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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1926
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- 1926-05-12
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1926
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X« 109, 12. Mai 1928. Mitteilungen aus dem Antiquariat. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Larisch zeichnete 1904 für die Staatsdruckerei anläßlich ihrer Jubiläumsschrift die bekannte »Plinius-Type» in Anleh nung an Nie. Jensons klassische Antiqua und 1905 die zunächst für Wertzeichen vorbehaltene modifizierte »Wertzeichen- Type-. Im Jahre 1905 erhielt Larisch die goldene Medaille der Welt ausstellung in St. Louis. Als korrespondierendes Mitglied der Ver einigung deutscher Buchgewerbekünstler war er 1914 Preisrichter der »Bugra- in Leipzig. Professor F. H. Ehmcke widmete ihm sein bekanntes Werk »Drei Jahrzehnte deutscher Buchkunst 1890—1920- (Euphorion Verlag, Berlin) mit den Worten: »Rudolf von Larisch gewidmet, dem Bahnbrecher künstlerischer Schrift in deutschen Lan den». In einem der letzten Bände des leider eingegangenen »Plakat» hat Ehmcke eine kurze Monographie über Larisch ver öffentlicht. Auf der Internationalen Ausstellung für dekorative und an gewandte Kunst in Paris 1925 errang die »Olasso I-srisob- mit der Kunstgcwcrbcschulc den Großen Preis und die Arbeitsgemein schaft der idealen Vereinigung »Larisch-Pslegcstätte für Schrift- und Buchgestaltung- das Ehrendiplom. In diesem Jahre erwarb er auch die neugeschaffene akademische Würde eines Ehrenbürgers der Technischen Hochschule in Wien unter den Ersten, die hierzu ernannt wurden. Durch seine Publikationen wurde das Anschwcl- len der Schristbewegung mächtig angeregt, und sein Fach feierte nach jahrhundertlangcr Vernachlässigung eine ungeahnte glanz volle Auferstehung. An seinem 70. Geburtstage wurden ihm Anerkennung und Ehrungen aus aller Welt zuteil. Die verschiedenen Abteilungen der Wiener Kunstgewerbeschule überreichten ihre Gaben, die sämt lich die Schrift als dekoratives Element verwenden. Larischs Assistentin Ramsauer schrieb in monatelanger Arbeit Goethes Faust, l. und II. Teil, mit Gold gehöht auf edles Pergament, die Züricher Kunstgewerbcschulc, die Schriftgießerei Gebrüder Kling spor in Offenbach a. M. und die Österreichische Staatsdruckere! überreichten ihre schön gedruckten Adressen, Professor Delitsch- Lsipzig schrieb im Aufträge von Heintze L Blanckertz-Berlin einen Glückwunsch, die Wiener Firma Lobmeyr widmete ihre zarten Gläser mit fein geschliffenen Inschriften, die Staatliche Akademie für Buchgewerbe und graphische Künste in Leipzig gab eine von Prof. Steiner-Prag opulent gedruckte Festschrift heraus, -der Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker ehrte den Meister durch eine von Fräulein Anna Simons-München geschriebene und nach Entwurf von Proscssor Ehmcke in rotem Sassian gebundene Pcrga- mcnttafel, die niederländischen Künstler sandten eine von Fräulein tc Winkel-Amsterdam verfertigte Adresse. Ludwig Klages tele graphierte die folgenden Verse: Siebzig Jahre Weiße Haare, Aber Geist und Seele jung, Rhythmen weisend, Kajak preisend, Unentwegt mit Herzensschwung. Jugend lauschend Und berauschend Sich an Wassersport und Schrift, Ihm ergeben, Der sie schreiben Lehrt mit Kanu und Stift. Darum walte, Wirke, schalte, Vielgeliebt und vielbewundert Unser Larisch Exemplarisch Bis zum Jubeljahre Hundert. Dazu sei erläuternd bemerkt, daß Rudolf von Larisch einer der eifrigsten Vorkämpfer des Kajakscgelns ist und selbst zwei in persönlicher Handschrift auf Stein geschriebene schon in mehreren Auflagen erschienene Büchlein darüber veröffentlicht hat (»Der Kajak und seine Arten- und »Methodisches über Segeln», beide Verlag Carl Fromme, Wien). Den 70. Geburtstag nahm das Österreichische Museum für Kunst und Industrie zum Anlaß, eine Internationale Ausstellung moderner künstlerischer Schrift zu veranstalten. Es ist die erste umfassende Darbietung dieser Art in Wien. Die Verknüpfung mit dem Namen Larisch bürgt« für ihr volles Gelingen. Der Name machte auch dort sofort bereit, wo sonst vielleicht, unter den gegenwärtigen BerhMnissen, ein Zögern oder gar eine Absage eingetreten wäre. Es haben sich außer heimischen deutsche, englische, holländische, schweizerische, tschechoslowakische und ungarische Künstler an dieser Ausstellung beteiligt, von überallher die ausschlaggebendsten Persönlichkeiten, sodaß diese Schau, zu welcher auch der Privatbesitz reiches Ma terial beisteuerte, an Weite und Wert kaum übertrofsen werden kann. Larisch und seine Fachklasse der Wiener Kunstgewerbc- schule, die bereits im Jahre 1923 mit einer Sonderausstellung im Österreichischen Museum vor die Öffentlichkeit getreten war, als es galt, der 20jährigen Lehrtätigkeit des Meisters zu gedenken, bieten eine Auswahl besonders kennzeichnender Beispiele. Sie sind in den Mittelpunkt des Aufbaues der Ausstellung gestellt und zeigen, wie Larisch die Schrift als Kunstwerk ersaßt, wie er methodisch die schöpferischen Kräfte für dieses Gebiet zu er ziehen versteht. Die Auswirkung seiner Absichten läßt sich auch außerhalb seiner eigenen Schule in gar manchen anderen Objekten dieser Ausstellung erkennen. Aus dem Kreis um Larisch seien als vorzüglichste Leistungen die Arbeiten von Hertha Rain- sauer (Faust l und II, Mörikes Lieder und der Sonnenhymnus, auf Purpurpcrgament geschrieben und mit Gold und Platin ge höht) hervorgehoben, ferner di« Blätter der verstorbenen Maria Schmid-Mayr, Schriftstickereien von Fini Skarica, ein Holzschniit-Rollcnbuch von Robert H a a s mit Bildern von Carry Hauser. Durch ihre ungewohnte Auffassung merkwürdig sind die Buchstaben-Rhythmen von Erica Giovanna Klien. Bon den übrigen Österreichern sei der überragende Julius K! inger genannt, dessen Schristplakate zu dem Besten gehören, was gegen wärtig überhaupt geleistet wird. Die Exaktheit ihrer Ausführung ist geradezu unglaublich. Gut zwei Drittel des gesamten Mate rials fallen auf das Deutsche Reich. Aus Berlin ist außer dcui altertümlich bizarren Hoher und dem auf dem Gebiete des Stahlstiches verdienstlichen Hadank einer der besten Künstler -herauszuheben: Emil Rudolf Weiß, dessen radierte Lieder der Sappho, Titelblätter der Drucke und Prospekte der Marses-Ge- sellschaft und Einbandtitel Meisterwerke sind. Des Dresdners Heinrich Wieynk Vorliebe gilt den Kursivschriften der fran zösischen Stecher des XVIII. Jahrhunderts. Czeschka, derzeit an der Hamburger Künstgewerbeschulc, Ist mit markanten Packungen für Tabak- und Likörsabriken vertreten. Von dem Leipziger Direktor vr. Walter Tiemann sind seine stets ruhige, klassische Haltung bewahrenden Originale für den Insel-Verlag ausgestellt, daneben noch Arbeiten von Professor Delitsch und von Schülern der Leipziger Akademie. Iwan Tschichold ist mit guten Plakaten vertreten, unter denen das für den Insel- Verlag zu Weihnachten 1925 geschriebene durch seine vortreffliche Gliederung einen sicheren Geschmack bezeugt. München sandte die Arbeiten dreier bedeutender Künstler: Professor F. H. Ehmckes Adresse zur Jahrhundertfeier der Friedr. Krupp A.-G., Plakate für die Bücherstube am Siegestor, Günther Wagner, die Werkbundausstellungen und den Löwenbräu, Buchtitel für ver schiedene Verleger: Or. Emil Prectorius' Originale seiner humorvollen Bücherzcichen und der Umschläge für »Das Jnsel- schiff», viele Einbände für den Kurt Wolfs Verlag und mehrere Plakate. Von Fräulein Anna Simons sind kleine, in leuch tendem Gold geschriebene Büchlein, die bekannten Titel und Ini tialen für die Drucke der Bremer Presse, Bücherzcichen, alle in Holz geschnitten, zu sehen, ferner als Leihgaben des Schrift museums von Heintze L Blanckertz große Pcrgamenttafcln »Ge schichte der Schrift» und mehrere Urkunden. Der in München an sässige Hans Schreiber, dessen schöne, für Direktor Stcin- wachs in Berlin geschriebene Bücher bemerkt seien, bildet als Koch-Schüler den Übergang zum wichtigsten Mittelpunkt deut-
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