänder in Zusammenarbeit mit dem Fachamt Druck und Papier der Deutschen Arbeitsfront Erläuterungen herans- gegeben, die sowohl vom Betriebsführer als auch vom Betricbs- obmann und den Vertrauensmännern genauestens zu beachten sind. In diesen Erläuterungen wird in zwölf Punkten festgelegt, daß nur bei Fehlen männlicher Arbeitskräfte weibliche herangezogcn werden, die weiblichen Arbeitskräfte möglichst der eigenen Gefolgschaft ent nommen werden sollen, nur solche Tätigkeiten in Frage kommen, die billigerweise der Frau zugemutet werden können und die genau er läutert wurden, daß bei Akkordarbeit die gleichen Akkordbestim mungen anzuwenden sind, die für männliche Arbeitskräfte Gültig keit haben, daß bei Rückkehr der männlichen Gcsolgschaftsmitgliedcr diese angelernten Frauen an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren und daß möglichst alle Streitigkeiten aus der Frauenarbeit zwischen Betriebsfiihrer und Betriebsobmann innerhalb des Betriebes bei gelegt werden sollen. Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Frankfurt am Main. — Fachschaft Angestellte Am Donnerstag, 25. Juli, und Dienstag, 30. Juli, 20.15 Uhr spricht im Volksbildungsheim, Frankfurt/Main, Eschcrsheimer An lage 40/41 (Erdgeschoß, Volksbücherei) Walter Thilo, Darmstadt (Mitherausgeber des »Verlags-Lehrling«) über das Thema: »Was sollte der Sortimenter vom Verlag wisse n?« Ich er warte, daß alle Fachschaftsmitgliedcr diese beiden Abende besuchen; für die Lehrlinge ist der Besuch Pflicht. Die Mitglieder der anderen Fachschaften sind herzlich eingeladen! Hans Köster, Landessachberater Frankfurt am Main. — Vuchhändlerklasse der Berufsschule Es besteht der Plan, an den Kaufmännischen Berufsschulen in Frankfurt/Main eine besondere Buchhändler-Fachklasse einzurichten. Ich fordere hierdurch alle Frankfurter Firmen auf, mir bis zum 26. Juli alle bei ihnen beschäftigten berufsschulpflichtigen Lehrlinge zu melden: Namen, Geburtsdatum, Vorbildung, Lehrjahr. Königstein im Taunis, Am Grünen Weg 3 Hans Köster, Landessachberater Jubiläen Am 20. Juli bestand I. D. Schmidt's Buchhandlung Heinrich Weyhe in Salzwedel hundert Jahre. Bis 1871 wurde sie von dem Gründer Johann Dietrich Schmidt geführt, dann über nahm sie Heinrich Weyhe, von dem das angesehene und als rührig bekannte Geschäft 1929 auf dessen Sohn Herrn Walter Weyhe überging. * Am LS. Jul, vor fünfzig Jahren wurde die Firma Will). Wihcl in Remscheid gegründet. Der Gründer Wilhelm Witze!, der das Geschäft bis 1824 innchattc, betätigte sich neben seinem Sortiment auch als Verleger. Mehrere technische u. a. Werke hatten einen nachhaltigen Erfolg. Nach seinem Tode sührte ein Jahr die Witwe die Firma, dann übernahm sie der Sohn, Herr G. Wilhelm Witzel. 1932 konnte er ein Zweiggeschäft altgliedern. Lchrlingselnstellung In Berlin Wie der Wirtschastsvcrband der Berliner Buchhändler mitteilt, waren die vom Arbeitsamt Berlin erteilten Genehmigungen für die Einstellung von Lehrlingen mit dem 30. Juni 1940 abgelausen. Da im Herbst d. Js. für Berlin kaum Lehrlinge zur Verfügung stehen werden, well keine Schnlcntlasfnngen erfolgen, hat der Präsident des Arbeitsamtes Berlin mit der Bitte um weitere Bekanntgabe mtt- getcilt, dass keine neuen Anträge zu stellen sind. Berliner Buchhandelssirmen, die im zweiten Halbfahr 1949 von anderer Seite Lehrlinge bekommen sollten, wird empfohlen, sich mit einem Ansnahmcantrag um Einstcllungsgcnehmigung an das Ar beitsamt Berün, Berlin C 2, Alexandcrplatz 1, Abteilung Lehr- stcllcnvcrivaltung (weiblich oder männlich), zu wenden. Personalnachrichten Für Führer und Vaterland fiel: Am 21. Mai im Westen als Meldegänger in einem Infanterie- Regiment im Alter von dreißig Jahren der Gefreite Heinz Thör- m e r. Er war seit Juli 1934 als Gehilfe in der C.C. Müllerschen Buchhandlung in Holzminden tätig. * Am 23. Juli begeht Herr August Schröder, der buchhänd lerische Teilhaber der Verlagsbuchhandlung Strecker L Schröder in Stuttgart, seinen siebzigsten Geburtstag. Der Jubilar darf für sich einen bedeutsamen Anteil an der Aufwärtsentwicklung in An spruch nehmen, die der Verlag in den mehr als fünfzig Jahren seines Bestehens durchgemacht hat. Zu einem wesentlichen Teil verdankt er sein Ansehen den großen kultur- und volkskundlichen sowie kunst geschichtlichen Werken, die der Jubilar in reicher Anzahl heraus gebracht hat. Es darf auch nicht vergessen werden, daß der Verlag Strecker L Schröder eine wichtige Pflegestätte schwäbischer Dichtung ist, so hat er u. a. die Hauptwerke von Georg Schmückte verlegt. Am 10. Juli verstarb im achtundachtzigften Lebensjahre Herr Adolf Keil in Stuttgart. Er war von 1880 bis 1920 zu sammen mit Karl Hünersdorf Inhaber von Julius Weise's Hofbuch handlung. Auch nach dem Verkauf blieb er dem Buchhandel und seiner früheren Firma noch treu verbunden. Bis über sein achtzigstes Lebensjahr war er für ihre Neiseabtcilung mit großem Erfolg tätig. An der Bahre widmete ihm Herr Paul Erps für seine Firma und zugleich für den Stuttgarter Buchhandel dankerfüllte Erinnerungs worte. Für die Fachbücherei des Buchhändlers Oedraueüsxrapliik. 17. Nr. 6. kerlin. ^us dem Inüalt: H. dost: Outenberg-Ltätten. — H. dost: OutenberZ-dakirkundert-keiern. Musikerzieher, Der. 36. Jg. H. 10. Mainz. Aus dem Inhalt: I. Wolf: Gutenberg und der deutsche Musikdruck. Schriftsteller, Der deutsche. 5. Jg. Nr. 7. Berlin. Aus dem Inhalt: R. Paulsen: Dichtung und Bericht. — P. Lindenberg: Berliner ge schriebene Zeitungen. Schrifttum, Das, der Deutschen Arbeitsfront. Eine Bibliographie. Verzeichnis der von den Ämtern und Dienststellen der DAK. her ausgegebenen Veröffentlichungen, bearbeitet von der Zentral bücherei der DAF. Herausgegeben vom Arbeitswissenschaftlichen Institut der Deutschen Arbeitsfront, Berlin W 9, Leipziger Platz 14. Jg. 8. Nr. 1. Januar/März 1940. 47 S. 8° 068e1>äktst)6ril:lit kür 1938/39. Vertrieb, Der. 5. Jg. Nr. 13. Berlin. Aus dem Inhalt: vr. Carlsson: Lesezirkel und Kriegswirtschaft. Woellvnblatt kür I'ttpierkadrikatioa. 71. dx. Nr. 28. kiberaeli a. 6. und ^ellstokkpiükung in den .lakren 1938 und 1939. Zeitschrift für Deutschlands Druckgcwerbe. 52. Jg. Nr. 55/56. Ber lin. Aus dem Inhalt: R. Krüger: Das Haus »Zum alten Frosch«. (Schristgießereimuseum in Frankfurt a. M.) Zeitschriften-Verleger, Der. 42. Jg. H. 28. Berlin. Aus dem Inhalt: E. Volkmann: Zeitschriften im Wartezimmer. — Ders. H. 29. Aus dem Inhalt: vr. W. Stölting: Die deutsche Kulturzeitschrist. Hauvtschriftleiter: vr. Walter Herfurth, Leipzig. dttion: Leipzig 0 ellmuth Lanaenbucher, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschriftleitcrs: Franz Wagner, Leipzig. — Verantw. Anzeigcnletter: Verlag: Verlag des Börsenverctns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schrtftlettung und Expe- . Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. - Druck: Ernst Hcdrich Nachf., Leipzig 01, Hospitalstraße lla-IS. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 272 Nr. 169 Dienstag, den 23. Juli 1940