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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1936
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- Deutsch
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Nummer 233, 6. Oktober 1986 immer stärker vom Einkauf abgekommen, vielfach auch erst zwangs läufig durch wettere Krediivcrweigerung des Verlages, der bei sinkenden Ladenpreisen ebenfalls zwangsläufig zur Krediteinschrän- kung übergehen mußte. Die Zahl der Firmen, die rechtzeitig durch Konzentrierung des Einkaufes mit dem Gesicht auf das kau fende Publikum überging, also unbeirrt der von den Verlegern angebotenen Rabattsätze nur das einkauftc, das sie in bestimmter Zeit abzusehen glaubte, konnte unter größten Anstrengungen einigermaßen das Gleichgewicht halten, der andere, größere Teil aber konnte die erlittenen Verluste nicht wettmachcn und ist lang sam zum Buchbesorger herabgegliitcn . . . Uber das Verlagswesen berichtet die Presse aus Grund der ihr bckanntgewordenen statistischen Ziffern folgendes: »Die Zahl der nichtpcriodischcn Druckschriften in der Tsche choslowakei hat sich 1934 von 7994 aus 9938 erhöht, wobei die Zahl der in deutscher Sprache erschienenen Druckschriften nur von 1013 auf 1073 gestiegen ist, sodaß sich der Anteil der deutschen Druckschriften an der Gesamtzahl gegenüber dem Jahre 1934 von 12.7 auf 10.8°/° gesenkt hat. Die Gesamtzahl der Übersetzungen hat sich von 740 auf 767 erhöht, prozentuell ergibt sich jedoch hier ein Rückgang von 9,2 auf 7,7, während die Zahl der Originaldruck schriften absolut von 7234 auf 9191 und perzentucll von 90,8 auf 92,3°/° gestiegen ist. In tschechischer Sprache sind 1935 insgesamt 7126 Druckschriften erschienen gegen 5672 im Jahre 1934, in slowa kischer 1229 gegen 878, sodaß erstmals die Zahl der slowakischen nichtperiodischen Druckschriften größer ist als die Zahl der in deutscher Sprache abgesaßten Druckschriften. Nach der Gliederung der Verleger entfielen von der Gesamtzahl der erschienenen nicht- periodischen Druckschriften auf private Verleger 55,4°/», wissen- schastliche Korporationen 4,6°/°, Fachkorporationen 16,8°/°, Kultur korporationen 3,4"/», selbständige Herausgeber von Zeitschriften 1,6"/», Staat 14,9"/», Länder 0,6°/°, Selbstverwaltung 1,1°/» und Klerus 1,6°/° . . .» Die Zeitungsnotizen nennen den großen Teil der Buchher steller »Private Verlage- und haben die näheren Untergliede rungen fallen gelassen, deren Ziffern allerdings erst für das Jahr 1933 bekannt sind und folgendes Bild zeigen: Nichtperiodische Produktion, nach Verlagen geordnet: Zahl der Werke I. Private Verleger 6635 davon physische Personen 4664 darunter Gewerbetreibende S1V1 Autoren 786 sonstige physische Personen 764 II. Juristische Personen 1661 darunter wissenschaftliche Körperschaften 465 Fachkörperschaften 1176 Kulturelle Körperschaften 226" Zeitungsverlag 118 III. Öffentliche Verleger und zwar Staat, Land, Kirche und Selbstverwaltungs körper 1662 Verleger >dcr Gruppe II und III mit Ausnahme des Zei tungsverlages produzieren unter wesentlich anderen Verhältnissen als der gewerbsmäßige Verlag. Die Investitionen, die hier ge macht werden, sind von vornherein in den Haushaltungsplan gestellt, die Frage der Kapital- und Kreditbeschaffung, der Reali sierung der Bestände, spielt keine mitbcstimmcnde Rolle. Nach der Seite des Absatzes hin ergeben sich Erleichterungen, die der berufs ständische Verlag, der wie der deutsche Verlag der Tschechoslowakei mit seinen kaum 300 zählenden Erscheinungen auf die Mithilfe von rund 200—230 Sortimenter angewiesen ist, einfach nicht kennt. Hier ein bestimmter, von vornherein feststehender Absatz (bei Vereinen: Mitglieder, bei öffentlich-» Körperschaften: Ämter und deren Angestellte), der verhältnismäßig geringe Vertriebs spesen beansprucht, dort Versuche, die Auflage so zu bemessen, daß sie dem erreichbaren Absatz annähernd entspricht. Eine gewisse Absatzbegrenzung, dazu die Unmöglichkeit, die gleichen Verkaufs preise und Händlerrabatte wie das Hauptproduktionsland ge währen zu können, lassen die berufsständische Verlegertätigkeit ebenso schwer, jedoch mit größeren Risiken verbunden, als die Sortimentertätigkeit erscheinen. Wenn für den Verleger nur kauf männische Gesichtspunkte maßgebend wären, so würde es um die heimische deutsche Buchprodukiion schlecht bestellt sein, denn auch Selbswerleger, kulturelle Körperschaften, Vereine und Verbände könnten bei Aufhörcn berufsständischer Vcrlegeriätigkeit kaum größere Mittel zur Erweiterung der meist unter bestimmten Ge sichtspunkten stehenden Produktion aufbringen. Verlage besitzen daher durchwegs einen Rückhalt, sei es in Form einer Buch druckerei, einer Reise- und Vcrsandbuchhandlung usw., aus dem sic Mittel zur Aufrechterhaltung des Betriebes schöpfen können. In wirtschaftlicher Hinsicht nimmt der Verlag in der Gruppe der Buchhandelsfamilie keine bevorzugte Stellung ein, nur liegen seine Schwierigkeiten auf anderen Gebieten, auf die der Sortimenter gewöhnlich erst dann stößt, wenn er sich einmal vcrlcgerisch be tätigt. ... Die den Buchhandlungen angeschlossencn Leihbüche reien konnten sich trotz der großen Zahl der öffentlichen (Ge meinde-) Büchereien — rund 3800 — nicht nur behaupten, son dern verzeichnen einen weiteren Ausbau. Die Zahl der Wieder eröffnungen jahrelang lahmgelegter Leihbüchereien hält noch an, für eine Reihe von Buchhandlungen bedeutet sie heute eine kon stante Einnahmequelle, einen Ausgleich für den Umsatzausfall. Der moderne Buchhändler begnügt sich aber damit nicht, er hat von vornherein den Ausbau der Leihbücherei auf eine Grundlage gestellt, die ihm die Möglichkeit gibt, Rückschlüsse auf den Buch absatz anzustellen, weitere Kreise, die sich bisher vom Buchkauf fcrnhielten, langsam stärker für das Buch zu interessieren und sie zu gelegentlichem Buchkaus zu führen. Besonders im Weihnachts monat war der Versuch, an den Leihbücherei-Leser unter Berück sichtigung der von ihm bevorzugten Literatur mit dem Vorschlag heranzutreten, auch einmal zum Buch als Geschenkartikcl zu greifen, erfolgreich. Hemmend auf den Leihbüchcreibetrieb wirkt das Fehlen jeg licher einheitlicher Grundnormen für den Verleih. Die Ungleich heit der Ausleihbedingungen, deren Abänderung nach unten mit der Zunahme der Konkurrenz einsetzt, muß beseitigt werden, sonst besteht die ernst« Gefahr eines Chaos, das die Bevölkerung wie der abstößt. Das Zeitschriftenlesezirkelgewerbe weist nach den aus den Gremien bekanntwerdenden Zifsern einen Zuzug aus, der in keinem Verhältnis zu den Absatzmöglichkeiten steht. Ausschlaggebend für die Gesuchstellcr, in erster Linie Inhaber von Buchhandlungen, mag Wohl die Erlangung der Konzession sein, von der eine Belebung erhofft wird. Zieht man in Betracht, daß die bestehenden Zeitschristenlesezirkel, die schon auf eine mehr jährige Tätigkeit und bestimmte Erfahrungen im Aufbau, in der Werbung zurückblicken können, infolge der Unsicherheit hinsichtlich Bekanntmachungen Hauptschriftlcitung von »Buch und Volk» Herr vr. Hellmuth Langcnbucher hat seinen Wohnsitz nach Schömberg bei Wildbad (Schwarzwald), Liebenzeller Straße 283, verlegt. Sendungen für den Textteil von »Buch und Volk- sind künf tig an diese Anschrift zu richten. Anzeigenaufträge gehen wie bis her unmittelbar nach Leipzig. Herr vr. Langcnbucher ist von der stellvertretenden Leitung der Berliner Zweigstellen des Börsenvereins und des Bundes zurückgetreten. Sie ist aus Herrn Hans Höynck übergegangen. Leipzig, den 1. Oktober 1936 vr. Heß Neue Anschrist der literarischen Schristleitung des »Deutschen Buchhandlungsgchilsen« Sendungen für den literarischen Teil des »Deutschen Buch- lungsgehilfen» sind künftig an die neue Anschrift des Herrn vr. Hellmuth Langcnbucher, Schömberg bei Wildbad (Schwarz wald), Liebenzeller Straße 283, zu richten. Leipzig, den 1. Oktober 1936 Thulke 863
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