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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1936
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- 1936-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1936
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- Deutsch
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Nummer 233, 6. Oktober 1683 Künstler-Kameradschaftslager Das erste Künstler-Kameradschastslager der Neichskammer der bildenden Künste ist in der Dietrich-Eckart-Schule in Hohen-Lychen eröffnet morden. Den Teilnehmern, kurmärkischen Künstlern und als Gästen Berliner Malern und Bildhauern sind für ihr auf vier Wochen berechnetes Lagerleben vier Aufgaben gestellt: für Bildhauer die Schaffung einer Dietrich-Eckart-Büste, für Maler als Gemein schaftsaufgabe die Ausgestaltung der Adolf-Hitler-Schule in Hohen- Lychen, ferner als allgemeine Aufgaben Entwürfe für eine Festauf führung von Kleists »Kätchen von Heilbronn« und der Entwurf einer Plakette für das Winterhilfswerk. »Geisberg: Der deutsche Einblattholzschnitt« als Geschenk für Japan Das Deutsche Reich hat dem Deutsch-Japanischen Kulturinstitut in Tokio durch dessen künftigen Leiter Prof. Or. Eduard Spranger das große Mappenwerk von Geisberg »Der deutsche Einblattholz schnitt der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts«, 1600 Originalnach bildungen, zum Geschenk gemacht. An einer Besichtigung im Schau saal der Preußischen Staatsbibliothek am 23. September nahmen teil: der japanische Botschafter Graf Kintomo Mushakoji, der Leiter der kulturpolitischen Abteilung des Auswärtigen Amts, Gesandter vr. Stieve, Ministerialdirektor vr. Wahlen vom Reichserziehungs ministerium, der Leiter der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Admiral Behncke u. a. Der Direktor der Staatsbibliothek, vr. Becker, wies aus das Mappenwerk als ein Muster deutscher Buch- und moderner Ne- produktionskunst hin, das als Zeichen der engen freundschaftlichen Zusammenarbeit der deutsch-japanischen Wissenschaft und Kultur dienen solle. Bibliotheksrat vr. Jürgens sprach über die Buchbezie hungen zwischen den beiden Ländern. In Jahrzehnten mühevoller Sammeltätigkeit hat Geisberg, der bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand Leiter des Museums in Münster i. W. war, die deutschen Einblattholzschnitte der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, also der Blütezeit deutscher Holzschnittkunst, zusammengebracht. Viele Jahre hat dann auch die Herausgabe des großen Werks in Nachbildungen durch den Verlag Hugo Schmidt in München in Anspruch genommen. Nunmehr liegen die insgesamt 1600 Tafeln in 43 Mappen vor. In seiner Gesamtheit eignet sich dieses große Werk besonders dazu, anderen Völkern, die selbst starkes Kunstgefühl besitzen, deutsches Wesen zu erschließen. Darum ist auch schon vor drei Jahren ein Exemplar dem Deutschen Institut in Nom überwiesen worden. Holzschnittausstellung in Warschau Das Institut für künstlerische Propaganda in Warschau ver anstaltet im Dezember d. I. eine Internationale Holzschnittaus stellung, die zweite in einem Zyklus dieser Art, der in Zwischen räumen von drei Jahren fortgesetzt werden soll. Zugelassen sind Künstler aller Länder mit Einsendungen bis zu vier Werken aus den Jahren 1934 bis 36. Die preisgekrönten Arbeiten gehen in den Besitz des Instituts über, das jede gewünschte Auskunft bereitwillig erteilt. In Polen steht die Kunst des Holzschnittes und Holzstichs in Kunst in der Berliner Akademie der Künste vom Frühjahr 1935 erinnerlich sein wird. Rubensausftellung in Brüssel Eine große internationale Rubensausftellung wird für diesen Winter in Brüssel vorbereitet. Man bemüht sich, das Gesamtwert des Künstlers soweit wie möglich vorzuführen, wozu Leihgaben aus aller Welt in Aussicht stehen. Die Ausstellung soll auch dem Zwecke dienen, für die Kunstwissenschaft die Originalwerke des Meisters von den zahlreichen Arbeiten abzusondern, die in seinem Atelier von Schülern geschaffen und nur zum Teil von ihm selbst verbessert oder übermalt worden sind. Das Kind im Museum Auch in Amerika ist man darauf bedacht, immer neue Wege zu finden, um die Museen dem Volke näherzubringen. So hat das Brooklyn Museum in New Jork neuerdings eine Abteilung für Kunstunterricht eingeführt, über deren Arbeitsweise ein Bericht fol gendes aussagt: Das Museum hat jährlich etwa 100 000 Besucher von Kindern im Alter von drei (!) Jahren aufwärts, und nimmt sich jeder Altersstufe nach Kräften an. Man verzichtet bei der Unter weisung auf die ältere Methode ästhetischer Kritik, und versucht die Sammlungen aus ihrer Zeit und ihrem Standort heraus und aus historischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten verständlich zu machen. Den Kindern erlaubt man, an Ort und Srelle zu malen und zu bildhauern, jedesmal in Gruppen der gleichen Altersstufe. — Für die Unterweisung Erwachsener werden neue Erfahrungen genutzt. Besprechungen in kleinen Gruppen unter Anleitung eines Mitglieds der Unterrichtsabteilung haben gute Erfolge gebracht. Besondere Kurse werden für die Lehrer an öffentlichen Schulen eingerichtet. End lich ist noch die Einrichtung getroffen, Bildvorlagen, Filme und andere Dokumente öffentlichen Lehranstalten leihweise zu überlassen. Ausstellung „Die Deutsche Werbung" in Esten In seiner Rede, mit der der Präsident des Werbevates der deut schen Wirtschaft die große Essener Ausstellung »Die Deutsche Werbung« eröffncte, nahm er Veranlassung, sich erneut mit den werbefeindlichen Bestrebungen, die da und dort früher aufgetreten und auch heute noch nicht ganz verschwunden sind, auseinanderzusetzen. In gedrängter Kürze stellt Präsident Neichard die Vorwürfe gegen die Werbung zusammen, um sie sofort schlagend zu widerlegen. »Es gab einmal eine Zeit«, sagte der Präsident, »in der die Werbung in ihrem Ruf etwas brüchig erschien. Man konnte öfter Ausdrücke wie ,Neklameschwindel', ,Werbetrick' und ähnliches hören. Häufig sahen die Gegner der Werbung in dieser u. a. auch eine Fehl leitung von Kapital; denn sie dachten in ihrer Beweisführung, daß Reklame nie die Kaufkraft der Gesamtheit und auch nicht den Ver brauch steigern könne, weil sie ja nur eine Verlagerung der Kaufkraft zugunsten des werbungtreibenden Unternehmers herbeiführe. Eine Reihe anderer Gedankengänge, wie preiserhöhende Wirkung der Reklame, wurde ins Feld geführt, um die Nützlichkeit und Brauch barkeit der Werbung in der Öffentlichkeit in Frage zu stellen. Weil da und dort schwere Sünden gegen die Reklame voikamen, verfehlte diese nicht selten ihr Ziel. Das Vertrauen zu ihr wurde erschüttert, und so kam es, daß das Publikum manchmal Entgleisungen der Werbung ver allgemeinerte. Die Folge war: man verhielt sich der Ausdehnung des Werbewesens gegenüber zurückhaltend und fühlte sich gar oft zu einer kritischen Beurteilung der Zweckmäßigkeit der Werbung verpflichtet. Durch die 1933 geschaffene Einrichtung des Werberates der deut schen Wirtschaft wurde die Werbung von den ihr anhaftenden Schlacken gereinigt. Der Grundsatz von Wahrheit und Lauterkeit der Gesinnung wurde wieder zum Inhalt der deutschen Werbewirtschaft gemacht, sodaß die Abneigung gegenüber der Werbung einer freund licheren und durchaus zustimmenden Einstellung gewichen ist.« Die volkswirtschaftlichen Gründe für die hervor ragende Bedeutung der Werbung faßte Präsident N e i ch a r d in die folgenden einprägsamen Sätze zusammen: »Der Werbungtreibenbe weiß auf Grund der inzwischen vorgenommenen Neuregelung genau, wofür er sein Geld ausgibt. Die Werbung hat in der deutschen Volks wirtschaft eine Bedeutung erlangt, die würdig ist, in jeder Weise ge fördert zu werden: denn Werbung ist zur Triebkraft der ganzen Wirt schaftsbelebung geworden. Die Aufklärung über Sinn und Aufgabe der Werbung, über ihre Arten und ihr Wesen, hat zur Erkenntnis der Tragweite einer mit Ehrlichkeit betriebenen Werbung geführt, wie sie durch die Gesetzgebung gewährleistet ist. Man versteht heutzutage die Werbung als einen ausschlaggebenden Faktor für den Aufbau des Binnen- und Außenhandels einzuschätzen. Man weiß, daß Wer bung den Umsatz steigert, zu erhöhter Leistung ansport, der Wertarbeit die Wege zum Absatzmarkt ebnet, Bedürfnisse weckt und auch entsprechende Verbrauchslenkung besorgt.« Die Werbung sei ein Element des Auftriebs und des Fortschritts. Präsident Neichard begrüßt den Vorteil, der darin liegt, daß die ständigen Fortschritte der Werbung, ihr Umfang, ihre Auswirkun gen auf die verschiedenen Gebiete des Lebens und ihre Verkettung mit den einzelnen Berufsständen einmal zusammcngestellt sind und so in aller Klarheit gesehen werden können: »denn ohne genaue Kenntnis der Wirkung der Werbung, ihrer Mittel, ihrer Zwecke und Ziele, ihres Aufbaues usw. kann man keine besondere Entwicklung verlangen. Wer Werbung treiben will, muß zuerst einmal ihre Anwendungsgebiete und die Gesetze ihres Arbeitend kennen.« »Die Werbung im Dienste des Schaffens für deutsche W i r t s ch a f t s g e l t u n g«, dies soll nach dem Miller des Presidenten Neichard die Losung sein, unter deren Zeichen d.e Essener Ausstellung eröffnet wurde. 867
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