Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1839
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- 1839-04-12
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1839
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- Deutsch
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699 30 700 einen Plan anregen, der in das Reich der frommen Wünsche gehört. Wenn wir uns fragen, worauf bei uns die Möglichkeit gemeinsamer Maßregeln gegen säumige Zahler beruht, da sich kaum in einem andern Geschäftszweige etwas Aehnliches versinken dürfte, so werden wir auf die Eigenthümlichkeit des Buchhandels hingcwicsen. Jeder Fabrikant kann sich die Handlungen auswählen, mit denen er arbeiten will, dem Verleger dagegen sind seine kaufmännischen Verbin dungen von vornherein gegeben; das kleinste Geschäft, ja, der Vertrieb eines einzigen wichtigen Werkes, läßt sich kaum in engere Grenzen ziehen als der ausgedehnteste Verlag, weil jedes Buch, so weit die Deutsche Zunge reicht, dem Publicum zur Prüfung vorliegen muß. So steht denn ge wissermaßen Jeder mit Jedem in Verbindung, er ist daher nicht sich allein, er ist dem Ganzen für seine Handlungs weise verantwortlich und der Verfall des Ganzen wirkt stö rend auf ihn selbst zurück. Es ist nicht genug, daß der Einzelne strenge Ordnung halte, er würde sich dabei nur vor dem nächsten Schaden hüten. Hierin liegt das Be dürfnis! und die Nothwcndigkeit der Vereinigung. Freilich ist dies Bcdücfniß für den gesummten Deutschen Buchhandel dasselbe, aber die Bedingungen, unter denen ein Verein folgerecht lind energisch wirken kann, sind so mannichfachcr Art, daß eine allgemeine „Association", weit entfernt, an Kraft zu gewinnen, nichts als ein leerer Name sein und das Uebel auf das Bedenklichste steigern würde. Wir haben niemals die Absicht gehabt, die Mitglieder unsers Vereins außerhalb Berlin zu suchen; hatten wir uns mit solchen Plänen getragen, so würde eine einzige Sitzung hinreichend gewesen sein, uns davon zurück zu bringen. Wie will der Herr Einsender in Nr. 16 eine gültige Abstimmung zu Stande bringen? Wie will er cr- .Mitteln, ob wirklich, wie er verlangt, der Schuldner al len Mitgliedern remittirt und saldirt habe? Wird es nicht von dem Eigensinn eines Einzelnen nbhängen, eine Diffe renz in der Rechnung oder in den Remittenden, woraus doch zuweilen, bei Lichte betrachtet, ganze Restforderungcn bestehen, als unbezahlten Saldo zu betrachten und somit nicht allein seine College» an erneutem Crediticcn zu verhin dern , sondern auch über das Schicksal des Schuldners zu entscheiden? Hier kann nur durch persönliche Berathung eine Verständigung und Ausgleichung hcrbeigeführt werden; der Herr Einsender setzt aber bei seinen Vorschlägen eine solche Masse von Pünktlichkeit, Gemeinsam und gutem Willen voraus, wie man sie bei öffentlichen Angelegenhei ten eben nicht voraussetzen darf. So weit bin ich mit Hrn. Mohr vollkommen einver standen. Ob aber der Rath, den Erfolg des Berliner Ver eins abzuwartcn, bevor man zu ähnlichen Versuchen schrei tet, zweckmäßig sei, möchte ich sehr bezweifeln. Denn es liegt am Tage, daß der Erfolg eines Vereins, der, wie zugegeben wird, aus einem dem Gesammtbuchhandel för derlichen Gedanken hervorgegangen ist, nicht von ihm selbst allein, sondern mindestens eben so sehr von der möglich all gemeinsten Verwirklichung dieses Gedankens abhängt, und es bedarf keiner Sehergabe, um das Horoskop zu stellen, daß der Berliner Verein in dem Maße gedeihen werde, als ähnliche Vereine an andern Orten zusammentreten. Und wir dürfen dieser Hoffnung um so mehr Raum geben, als das bloße Abwarten unter den vorliegenden Umständen doch zu sehr an den Vorsatz erinnert, das Wasser zu meiden, bevor man schwimmen kann. Aber auch mit den bisherigen Erfolgen dürfen wir uns vollkommen befriedigt erklären. Bereits von 23 Handlun gen, unter denen sich zum Theil hartnäckige Schweiger be fanden, sind schriftliche Bescheide, Zahlungen, Abschlüsse, von noch andern sind Zahlungen stillschweigend eingcgan- gen, und man darf voraussetzen, daß die ertheilte Lehre von mehr als vorübergehendem Nutzen sein wird. Auch sind zwei neue Mitglieder, die Herren Hayn und Lüderitz, dem Verein beigetreten. Ich muß jedoch wiederholen, daß wir die Eintreibung alter Saldi nicht als den einzigen Zweck des Vereins, son dern eine gegenseitig normirte strengere Geschäftsordnung für die Zukunft als eben so wichtig, und, da sie nur von dem Willen der Mitglieder abhängt, als leichter erreichbar betrachten. Diesen Erfolg und den Gewinn, der aus den vereinigten Erfahrungen Vieler für den Einzelnen sich ergicbt, wird jeder Verein zu rühmen haben. Wird ja doch auch im kaufmännischen Verkehr der Eredit hauptsächlich durch die Meinung der Börse bestimmt; warum sollten wir uns ein so einfaches Mittel entgehen lassen, das mit der Zeit vielleicht noch weiter, zu einer Gleichartigkeit der Grundsätze führen und alsdann den in der Theorie für's erste noch unausführbaren „Usancencodex" vorbereiten und durch gemeinschaftliche Praxis zum Theil ersetzen wird. v. (Durch Zufall verspätet.) In Nr. 342 der Preuß. Staatszeitung zeigen Ed. Bote öl G. Bock, vormals Fröhlich öl: Comp, in Berlin, deutsche und französische Kinderschriften, Musikalien u. s. w. an. Bote öl: Bock haben die Handlung Fröhlich öl Comp, ohne Activa und Passiva von deren Besitzer, einem gewissen I. F. I. Ahle mann, gekauft, welcher nun aus dem Buchhandel getreten ist und die Schulden von Fröhlich öl Comp, nicht bezahlt. — Geben Buch- und Musikalienhandlungen Credit an Bote öl Bock? Nachdruck. Das in Stuttgart erscheinende „Sonntags-Abend blatt, das Organ der Würtembccger Nachdcucker zur Be kanntmachung und Verbreitung ihrer Nachdrücke, fährt fort, diese dem Publicum anzupreisen und die Vorzüge derselben vor den Originalausgaben auszuposaunen. In einer der neuesten Nummern finden wir angezeigt: Spindler's ausgcwählte Schriften. 14 Theile in 4 Bän den. gr. -6. Velinp. ü llfl. welche Auswahl nicht mit der ebenfalls in Stuttgart erschei nenden Gesammt-Ausgabe zu verwechseln gebeten
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