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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1921
- Strukturtyp
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- 1921-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1921
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- Deutsch
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158, 9. Juli 1921. Redaktioneller Teil. Das alte Buch ist uns auch heute noch Wegweiser und Anreger; das moderne kostbare Buch, »für das alle Mittel der Technik, des Ma terials und der Kunst aufgewandt werden, ermöglicht die Experimente, in denen sich der allgemeine Buchgeschmack vorwärtsarbeitet« (S. 3V). Wer Gelegenheit gehabt hat, die Sammlung kostbarer Drucke ans den letzten Jahren in der Deutschen Bücherei zu sehen, kann sich der Er kenntnis nicht verschließen, daß wir uns trotz Kriegs- und Nachkriegs zeit auf dem Wege zu einer neuen Blüte der deutschen Buchkunst be finden. I)r. N o d e n b c r g. Mme Mmeilungm Jubiläum. — Am 10. Juli sind 50 Jahre seit Grün dung der Firma E u g e n S t r i e n V e r l a g, N a ch f. F r a n z W u n- derlich in Großsalze vergangen. Eugen Strien, der in nam haften Handlungen eine gute Ausbildung erhalten hatte und eine vor treffliche Schul- und Allgemeinbildung besaß, erwarb am 10. Juli 1871 die Weber'sche Buchhandlung (Aug. Voigt) in Zeitz, die er unter Hinzusetzung seines Namens weiter führte und mit der er gute Erfolge erzielte. Aber der Wirkungskreis in Zeitz wurde dem strebsamen jungen Buchhändler bald zu eng, er kaufte im Jahre 1878 den Verlag von Ludwig Rauh in Berlin, den er zunächst in Zeitz weiter betrieb. Am 1. Januar 1880 verkaufte er sein Sortiment an Oscar Langenberg und verlegte seinen Verlag unter eigener Firma nach Halle, wo er einen Teil seiner Ju gend verlebt hatte und der beliebteste und verehrteste Autor seines Verlages, Willibald Beyschlag, seinen Wohnsitz hatte. Der innige per sönliche Verkehr, der sich mit diesem Autor entwickelte, war richtung gebend für Striens Verlag, sodaß er auch die Werke anderer führen der Geister der Hallenser theologischen Fakultät, wie Jacvbi, Schlott- mann u. a., in seinem Verlag vereinigte. Außerdem übernahm er den Vertrieb der Schriften des Evangelischen Bundes, die durch ihn Form und Einrichtung erhielten. Das in seinem Verlage erschienene An dachtsbuch von Müllensiefen war ein Standard-Werk jedes Sortiments, und auch die Schriften von Palmiö, Nogge u. a. fanden weite Verbrei tung. Nach dem Tode Beyschlags erschien Strien die Zeit für theo logischen Verlag nicht mehr recht geeignet, er wandte sich daher mit be sonderem Eifer dem Vertrieb der mit dem Nauhschen Verlage erwor benen Gaußschen Logarithmentafeln zu und verlegte außerdem die französischen Unterrichtswerke seines Bruders, des Direktors Pro fessor Or. Strien in Halle, mit denen er ebenfalls gute Erfolge er zielte. Eugen Strien starb am 21. April 1910, und fein Verlag wurde geteilt. Die Strienschen Unterrichtswerke gingen an H. W. Schlimpert in Meißen über, den übrigen Teil mit der Firma übernahm Herr- Fr a n z Wunderlich, der ihn nach Großsalze verlegte. »Bastei«, Verein jüngerer Buchhändler in Dresden. — Wenden wir unfern Blick auf das verflossene Halbjahr, so darf sich die »Bastei« glücklich schätzen, ihren Mitgliedern einen abwechslungsreichen Weg ge wiesen zu haben. Den Reigen der Veranstaltungen eröffnete Anfang Januar eine in freudigem Nahmen sich bewegende Weihnachtsfeier. Mitte Februar folgte das 64. Stiftungsfest, dessen gediegener Verlauf allen Beteiligten bewies, daß auch heute noch gern die Prinzipalität nebst ihren Mitarbeitern ein frohes Fest zu feiern versteht. Musikalische Darbietungen erster hiesiger sowie auswärtiger Künstler kristallisier ten sich zum Höhepunkt des Abends. Frische Reden der »Alt«- und »Jungbasteier« flochten sich durch die später von Tanzweisen erfüllten Stunden. Nicht immer jedoch schien der »Bastei« die Sonne sorglosen Zusammenseins: die ersten Märzgewitter brachten auch unserm Verein Blitzschläge: der Vorstand legte seine Ämter nieder. Nach hartem Kampfe setzte sich die neue Führung zusammen aus den Herren: H. Schumann, im Hause Paul Alicke, 1. Vorsitzender, R. v o n G o e r i tz, im Hause Oscar Laube, 2. Vorsitzender, H.-W. Gensel, im Hause Hofbuchhandlung H. Burdach (Warnatz L Lehmann), Schriftführer, sowie den wieder übernommenen Herren: N. Stölzner, im Hause Th. Steinkopff, Kassenwart, N. Thurm, im Hause O. Thurm, Bücherwart. Einer Vorlese-Zusammenkunft, die Bruchstücken aus Thomas Mann und Jakob Wassermann gewidmet war, schloß sich nach einiger Zeit ein in größerem Maßstabe angelegter Hölderlin-Abend an, der dank einem als Sprecher gewonnenen vorzüglichen Künstler für den Verein einen vollen Erfolg bedeutete. Der Mai zeitigte ein mit Tanz verknüpftes Friihlingsfcst, im Juni hingegen fand man sich zu einer größeren Wanderung in die hochromantische Sächsische Schweiz zu sammen. — Ein Halbjahr ist vorübergegangen, reich an Zusammen künften, an der Schwelle des zweiten kann die »Bastei« versichern, daß sie auch weiterhin zur Ehr und Wehr unseres Buchhändlerstandes ihrer Pflicht bewußt sein wird! Gsl. Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei Aktien-Gescllschaft. — Bilanz am 31. Dezember 1920. Aktiva. .»c Jmmobilienkonto: .« 990 000 — Abschreibung 30 000 — 960 000 — Maschinen- und Schristenkonto: Buchwert am 1. Januar 1920 . . . . 340 000- Zugang 87 70'?.— 427 702 — Abschreibung 87 702 — 340 000 — Mobilien- und Utensilienkonto: Buchwert am 1. Januar 1920 . . . . ' 1 — Zugang 2 434,50 2 435.50 Abschreibung 2 434.50 1 — Fuhrwerkkonto: Buchwert am 1. Januar 1920 ... 1 — Verlagskonto: Buchwert am 1. Januar 1920 .... 1 Materialienkonto: Vorräte am 31. Dezember 1920. . . . 1 681 940 70 Kassakonto: 56 576 51 Debitoren 2 469 793.18 Abschreibung 71 433.61 2 398 359 57 Avalkonto 8 000 — 5 436 879 78 Passiva Aktienkonto I «00 000 Obligationenkonto 7000 — Hnpothekenkonto S98 000 — Reservekonto IbOOOO Wertberichtigungskonto 340 000 Delkrederekonto 30 000 2 537 691 84 Reingewinn . 89 992.41 Gewinnvortraq von 1919 . 74 195.53 164 187 94 Avalkonto . 8 000 — 5 436 879 78 Gewinn- und Verlustkonto am 31 Dezember 1920. Soll. 5 062 480 25 4 076 635 52 „ Salärkonto 814 344 03 „ Allgemeines Vetriebsunkostenkonto . . 1 559 756 90 „ Handlungsunkostenkonto und Steuern . 844 019 21 142 276 39 „ Abschreibungen: auf Immobilien 30 000 — „ Maschinen und Schriften. „ 87 702.— „ Mobilien .. 2 434.50 „ Debitoren „ 71 433.61 191 570 11 Gewinnvorirag von 1919 ?4I95,S3 Reingewinn 1920 ^ 89 992,41 164 187 94 12 855 270 35 Haben. .«c Per Gewinnvortrag von 1919 74 195 53 „ Bruttoeinnahme 12 781 074 82 12 8Sö 270,35 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 139 vom 17. Juni 1921.) Ausstellung expressionistischer Literatur. — Die Buchhandlung Karl Peters in Magdeburg veranstaltete, einer Anregung der Firma Klinkhardt L Bier mann folgend, in der Zeit vom 19. Juni bis 3. Juli 1921 eine Ausstellung expressionistischer Literatur aus den Verlagen von Wolfs, Klinkhardt L Biermann, Gurlitt, Piper L Co., Reiß, Eassirer, Stecgemann, Fischer, Delphin-Verlag u. a. Da die Geschäftsräume sich flir eine Ausstellung nicht besonders eignen, so fand die Veranstaltung in der städtischen Kunsthalle in Verbindung mit einer Ausstellung junger Kunst einer Magdeburger Künstler- gruppc statt. Es galt die Ausbreitung einer Idee: junge Graphik und junge Buchkultur in inniger Verbindung. In Vitrinen sah man die reiche Zahl der Gedichtbände, Dramen, Romane, Kampfschriften und Einführungen, die sich rings um das Zentrum »Allerjüngstes Deutsch land« gruppieren lassen, in stattlichem Gesamtbilde eine überraschende 987
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