385 386 Buchhandel. Ueber Verlagskataloge. Ein großes Bedürfniß für den Sortimentshändler waren von jeher die Verlagskataloge, allein es ist nur zu bedauern, daß man kaum 10 Kataloge je unter allen vollständig hat. Viele Handlungen drucken kaum in 8—10 Jahren Supple mente, geschweige neue Kataloge, und so findet sich nirgends eine dem Zweck entsprechende Sammlung dieser Kataloge. Es würde daher gewiß eine höchst vortheilhafte Einrichtung für den deutschen Buchhandel sein, wenn alle Handlungen ein malzu gleicher Zeit ihre Verlagskataloge drucken ließen und dies regelmäßig zu gleicher Zeit wiederholten. Mein Vorschlag ist nun: „ das alle Buchhandlungen Deutschlands und die mit ihnen verbundenen fremden ihre Verlagskataloge, bis Ende 1 8 35 geführt, in den ersten Monaten des Jahres 1836in Medianformat erscheinen und alle fünf Jahre entweder vollständige Supplemente oder neue Kataloge Nachfolgen lassen (die nächsten also bis Schluß 1840). Gleiches Format ist höchst nöthig, besonders müssen die Kataloge in Bandformat Wegfällen — Medianoctav ist das zweckmäßigste. Da es nicht immer zu vermeiden ist, daß Verlagskata loge in die Hände von Privatpersonen kommen, so würde es unstreitig cmpfehlungswerth sein, wenn in den Katalogen nur die Verkaufspreise angeführt, Ncttoartikcl aber mit ei nem Sternchen bezeichnet wären, da aber, wo außergewöhn licher Rabatt Statt findet (bei 20 A und bei Partiepreisen von 40 und 50 K), würde ich die Ausweisung mit den gewöhn lichen Buchstabenzcichen (^4 1 ^ 8 2a 1 --s b 2 -i) neben dem Verkaufspreise anrathen. Es sollte mich freuen, wenn der, alles Gute fördernde Börsenvorstand diesen Zeilen eine ofsicielle Aufforderung folgen ließ und so das Unternehmen nach Kräften förderte. Welchen Nutzen diese Einrichtung bei künftig erscheinen den Bücherlepikas gewähre, werden wir gewiß einst später- erfahren, wenn nur Alle dem billigen Vorschläge beikrcten. I. Ä. Gebräuche und Mißbräuche im Buchhandel. Der ehrenvollen Aufforderung des p. M. (warum unge nannt?) folgend, erlauben wir uns zu bemerken, wie es wohl gar nicht erst eines Gutachtens darüber bedarf, daß dem jenigen, dem von seinem Eigcnthume etwas zu seiner Dispo sition gestellt wird, das Recht zusteht, dasselbe sofort, oder zu welcher Zeit er will, zurück zu fordern. — Diese Sache er scheint selbstredend. Jst^V., welcher dem 8. etwas zur Disposition stellte, so unrechtlich, den Empfang des Zettels, womit 8 sein Eigen thum zurückverlangt, zu leugnen, stützt er sich darauf, daß er, obschon Abonnent des Börsenblattes, nicht verbunden sei, solches zu lesen, so bleibt dem 8 freilich nichts anderes übrig, als den ei direct pr. Post (die richtige Ankunft von Briefen ist ja in Deutschland auszumitteln) aufzufordern, oder eine Person im Wohnorte des zu beauftragen, diesem Antwort aus sein Zurückverlangen der Disponenden abzunehmen. Berlin, Ende März 1835. Stuhr'sche Buchhandlung. M i s c e l l e n. Kopenhagen. Bei E. A. Reitzel erscheint nächstens eine Uebersetzung der gerichtlichen Eingaben in der (Nr. 1 und 3 d. Bl. erwähnten) Preßklage gegen Hrn. Prof. Da vid, nebst dessen Verantwortung. Am 23. März wurden die Verhandlungen geschlossen und die Sache zum Spruch überge ben. Man ist sehr begierig auf die Entscheidung. — Correspondcnz des Börsenblattes. Herrn S. in A. Dank für die Zusendung v. 30. März — wird baldmöglichst erscheinen. — Ebenso die frühere von Hrn. A. in D. v. 13. März. In Betreff der Anfrage wegen Nen nung der Namen, kann nur auf Nr. 10 S. 233 d. Bl. ver wiesen werden. — Der von 11 Buchhandlungen Unterzeich nete Wunsch nächstens. — Vcrantwortlichsr Rcdactcur: vr. A. v. Binz er. B e k a n n t m a ch u n g e n. Bücher, Musikalien u. s. w. unter der Presse. l'68 ) Auch im Jahre 1835 wird in der Mitte des Juli uud December erscheiueu: Verzeichniß der Bücher, Landkarten rc, welche (1835) neu erschienen oder neu aufge legt worden sind, mit Angabe der Bogen zahl, der Verleger, der Preise in sächs. und preuß. Eour., literarischen Nachweisungen bei den Fortsetzungen, bibliographischen No tizen und einer wissenschaftlichen Ueber- sicht. 74. u. 75. Fortsetzung; angefertigt von Ioh. P. Thun. 8. jedes Heft 18—20 Bogen. Wir haben für dieses Jahr und die Folge Veranstaltung ge troffen, daß zu den Partien ein schönes, festes, mittelweißcs Druck papier verwendet werde, welches im vorigen Jahre zu unseren