Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1916
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LSrsenblau f. d. Dlschn. Buchhandel. ledaklioneller Teil. 94. 25. April 1916. nales Bindemittel usw. — hielten einer näheren Prüfung nicht stand. In Wahrheit sei das Fremdwort in der deutschen Sprache nur ein Liebesdienst gegen das Ausland. Die Schönheit der deutschen Dich tung und die Kraft der deutschen Siede werde durch das Fremdwort geradezu vernichtet. Tic Wahrheit, Echtheit, Reinheit, Schönheit, Vor nehmheit der deutschen Sprache wiederherzustellen und der Welt zu zeigen, sei ein Gebot deutscher Größe, deutschen Stolzes, eine vater ländische Pflicht für den höchsten bis zum niedrigsten Deutschen. Daß das Ziel erreicht werden könne, sehe man schon in den deutschen Heeres berichten. Als eins der größten Kulturvölker dürften wir unsere Sprache nicht länger zum Gespött des Auslandes werden lassen. Auch im deutschen Buchgewerbe müsse diese Arbeit ausgenommen werden, am besten durch Errichtung von Fachausschüssen aus der Mitte der verschiedenen Fachverbände. Leipzig aber sei berufen zum Schritt macher ans diesem Wege. Die deutsche Schillerstistung veröffentlicht ihren Geschäftsbericht auf bas Jahr 1915, in den» ausgeführt wird, daß durch die seit dem 1. Februar 1915 in Tätigkeit getretene, der Stiftung angegliederte Kriegönotstandskasse (»Weimar-Sammlung«) der Kreis der Hilfe leistungen für die durch den Krieg in Bedrängnis geratenen verdienten Arbeiter und Arbeiterinnen auf literarischen und wissenschaftlichen Gebieten bedeutend ausgedehnt werden konnte. In 127 größeren und kleineren Einzelgaben wurde ans dieser Kricgsnotstandskasse der Be trag von 26 000 .// gespendet, so daß mit den rund 91 000 be tragenden Pensionen und Einzelgaben der eigentlichen Schiller-Stif tung die Gesamtleistnng aller Hilfseinrichtungen in dem abgelaufenen Geschäftsjahre sich ans den ansehnlichen Betrag von 117 000 ./i erhöht. Dabei hat der regelmäßige Zuwachs des Gesamtvermögens der Schillerstiftung auch in diesem Jahre keine Unterbrechung erlitten. Die Ausgaben an Unterstützungen und Verwaltungskosten überschritten zwar in diesem Jahre die Einnahmen um 4121 ./(, dennoch vermehrte sich auch in diesem Kriegsjahre das Gesamtvermögen der Schillerstif- lung um mehr als 11000 ./(, so daß die 2 428 343 ./i, mit denen das Jahr 1914 abschloß, mit dem Ende des Jahres 1915 auf 2 439 813 .// gewachsen sind. Mehr heimatlicher Geschichtsunterricht. — In der Sächsischen Ersten Kammer wurde am 6. April über die Universität Leipzig ver handelt. Prinz Johann Georg zu Sachsen, der Bruder des Königs, sprach sein Bedauern darüber aus, daß es mit der Kenntnis der säch sischen Geschichte in weiten Kreisen des Volkes schlecht bestellt fei. Wir seien mit Recht stolz auf die Erfolge unserer Soldaten auf so vielen Kriegsschauplätzen. Wir dürften aber nicht vergessen, daß schon oft das sächsische Banner den anderen voranwchte. Es wäre gut, wenn die sächsische Geschichte in den Schulen mehr gepflegt würde. Der Prinz sprach den Wunsch aus, daß sich die Sächsische Negierung ent schließen solle, eine ordentliche Professur an der Universität Leipzig zu errichten, und schlug als geeignete Persönlichkeiten für diesen Lehr stuhl vor: 19r. Philipp in Borna bei Leipzig und vr. Schmidt-Breitung in Leipzig, den Sohn des Rektors Schmidt, der sich um die Popularisierung der sächsischen Geschichte große Verdienste erworben hat. Dieser Professnr könnte noch ein Seminar für sächsische Geschichte, Volkskunde, Landeskunde nnd Heimatskundc angeschlossen werden. Der Vertreter der Leipziger Universität Professor vr. Wach stimmte dem Prinzen bei, daß die sächsische Geschichte bisher nicht genügend berücksich tigt worden sei, machte aber darauf aufmerksam, daß das neue Institut für Nechtsgeschichte, das unter seiner Leitung stehe, sich die Aufgabe ge stellt habe, den Einfluß des sächsischen Rechtes auf das deutsche Recht zu untersuchen. Es sei gelungen, Hunderte von wertvollen Handschriften für diese Zwecke zu finden und zu erhalten. Kultusminister I)r. Beck sprach namens der Negierung seine Zustimmung zu der Rede des Prinzen Johann Georg aus. Schnlprelse der Goethe-Gesellschaft. — Eingedenk ihrer hohen Auf gabe, die Kultur Goethes nnd der mit ihm verbundenen Geistcsheroen in immer weitere Kreise zu tragen, insbesondere dem Heranwachsenden Geschlecht die geistige Erbschaft aus Goethes Leben und Wirken leben dig zu erhalten nnd immer wirksamer zu gestalten, beabsichtigt die Goethe-Gesellschaft, ihren Einfluß auch auf die heranreifende Jugend geltend zu machen. Aus dein in ihren »Schriften« geborgenen Schatz von Schönheit nnd Weisheit will die Goethe-Gesellschaft einzelne, für die Schüler nnd Schülerinnen der höheren Lehranstalten des In- und Auslandes besonders geeignete Bände als Preise an solche ansteilen lassen, die sich durch tüchtige Leistungen nnd hervorragendes Interesse für die deutsche Literatur ausgezeichnet haben. Für die Empfänger werben diese Preise eine wertvolle Erinnerung an die Schule und zu gleich ein Ansporn sein, die auf der Schule begonnene GeisteS«rbeil weiterhin zu verfolgen. Als erste dieser Gaben ist die von Erich Schmidt besorgte Auswahl aus Goethes Werken in sechs Bänden gewählt worden (zuerst 1909 als Band 24 der »Schriften« der Goethe-Gesellschaft erschienen). Vereinigung zur Förderung deutscher Wirtschaftsinteresse, im Ausland. — Vorstand und Direktorium dieser Vereinigung faßten in der Sitzung vom 17. April 1916 folgende Beschlüsse: 1. Die Arbeiten zur Wiedergewinnung pnd zur Ausdehnung unserer Stellung ans dem Weltmärkte nach dem Kriege bedürfen der sorgfältigsten Vorbereitung. Alle Kräfte, die berufen sind, an diesem wahrhaft vaterländischen Werke mitzuwirken, müssen von Negierung nnd Parlament so gestärkt und gefördert werden, daß sie in der Lage sind, den ihnen zufallenden Teil dieser Arbeiten auch erfolgreich durchzuführen. Einer der wertvollsten Mitstreiter für deutschen Erfolg in Industrie und Handel und damit für unsere gewaltigen Fortschritte ans dem Auslandsmärkte war stets die deutsche Presse, deren bedeutungsvolle Aufgabe es bleiben muß, nach dem Kriege für die Hebung des wirtschaftlichen Ansehens in der Welt kraftvoll wciterzuwirken. Dieses hohe Ziel wird sie aber nur erreichen können, wenn alle maßgebenden Stellen sich ernstlich bemüht zeigen, der Presse diejenige Förderung zuteil werden zu lassen, deren sie dringend bedarf. In dem Entwurf eines Kriegszuschlags zu gewissen Gruppen von Post-, Telegraphen- und Fernsprechgebühren, wie er dem Reichstag vorgelegt wurde, können wir eine solche den allgemeinen Wirtschafts interessen dienliche Förderung nicht erblicken. Eine Erhöhung dieser Taxen, die ohnedies schon von der Presse, der großen, wie der mittleren und kleinen, als drückend empfunden wurden, würde eine Belastung bedeuten, unter der letzten Endes nicht nur die Presse, sondern gerade die wirtschaftlichen Interessen empfindlich leiden müßten. Der uns nach diesem furchtbaren Kriege bevorstehende schwere Kampf um den Weltmarkt erfordert gebieterisch entsprechende Erleichterungen der Presse, nicht Erschwerungen. Zur Sicherung einer glücklichen Förderung der deutschen Wirtschaftsinteressen im Ausland erwarten wir deshalb zuversichtlich, daß der Reichstag einer Erhöhung der in Frage kommenden Posttaxen überhaupt, mindestens aber in bezug auf die Presse, seine Zustimmung versagen, vielmehr dahin wirken wird, daß zweckmäßige, von der Presse schon seit langem erstrebte Erleichterungen geschaffen werden.' 2. Die Erfolge der siegreichen Waffen Deutschlands und seiner- tapferen Verbündeten haben auch der wirtschaftlichen Verbindung nach den meisten Balkanstaaten, insbesondere nach der Türkei wieder freie Bahn geschaffen. Tie dadurch gegebenen glücklichen Voraus setzungen fiir eine die Zukunft sichernde Vertiefung politischer und wirtschaftlicher Gegenseitigkeit können nur dann allen Teilen znm Segen gereichen, wenn man unter Vermeidung aller künstlichen Ge bilde einer inneren nnd natürlichen Krästeentwicklung der betreffenden Staaten Rechnung trägt. Dahin gehört in erster Linie auch die Ein richtung eines die jeweiligen Bedürfnisse berücksichtigenden privaten Güteraustanschs zwischen Deutschland und den Balkanstaaten. Das deutsche Wirtschaftsleben hat ein großes Interesse daran, daß dieser Güterverkehr nach und von der Türkei eine geeignete Ausgestaltung erfährt. Die Einrichtung eines sicheren Verkehrswegs erscheint uns als das beste Mittel zur Lösung dieser gewichtigen Aufgaben, und wir geben uns deshalb der bestimmten Hoffnung hin, daß die maßgebenden Stellen alsbald die Anordnungen treffen werden, die geeignet sind, diesen dringenden Wunsch von Industrie und Handel zu erfüllen. Das Jubiläum der schwedischen Universität Lund. — Ans Anlaß des bevorstehenden 250. Jahresjubilänms der Universität Lund, das mit besonderem Gepränge gefeiert werden soll, bereitet die Lunder Professorcnschaft auf Anregung des Rektors MagnificuS Professors Axel Kock die Herausgabe einer Erinnernngsschrift vor, in der auch der Beziehungen Lunds zu Deutschland gedacht werden soll. Verlorene dentsche Bricfpost. — Nach einer Mitteilung der nieder ländischen Postverwaltnng ist mit dem ans der Fahrt von Tilbnry nach Vlissingen am 27. Februar gesunkenen Dampfer »Mecklenburg« der Gesellschaft Zecland die an Bord befindliche, von den Engländern be schlagnahmt gewesene, später jedoch freigegebene Post für Deutschland verloren gegangen. Es handelt sich dabei um einen Teil der am 15. Januar mit dem Dampfer »Medan« ans New Aork abgegangencn Post aus Nord- und Mittelamerika und den nördlichen Staaten Süd amerikas. verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Bvrtenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerliaiiS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS).
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