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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1926
- Strukturtyp
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- 1926-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1926
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- Deutsch
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X- 106, 8. Mai 1926. Sprechsaal. vdrsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. gebraucht wird, und dann die Kinder auf die Buchhändler der ganzen Stadl sofort loslassen, ohne zu bedenken, Laß das Buch erst in einigen Tagen lieferbar ist. Doch der schwerste Kampf ist der Kampf mit dem Verleger. Die Auslieferung der großen Verleger hat in diesem Jahr vollständig ver sagt. Zugegeben, daß es auch für den Verleger schwierig ist, bei dem sich in wenigen Tagen abwickelnden Ansturm allen Wünschen sofort gerecht zu werden, aber »Schwierigkeiten sind dazu da, damit sie überwunden werden«. Der Verleger muß sich doch sagen, daß der Sortimenter täglich von 50—100 Schülern über laufen wird, die nach dem fehlenden Schulbuch fragen. — Sich vorher vollständig einzudecken, ist dem Sortimenter unmöglich, also bleibt ihm nur die sofortige direkte Bestellung. Was soll man aber sagen, wenn ein Verleger in Leipzig eine Bestellung, die am 16. April in Danzig abgeht, die er also am 16. in Händen hat, erst am 25. zur Ausführung gelangen läßt! Was soll man dazu sagen, wenn ein Verleger Bücher, die er per Kreuzband expedieren soll, als Postpaket schickt, weil es ihm bequemer ist? Wenn diese Bücher statt nach vier erst nach vierzehn Tagen ankommen und dadurch zehn Tage lang 50 Kinder nach ihrem Buch umsonst fragen und Schulleiter erklären: »Wir können in Zu kunft nicht mehr mit Ihnen arbeiten, da Sie uns zu lange auf bestellte Bücher warten lassen!« — Hat denn der Verleger gar keine Ahnung, wie es im Sortiment in diesen Tagen zugeht? In unserer Zeit des Flugwesens und der Elektrotechnik ist es eigentlich eine Rückständigkeit, daß man auf ein in Danzig direkt per Kreuzband bestelltes Buch 14 Tage warten muß. Wenn man nicht auf die Kosten zu sehen brauchte, so könnte ein Buch, das man um 8 Uhr morgens in Leipzig telegraphisch bestellt, um 12 Uhr mittags in Danzig in Händen des Sortimenters sein, denn das Flugzeug von Danzig bis Leipzig braucht etwa drei Stunden. Das wäre ideal! Ich überlege schon seit Jahren, ob es nicht praktisch wäre, einen direkten Boten nach Berlin zu senden, der die fehlenden Schulbücher bei den Verlegern einholt. Wenn dieser abends mit meinen Bestell karten von Danzig abfährt, ist er morgens in Berlin, holt den Tag über alles zusammen und fährt abends wieder ab, sodaß ich am Morgen des dritten Tages im Besitz der bestellten Bücher bin. Ob die hier durch entstehenden Kosten freilich im Verhältnis zum Gewinn stehen, ist eine andere Frage. Leider ist in Berlin nur ein kleiner Teil der Schulbücher erhältlich, und der Bote müßte auch noch nach Leipzig fahren, wozu ein weiterer Tag nötig wäre. Der hohen Kosten wegen scheinen die erwähnten Wege doch noch nicht die richtigen zu sein; es wäre aber Zeit, daß die Schulbücherverleger Mittel und Wege finden, wie sie ihre von Leipzig entfernt wohnenden Kunden schneller als bisher zufriedenstellcn. Wenn sie diese 14 Tage auf eine eilige Sendung warten lassen, so beweisen sie dadurch Mangel an Organi sationstalent und stellen sich in der heutigen Zeit ein großes Armuts zeugnis aus. Danzig, den 30. April 1626. HugoSchultz i. Fa. L. G. Homann L F. A. Weder. Die Unsitte der Auslieferungen unter Nachnahme. (Vgl. auch Bbl. Nr. 99, 89 u. 83.) Mit Interesse habe ich die Artikel über obiges Thema gelesen. Gestatten Sie, daß ich dazu ganz kurz das Wort ergreife. Von meinem Verlag wurden bisher nur auf Wunsch Nachnahmesendungen hinauS- gcgcben; wir lieferten aus unter der Bedingung umgehender Ein zahlung der Beträge. Nur 20?5 der Sortimenter haben diese Bedin gung erfüllt, 60A haben erst nach vielen Monaten und nach entsprechen den Monierungen gezahlt, von 20A erhielten wir überhaupt nichts. Das war ein unhaltbarer Zustand, und ich entschloß mich, nur mehr durch unfern Kommissionär ausliefern zu lassen. Die Sachlage hat sich bedeutend gebessert. Leiter muß festgestellt werden, daß auch auf diesem Wege nicht alles herelnzubringen ist. Immer und immer wieder gibt es Sortimenter, die überhaupt nicht zum Zahlen zu be wegen sind. Ist es da ein Wunder, wenn der Verlag zu der »Un sitte der Auslieferungen unter Nachnahme« übergegangen ist? Würzburg, 1. Mai 1626. T h o m a s M e m m i n g e r. Die Ausführungen des Herrn Paul Köppe in Allenstein möchte ich hiermit für alle pünktlichen Zahler unterstützen. Postnachnahme- scndungen sind unter allen Umständen störend, bilden ein Mißtrauens votum und hinterlassen einen Stachel. Wie wäre eS, wenn die Gilde die Unterschriften gegen diese Maß nahme sammeln und dann veröffentlichen würde? Zum Beweis, daß Postnachnahmen auch gegen die besten Zahler loSgelassen werden, möchte ich nur ein Beispiel anfllhren: Ich erhielt erst gestern als neue Einführung von einer großen Verlagshandlung eine Nachnahme über 23 Mk., und die Firma hat bestimmt keinen pünktlicheren Zahler als es meine Firma ist, weil pünktliches Zahlen zu meinem Sport gehört. Ich bitte für das ganze Sortiment um mehr Verständnis. Lörrach , 30. April 1926. Carl Poltier - Weeber. Die Unsitte der Auslieferungen unter Nachnahme ist keine Unsitte mehr, sondern für den Sortimenter und den Verleger das kommende wirtschaftliche Ende. Nur auf dem Wege des Kredits läßt sich noch Absatz in größerem Maße erzielen. Nimmt man dem Sortimenter die Mittel, was durch rigoroses Verhalten vieler Ver leger erfolgt, so stockt alsbald auch bei ihm der Absatz. Früher gab es im Buchhandel Jahresabrechnungen, heute fast nur Tagesabrech- nungen. Nachnahme (zu ohne Inhaltsangabe), BAG, bar durch Kommissionär (früher 1A, heute bis 5A Provision), im günstigsten Falle »sofort zahlbar nach Erhalt« sind die aktuellen Lieferungsbe dingungen. Falschlieferungen, Doppellieferungen, falsche Berechnungen, selbst gekürzter Rabatt sind die beiläufig erwähnten täglichen Ärgernisse. Gibt cs keine Kreditlisten mehr? Bad Salzuflen. Georg Schade. Vom Verlag Otto Liebmann in Berlin wurde uns folgendes Schreiben mit der Überschrift: »Was ein einsichtiger Sorti menter überdieNachnahmesendungen denkt« zur Ver fllgung gestellt: Ihr Verfahren, Bestellungen durch Nachnahme auszuführen und dann die Kosten zu übernehmen, verdient Anerkennung und von den vielen Verlegern nachgeahmt zu werden. Schade, daß ich so wenig Verwendung für Ihren Verlag haben kann. Marien werder. Dürerhaus Paul Falk. Lieferungen ins Ausland. Wie vorsichtig man bei Bestellungen aus dem Auslande sein muß, beweist wiederum nachstehende Mitteilung, die wir auf Anfrage von der Deutschen Gesandtschaft in Buenos Aires erhalten haben. Betr.: Forderung Ingenieur Wenzel und F r l. Hau nt L a u f k ö t t e r. ». . . . Fast gleichzeitig mit Ihnen haben sich noch andere deutsche Buchhandlungen an die Konsularabteilung dieser Gesandt schaft mit gleichen Anträgen gewandt. Zahlungsaufforderungen kamen als unbestellbar zurück. Da es sich immer um dieselben Adressen handelte, habe ich in Sarandt F. C. S. Erkundigungen ein ziehen lassen. Nach diesen bestand in der Straße Belgrano 3177 bis vor kurzem eine deutsche Pension, in der nur ein Ingenieur Hans Rein gewohnt haben soll, der von anderen Buchhandlungen gleichfalls in Zusammenhang mit Henriette Hohlwede und Hannt Laufkötter genannt wird, die Bücher bestellt und erhalten haben. Hans Rein sollte z. Zt. in Buenos Aires, calle Bustamante 319, wohnen, konnte aber unter dieser Adresse nicht ermittelt werden. Da hier weder eine polizeiliche noch konsularische Meldepflicht be steht, ist es außerordentlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich, den Aufenthaltsort von Personen festzustellen . . . .< Die Veröffentlichung, die dem Zwecke der Vorbeugung gegen weitere Schwindeleien der genannten Personen dienen soll, löst zu gleich den Wunsch aus, die in ähnlicher Weise geschädigten Exportbuch handlungen möchten auch ihrerseits solche Fälle im Börsenblatt an- zeigen zu Nutz und Frommen aller am Export beteiligten Firmen. DaS Börsenblatt vom 22. April Nr. 93 bringt übrigens unter der Überschrift »Warnung« Mitteilung über einen Herrn vr. M. N. Schneller, Mott, North Dakota. Auch an uns hatte dieser Herr ge schrieben und für etwa Mk. 190.— Bücher bestellt, über welche er Proforma-Rechnung erhielt. Seitdem hörten wir nichts mehr von ihm. Seine Angaben, als Schiffsarzt mit dem Hapagdampfer »Hausa« nach drüben gefahren zu sein, beruhen auf Unwahrheit. Hamburg. Weitbrecht LMarissal. Berantw. Redakteur: t. V. Franz Wagner. — Verlag: Der BSrsen verein der Deutschen Buchhündler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlcrhauS. Druck: E. Hedrich Nachf. lÄbt. Ramm L Seemann). Sämtlich tu Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhLndlerhauS). 600
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