Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1926
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- 1926-04-29
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- 29.04.1926
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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SS, 29. April 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. stNordwe st deutsches Diircrh>aus, G. m. b. H., Bremen, Balgebrülkstr. 14. Buch-, Kunst- u. Lchrnchdlg. Gegr. 8,/IIl. 1821. so«- Roland 848. — V Darmstädter u. Nationalbank, Bremen; Sparkasse, Bremen. — ^ Hamburg 48 458.) Gc- schästsf.: Gottfried Gerhold. Leipziger Komm.: V. Herbig. sDir.s KNcgulus-Vcrlag, Bohneberg L Co., Görlitz. Die Gesellschaft ist aufgelöst. KWalicr Bohncberg ist alleiniges In haber. sH. I8./IV. 1828.) Schillerbuchhandlung sJnh. Georg Rutzgillcr), Stutt gart, erloschen. sDir.s Schulwtssenschastlicher Verlag A. Haasc, Leipzig. Die Prokura des Alexander Berg ist erloschen. Dem Direktor Arthur Pkibyslavsky wurde Prokura erteilt. sH. 2V./IV. 1S28.s KScllmer, Rud., Buchhandlung, Aschafsenburg sMatn), wurde unter Geschäftsaufsicht gestellt. Aussichtsperson: Kaufmann Ludwig Durchholz, Aschassenburg. sB. 85.) SI m o ns, A. F., v o r h e r I. H cu v e l i n k, A r nh e i in, hat den Verkehr mit dem deutschen Buchhandel aufgcgcben. sDir.s Stangl, Pani, Verlag, München II. Adresse: Karls platz 141. o-r. jetzt: 52 574. Weiteres'S?: Wien 88 288. sDir.s Slis), Max, Brieg sBz. Breslau). Dem Karl Sllst wurde Pro kura erteilt. sH. 17./IV. 1828.) Walk, I. F. de,vor m. I. M. W. Woanders, Nottcrdaui, erloschen. sDir.s KV er l a g f li r F a ch l t t c r a t u r G. m. b. H., W t e n. H. Basch ist nicht mehr Geschästsf. sH. 21./IV. 1826.) V e r l a g »H a u s s r e u n dr vr. M o r i h S t e r n, B e r l i n N 2 4, hat den Verkehr über Leipzig aufgegeben. sDir.s Verlag für Heilkunde, Berlin W 85, hat den Verkehr über Leipzig aufgcgcben. sDir.s Verlag der Weltbllhue Siegfried Jacobsohn L Co., C h a r ! o t t e n b u r g. Leipziger Komm.: a. Fleischer. sB. 94.) V er l a g s a u st a l t Hymnophon Elisabeth A n g u st i n, Berlin C 18, veränderte sich 15./II. in Vcrlagsaustalt Hyuino- phon Hermann Augustin L Sohn. Gesellschafter sind: Hermann u. Hans Augustin. sH. 18./IV. 1828.) KWeigel's Buch- II. Kunsthandlung (vorm. Eduard Ahl G. m. b. H.>, Nasteuburg sOstpr.), veränderte sich In Weigels Buch- und Kunsthandlung, Inhaber Elise Weigel. sH. 21./IV. 1826.s Weiswcller's Buchhandlung, I. P., Eschwetlcr. V Eschwciler Bank ftrelchen. V ferner: Sparkasse der Stadt Eschweilcr. sDir.s KW ertbuchhandcl G. m. b. H., V c r I r i e b s g e s e l l s ch a s t für gute Literatur und Kunst, Berlin SW 11. Der Geschästsf. KWolfgang Krüger ist ausgeschleden. sDir.s Wtedcmannsche Druckerei A.-G., Saalfeld sSaale). Direktor Georg Heydolph u. Heinrich Ambrosius sind aus dem Vorstand ausgeschleden. Direktor Ernst Lefson ist zum Vor standsmitglied bestellt. Die Prokura des vr. Hans Kaufmann ist erloschen. Dem Alfred Gllnzcl wurde Ges.-Prokura erteilt. sH. 18./IV. 1826.) Kleine Mitteilungen. Die Hauptversammlung des Vereins Deutscher Bahnhofsbuchhänd- lcr findet am Montag, dem 3. Mai, nicht um 3 Uhr nachmittags, sondern bereits um 9 ^ U h r v o r m i t t a g s im Typographcnzimmcr des Buchgewerbehauses statt. Jubiläum. — Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Antiquariats buchhandlung der Frau N o s a l i e S t r o h m e tz in U l m am 28. April 1926 wurde dem Bbl. nachfolgender Artikel zur Verfügung gestellt: Die alten Uliner erinnern sich noch, das; einst auf der Südseite des Münsters zwischen den gewaltigen Pfeilern des stolzen Baues kleine einstöckige Häuschen eingebaut waren, die der Raummangel der von den Stadtmauern eingcschnürten Reichsstadt dort hatte entstehen lassen. In einem dieser sonnig gelegenen Häuschen, vor dem jeden Sonnabend- Morgen die Altbllcherhändler ihre Schätze nach altem Brauch bei ge eignetem Wetter auf langen Tafeln zum Kaufe auszustcllen pflegten, führte die Mutter der Frau Nosalie Strohmetz das Altbüchergeschäst einer alten Tante weiter, als die Tante 1868 starb. Das Töchterlein half, seit cs aus der Schule war, der Mutter eifrig im Betriebe mit. Das Heimathaus hatte ihr von Kindheit an reges Interesse für Bücher aller Art, für Kupferstiche, Bilder und andere alte Sachen, namentlich auch für schöne alte Einbände cingepflanzt; war doch der Vater der Jubilarin Kunstmaler und gab dem Kinde mancherlei Belehrung über die Art und Weise der Herstellung von Bildern und ähnlichen Dingen. Nach dem Tode des Vaters und dem Abbruch des Münster häuschens richtete dann die Jubilarin im väterlichen Hause in der engen Störrcngasse am 28. April 1876 ein eigenes Lädchcn ein. Die alte gotische Decke und der altdeutsche Ofen paßten gut zu den alten Lcderbändcn, die in dem R§"m standen, und die Gelehrten Ulms und auswärtige Bücherfreunde fanden auch hierher den Weg. Das Lager erweiterte sich durch den Erwerb immer neuer Bibliotheken, nachdem der Ankauf der prächtigen Bibliothek des bekannten Baumwollindu- striellcn Staub den eigentlichen Grund gelegt hatte. ES erschien der erste Katalog des Hauses, bei dessen Herstellung die Inhaberin in der alten Wagnerischen Buchdruckerei das Korrekturlesen erlernte. 1883 verehelichte sich die Inhaberin mit dem Münsterbautechnikcr Rudolf Strohmetz, der ihr aber schon nach dreijähriger überaus glücklicher Ehe durch den Tod entrissen wurde. Wie im Ahnen dieses Geschicks hatte sich die junge Frau von ihrem liebgewordenen Antiquariats betrieb auch während ihrer Ehe nicht zu trennen vermocht und stürzte sich jetzt mit Feuereifer auf diesen Erwcrbszweig, um für sich und ihre beiden kleinen Söhne das Brot zu schaffen. Beide wurden ins Gymnasium geschickt, um die für den Beruf nötigen Sprachkcnntnisse zu erwerben, und Rudolf, der Ältere, kam in die Lehre zu dem be kannten verstorbenen Antiquar Heinrich Kerler in Ulm, der die Jubi larin nie als Konkurrentin behandelte und sich nicht scheute, ihren Sohn zu unterrichten, und ihn mit einem glänzenden Zeugnis entließ. Zu den Kunden der Frau Strohmctz gehörte damals schon in der Störreugasse der berühmte Max Eyth, dessen Bibliothek sic auch erwarb. Er sagte einmal zu ihr: »Sie haben ihr Leben dreimal ge lebt: als Mutter, als Hausfrau und als Geschäftsfrau!« Auch Graf Zeppelin gehörte in den Jahren, wo er als Offizier beim Stabe des Dragonerregiments »König« in seiner Villa auf dem Kicnlesberg wohnte, zu ihren eifrigen Kunden und tröstete sie einst, als sie ihm ihre Nöte klagte, mit den Worten: »Sie kommen ans Ziel!«. Auch er selbst ist ja »ans Ziel gekommen«. Eine treu anhängliche Kund schaft führte zum weiteren Erfolg. Allmählich wurde das Häuschen zu klein. Zum Antiquariat trat der eigentliche Buchhandel mit neuen Werken, und die Jubilarin wagte es, das alte Patrizicrhaus im Hafen bad zu erwerben, das zuletzt im Besitz der bekannten Ulmer Familie Teichmann war. Nun war auch der Sohn Rudolf nach Beendigung seiner Lehrzeit und seiner Studien so weit, daß er in bas Geschäft eintretcn konnte. 1910 wurde der Umzug in die unter großen Opfern ueugeschaffcncn Geschäftsräume vollzogen. Ein geräumiger und schöner Laden und mustergültig ausgeführte lichte Lagerräume standen in scharfem Gegensatz zu den seitherigen bescheidenen Gelassen in der Störrcngasse. Der Erwerb weiterer schöner Bibliotheken bedeutender Professoren, Gelehrten und Schriftsteller führte zur Ausgabe an erkannter Kataloge. Mutter und Sohn arbeiteten in schönster Har monie. Mit stolzer Freude sah sie dem Erfolge entgegen. Da brach der Weltkrieg aus und brachte zu den kaum tiberstan- beneu Beschwerden des Baujahres neue Sorgen. Der älteste Sohn wurde zum Heere eingezogen, der zweite erkrankte schwer. So lag die ganze Last erneut auf der Jubilarin. Wie so viele andere hat auch sie durch die Inflation ihr in harter Lebensarbeit sauer er rungenes Vermögen eingebllßt. Der Umstand, daß sie dabei Mil lionen von Schicksalsgenossen hat, ist auch für sie ein schlechter Trost im Leide; wer andere nicht beneidet, findet auch keinen Trost darin, daß cs anderen schlecht geht. Aber ein Trost ist der Jubilarin be schicken: das Bewußtsein, in einem Leben voll Mühe und Arbeit stets voll und ganz ihre Pflicht getan zu haben. vr. Eugcn Rübling. Biichcrfpcnden für das Lauensteincr Ferienheim. sSichc zuletzt Bbl. Nr. 93.) — Der Anregung des Herrn Focken im Bbl. Nr. 55 folgend, hat der Verlag Martin War neck in Berlin dem Ferienheim in Lauenstein folgende Bücher überwiesen: Steinkopf, Jngeborg von der Linde; Carlyle, Friedrich der Große; Leutz, Um Sanssouci; Speckmann, Das goldene Tor; Speckmann, Geschwister Nosenbrock; Spcckmann, Wolken und Sonne; Speck, Zwei Seelen; Lobsien, Der Halligpastor; Lobsien, Landunter; Worte die den Tag geleiten. Der Bund deutscher Vuchbindcrinnungcn hält vom 17.—20. Juli dieses Jahres seinen 45. Bundestag in Braunschweig ab. Aus diesem Anlaß wird die Lanöesbibliothek in Wolfenbüttel aus ihren reichen Beständen eine Ausstellung bemerkenswerter Einbände veranstalten. Es ist geplant, eine kleine Festschrift herauszugcbcn, die neben Abbil dungen historisch bedeutungsvoller und künstlerischer Einbände alter Zeiten eingehende Beschreibungen dieser Ausstellungsstücke enthalten soll. Die Bearbeitung der Festschrift liegt in den Händen der Biblio thekare vr. H. Schneider und vr. H. Herbst. Str. 645
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