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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1907
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- Deutsch
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L« Schwa«» in Düsseldorf. 1606 Lascksr, Lelmsll-kerspslrtivs (Kasäsr-ksrspslrtivs) un6 Lkirniisisn. 2 Herma«« Seeman« Nachfolger in Berli«. 1617 Lauer, Das DssoUsdit sieben. 3 lluü. 4 ^; Agb. 5 ^ 50 Steinkopff L Springer in Dresden. 1614 "Leister, Lbotoxraxbisober Dutsrriebt. 4 Bernhard Tauchnitz in Leipzig. 1619 "liauobuitL Läitiou. Vol. 3948. Georg Thieme in Leipzig. 1612 LiiuAsr, Naiersi uuä 2siobuuuK. 1 50 <ß. Theodor Unger Verlag in Altenburg S -A. 1613 Stößel, Darstellung, Kritik und pädagogische Bedeutung der Herbartischen Psychologie. 3 Urban L Schwarzenberg in Berli«. 1611 Dabo, 2erkaii ä. raäioabtiveu Liemeote. 1 .L. Veit ä- Comp, in Leipzig. 1619 "diaeAsii, Liutbrauirbsitsn und LIvtäiaZuostiir. Oa. 7 ^1. Vereinigte Knnstanstalte« A.-G. in München. 1609 Lrmstronx, losbua KSMoiäs. 18 xsb. 21 Wilhelm Weicher in Leipzig. 1616 "Weiobsrs Luustbüobsr. Ilelt 8 u. 9. a 80 Verbotene Druckschriften Durch Beschluß des Königlichen Amtsgerichts zu Hohen- salza vom 25. Januar 1907 ist die Beschlagnahme der Nr. 51 der in Warschau erscheinenden Zeitschriften: T^gocloilr«, »^Vsäroviso«, Jahrgang 1906, angeordnet, weil der Verdacht vorliegt, daß diese Zeitschriften mit der in Warschau erscheinenden Zeitschrift rl^xoäoib iltustroivaa^« identisch sind, deren Verbreitung durch Erlaß des Reichskanzlers vom 11. Mai 1906 auf die Dauer von zwei Jahren verboten ist. (ZZ 14, 18, 23 des Preßgesetzes.) Bromberg, 31. Januar 1907. (gez) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 2396 vom 8. Februar 1907.) Nichtamtlicher Teil Das Buchgewerbe und die Literatur. Vortrag, gehalten am 4. Februar 1907 im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig von Professor l)r. Georg Witkowski. Die Abgrenzung des Gebiets, von dem der heutige Vor trag handeln soll, ist durch das Thema seines Vorgängers, der über das Buchgewerbe und die Wissenschaft handelte, gegeben. Auch die Wissenschaft ist, soweit sie für das Buch gewerbe und das Buchgewerbe für sie in Betracht kommt, Literatur; aber zweckvolle, der Forschung und Belehrung dienende Literatur. Demgemäß haben wir heute jenen andern Kreis des Schrifttums ins Auge zu fassen, dem in besonderm Maße der Charakter des Ästhetischen ausgeprägt ist, die sogenannte schöne Literatur. Sie will nicht unser Wissen bereichern, unser praktisches Können steigern, sondern sie wirkt auf unser Empfinden, erfreut unfern inneren Sinn durch edle Formen, erweitert unsre Seele durch rührende, erhabene oder erheiternde Gefühle, die sie in uns erweckt. Das ist die schöne und große Aufgabe der Dichtkunst. Sie setzt keine Vorkenntnisse, keine gelehrte Bildung voraus, und so erstreckt sich ihre Wirkung viel weiter als der Bezirk der wissenschaftlichen Literatur reicht, über die gesamte Menschheit. Der erste Laut des erwachenden höheren Seelen lebens ist Poesie, und das Letzte und Höchste in Geist und Herz des Menschen vermag nur sie zu künden. Aus diesen Ursachen erklärt es sich, daß das Buch gewerbe zu den Werken der Dichter ein besonderes Ver hältnis einnimmt, anders als zu allen andern literarischen Erzeugnissen. Hier handelt es sich zunächst nicht darum, das praktische Bedürfnis zu befriedigen und realen Interessen zu dienen, sondern um ideale Aufgaben, die auf dem Boden einer reichen und reifen Kultur freilich immer mehr zu großen praktischen Bedürfnissen heranwachsen. Das Schaffen des Dichters vollzieht sich als ein ge heimnisvoller innerer Vorgang, unabhängig vom Wollen und äußern Rücksichten. Der Gott in seinem Busen be geistert ihn, zu singen und zu sagen vom Leid und Glück der Liebe, von Lenz und Sonne, von großen Taten der Vorzeit und seiner eignen Generation. Er denkt nicht an Lohn: »Das Lied, das aus der Kehle dringt, ist Lohn, der reichlich lohnet«. Er selbst ist der Träger seines Ruhms. Die Hörer sammeln sich um ihn, in ihrem Ohr haftet dos Lied, und noch wenn der Dichter längst von der Erde ge schieden ist, ertönt es, von Mund zu Mund weitergetragen «durch die Jahrhunderte. Ihrem Wesen nach bedarf die Poesie nicht einmal der Aufzeichnung. Ja sie wehrt sich dagegen: »Wie nimmt ein leidenschaftlich Stammeln geschrieben sich so seltsam aus!« und »Ach, wie traurig sieht in Lettern schwarz auf weiß das Lied mich an, das aus deinem Mund vergöttern, das ein Herz zerreißen kann!« Erst auf der Stufe bewußter Kunst übung, die ihr Werk vor den Veränderungen des Zufalls bewahren will, fixiert es der Dichter selbst oder seine Zeit genossen und Nachkommen, und erst dadurch wird es zu einem Gegenstand, der gewerbsmäßig hergestellt, vervielfältigt und vertrieben werden kann. Das Bedürfnis und die Mög lichkeit dieser ganz neuen Lebensbedingungen der Literatur ist erst gegeben, wenn die Fähigkeit des Lesens und Schreibens weite Verbreitung gewonnen hat, wenn also ein hoher Stand allgemeiner Bildung erreicht ist. Dies war schon im Griechenland des fünften Jahr hunderts v. Ehr. der Fall. Damals bereits vertrieben Buch händler die großen Werke der Dichter, nachdem sie durch Sklaven abgeschrieben und so vervielfältigt waren. Zu einem großen Handelszweig entwickelte sich dann der Buchhandel früh zeitig im alten Rom. Hier treffen wir auch den ersten Dichter, der seine Werke im Selbstverlag herausgibt. Der Grieche Lucius Livius Andronicus ließ seine lateinischen Bearbeitungen der Odyssee und zahlreicher griechischen Tragödien und Komödien um die Mitte des dritten vorchristlichen Jahr hunderts durch Sklaven abschreiben, und bis zur Zeit des Horaz blieb namentlich seine Odyssee im Schulgebrauch. Später entwickelte sich in Rom ein ausgedehnter Buch handel, der den Dichterwerken die weiteste Verbreitung in der ewigen Stadt und den Provinzen sicherte. Auflagen von 1000 Exemplaren sind uns bestätigt, und auch für die Ausstattung taten die berühmten Verlagsfirmen, an ihrer Spitze die Brüder Sofias, alles Mögliche. Indem so das Dichtungswerk zu einem wichtigen Handelsartikel wird, verschiebt sich der Schwerpunkt der literarischen Produktion einigermaßen. Der Dichter, der
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