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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1926
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
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lü8, kl, Mai 1SLÜ, Sprechfaul, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. sich, selbst jetzt in der schlimmsten Phase der Wirtschaftskrise, nicht über schlechten Geschäftsgang beklagen. Im Gegenteil, sie können bei weitem gar nicht die Bedürfnisse jener Bevölkerungskreife, die ihren Parteien nahestehen, befriedigen, weil schon ihre räumliche Entfernung für den größten Teil der für sie prädestinierten Käuferschaft dies un möglich macht. ^2lb e r nicht ein einziges anderes Sor timent ins' Leipzig benutzt diesen Umstand, sich einen gusen und dankbaren Kunden stamm an- zu w e r b e n. Kollegen vom Sortiment, glauben Sie etwa, diese Be völkerungsschicht kauft nicht'? Dann haben Sie keine Ahnung davon, daß gerade in diesen Kreisen — insbesondere nachdem die revolutio nären Wellen nach dem Kriege einer neuen Periode der politischen De pression Platz gemacht haben — ein ganz ungeheurer Drang nach lite rarischer Ablenkung vorhanden ist und befriedigt werden will. Wis senden ist es schon lange kein Geheimnis mehr, daß die l i n ks orien tierten Bevölkerungskreise, insbesondere die organisierte Arbeiter schaft, den literarisch am stärksten interessierten und tätigen Teil des Volkes ausmachen, den größten Prozentsatz Bücherkäufer und Leser repräsentieren. Ich kann mir oorstellen, daß viele Kollegen vom Sor timent beim Lesen dieser Zeilen sagen werden: davon habe ich aber noch gar nichts gemerkt! Ja, Herr Kollege, haben Sie sich denn schon einmal die Mühe gemacht, es bemerken zu wollen? Wissen Sie, daß die Bedürfnisse der »linksgerichteten Bücherkäufer« — nur w e i l d a s S o r t i m e n t s i e n i ch t b e f r i e d i g t — in der Haupt sache durch die Bücherstellen, Büchertische, Bllchereifunktionäre usw. der verschiedensten Organisationen und Vereine befriedigt werden, die zilsanlinengenommen einen fabelhaften Umsatz repräsentieren? Die einige Hundert Buchhandlungen der Sozialdemokratie und der Kom munistischen Partei, die es in Deutschland gibt, verbreiten in erster Linie die spezielle Parteiliteratur, erst ganz in zweiter und dritter Linie die unendlich zahlreichen linksgerichteten schöngeistigen, welt anschaulichen oder populär-wissenschaftlichen Publikationen. Alle diese Veröffentlichungen müssen, weil das Sortiment es nicht nötig hat, sich dafür zu verwenden, den Weg in die Hunderte von Organisationen nehmen, aus denen sich die »linksgerichtete Welt der organisierten Ar beiterschaft mit Einschluß aller nahestehenden Schichten und Anschauun gen« zusammensetzt. Sind noch Beispiele nötig? Nun, hier ist ein mir persönlich ganz naheliegendes: Ich gebe seit vier Jahren eine literarische Zeitschrift »Heimstunden« heraus, die im wesentlichen auf die Geisteswelt des »linksorientierten Arbeiters und Intellektuellen« zngeschnitten ist und lediglich literarischer und künstlerischer Bildungs arbeit dient. Diese Zeitschrift hatte es bereits bis auf eine Auflage von 15 OOO Exemplaren gebracht, die allerdings unter dem Einfluß der jetzigen Wirtschaftskrise gegenwärtig herabgegangen ist. Aber immer hin: was für ein Verdienst hat das Sortiment an der Verbreitung dieser Zeitschrift? Absolut keins. Nicht ein Prozent der Auf lage geht durch das Sortiment, obwohl in jedem Orte Inter essenten für eine solche Zeitschrift — auch im kleinsten — zu Hun derten vorhanden sind. Will man nicht die Segel streichen und ein packen, so bleibt nichts anderes übrig, als den Weg zum Absatz durch die Organisationen und Vereine zu suchen, die sich zum großen Teil dankenswerterweise dafür einsetzen. Es geht also auch ohne dieSortim enter, die sich selbst ausschalten uud damit aufgeben. Aber bedauerlich ist diese Tatsache im höchsten Maße. Jeder Verleger, ganz gleich, wo er steht oder für welche Volks schicht er produziert, wird den Weg zum Absatz seiner Produktion lieber über den berufsmäßigen Buchhandel suchen, statt über den anderen, eben gekennzeichneten, der mancherlei Schattenseiten hat. Aber solange der weitaus größte Teil der Sortimenter glaubt, als Ge schäftsmann nur für einen geringen Teil der Bevölkerung da zu sein, solange wird sich auch die Verschlechterung seines Geschäftsgangs fort setzen. Man soll doch nicht glauben, daß die »Linksorientierung« des zweifellos größten Teiles der deutschen Bevölkerung nur eine vor übergehende Erscheinung ist; eine solche verhängnisvolle Selbsttäuschung kann nur zum Schaden des buchhändlerischen Gewerbes ausschlagen: wie bisher! So gut wie der Fleischer und der Bäcker nicht nach politischer Anschauung, Konfession oder Weltanschauung seiner Kund schaft fragt, sondern sich bemüht, für jeden Kunden das ihm Passende und Zuträgliche vorrätig zu halten, wie jeder Geschäftsmann überhaupt, so sollte auch der Sortimenter mehr als bisher versuchen, die vielen bisher an seinem Geschäft vorbeigehenden Bllcherkäufer in sein Geschäft hineinzuziehen. Herr Lorenz hat recht; hoffentlich sind seine und meine Ausführungen nicht umsonst gemacht. Leipzig. ArthurWolf lVerlagDieWölfe). Nabattforderungen des Publikums. Folgender Briefwechsel wurde dem Bbl. zur Verfügung gestellt: Mannhei m, 26. April 1920. Herrn Hugo Matthäs, Verlag, Stuttgart, Marienstr. 11. Für meine Metzgerfachtlasse benötige ich von »Der Fleischer aus der Höhe der Zeit« von Ludwig Malsch Band 1 -- 21 Stück; Band 3 --- 21 Stück. Da im Laufe des Jahres noch Eintritte erfolgen, so wollen Sie der Bestellung je 5 Exemplare hinznfügen, die aber erst be glichen werden, wenn sie vergriffen sind. Die Rechnung wollen Sie gefälligst der Sendung beifügen unter Berücksichtigung der üblichen 402L. Mit vorzüglicher Hochachtung E. W., Fortbildungsschulhauptlehrer an der Knabenfortbildungsschule Mannheim 0 2. 5. Meine Antwort darauf: Stuttgart, 28. April 1926. Herrn E. W., Haupllehrer an der Knabenfortbildungsschule Mannheim v 2. 5. Ihre Bestellung von gestern aus je 21 Stück: Malsch, Band 1 und 3 habe ich erhalten, mache Sie aber darauf aufmerksam, daß das Werkchen aus drei Teilen besteht und nur so abgegeben werden kann. Die Rechnung wünschen Sie der Sendung beigefügt, unter Berücksichtigung der üblichen 40^5. Diese Forderung finde ich von einem festbesoldeten Beamten geradezu unerhört. Haben Sie nicht daran gedacht, daß der Lieferant für Bücher der Buchhändler ist, der seinen Beruf in dreijähriger Lehrzeit erlernt hat, von demselben leben und nicht geringe Steuern bezahlen muß, und in der heuti gen Wirtschaftskrisis schwer um seine Existenz zu ringen hat? Diesem Beruf wollen Sie Konkurrenz machen, trotzdem Sie Monat für Mo nat Ihr bestimmtes festes Einkommen haben, mit dem der Buch händler nicht rechnen kann? Nebenbei sei noch bemerkt, daß für Schulbücher bei weitem keine 40A Rabatt bewilligt werden können. Ich bedauere sehr, daß Sie sich zu diesem Schritt mißbrauchen ließen, und werde dem Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Verband Ihr Schreiben zu weiteren Schritten zugehen lassen, ebenso eine Ab schrift an den Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Mit vorzüglicher Hochachtung lUnterschrift.) Paketsendungen ins Ausland. Die Herren Verleger werden gebeten, Notizen auf den Paket adressen, wie: »Falls Empfänger nicht zu ermitteln, erbitte Nach richt« usw., bei Paketsenduugen nach Italien falls nicht in Italienisch möglichst in Französisch abzufassen, da das Zollpersonal hier meist nicht Deutsch versteht. Rom. K u r t H. W i n t e r. Wie bewahrt man Bücher in Ledereinbänden aus? Kiir Auskunft, wie man Bücher In kostbaren Lebereinbänben, die längere Zeit lagern müssen, zweckmästig ausbewahrl, wäre ich sehr dankbar. Wien II, Gr. Stadtgutg. 7. Hermann Tuchner. Anfrage. Wer von den Herren Kollegen kennt Mittel und Wege, um die Anschriften der Angestellten-Näte, sowie der Firmen mit einer größe ren Anzahl von Angestellten zu ermitteln? Besondere Schwierig keiten macht es, die in Frage kommenden Handels-Firmen zu er mitteln, während die größeren industriellen Unternehmungen von den Adressenbureaus zu erhalten sind. Freurrdliche Auskünfte leitet die Redaktion des Bbl. weiter. Verantw. Redakteur: 1. V. Franz Wagner. — «erlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsche« Buchhändlerhaus. Druck: E, Hedrich Nachs. sALt, Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2S sBuchhändlerhauS). 612
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