Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1836

529 19 530 s12?8.f Neue Buchdruckerei in Zeiz von Julius Schieferdecker. ' Hiermit beehre ich mich, das Etablissement meiner neuen Buchdruckcrci in Zeiz ganz ergebenst anzuzcigen. Es ist dieselbe von mir in jeder Hinsicht so eingerichtet wor den, um allen Forderungen an moderne Eleganz sowohl als an Corrcctheik auf das Genügendste entsprechen zu können. Die Schriften sind im vollständigsten Assortiment aus den wohlrcnom- mirtesten Gießereien Deutschlands und Frankreichs cntnommen; die ausgestellten pisernen Pressen versprechen die besten Leistun gen , und nächstdcm werde ich cs weder an einem fähigen Ar- beitspcrsonal, noch an eigner strenger Beaufsichtigung fehlen lassen. Während einer Reihe von Jahren habe ich vielfache Gele genheit gehabt, die besten Ofsicinen Deutschlands, Frank-, rcichs und der Schweiz kennen zu lernen, ich prakticirte acht Jahre in Paris, namentlich in den berühmten Ateliers der Her ren Gebrüder Didot, Rignour und Lachevardicrc, längere Zeit in Genf und Aarau und bei Herrn F. A. Brock- Haus in Leipzig, und war zuletzt Geschäftsführer einer Buch- druckerci in Münster in Westphalen. Wenn ich mir nun schmei cheln darf, auf Liesen Wegen Umsicht, Sachkenntnis) und Ge schmack mir angceignet zu haben, so setzen mich meine von Neuem angcknüpftcn Verbindungen in den Stand, stets von Len neuesten Erscheinungen des pariser und londoner typogra phischen Geschmacks unterrichtet zu sein. Indem ich unter Len angeführten Umständen meine Offi- cin bestens empfohlen wünsche, verspreche ich bei der reellsten und promptesten Bedienung die billigsten Preise und erlaube mir die Herren Vcrlagsbuchhändlcr des In- und Auslandes noch be sonders darauf aufmerksam zu machen, daß ich, durch Verhält nisse begünstigt, die mir gefälligst aufgcgcbencn Arbeiten franco Leipzig ablicfcrn kann. s12H).s Die Anzeige, welche Herr Julius Hcbenstreit, ehe maliger Inhaber der Johann Fr. Korn'schen Firma und Ver lagshandlung, am 8. April 1836durch d.Bl. (Nr. 15) verbreitet hat, veranlaßt mich zu der Erklärung, daß das von Herrn Hcben- strcit am 15. Juli vorigen Jahres zugleich mit mir erlassene Circulair von ihm selbst verfaßt und nur die Bemerkung, daß mir Activa ohne Passiva übereignet find, von freundlicher Vor sicht hinzugcfügt ist. Die mir ccdirtcn Activa an Privaten be tragen 3058 >/> 14->f 9 5>. Activa an Buchhändler vom Jahre 1832 ab habe ich nicht übernommen, eben so wenig aber Passiva! Es bedarf solch cm nach keines Beweises, daß jenes Circulair vom 15. Juli v. I. weder falsch noch dessen Verbreitung ei» Mißbrauch der Hebenstrcit'schen Firma genannt werden darf! Breslau, am 20. April 1836. 8riederike Andre. s1280.f Nachricht und Warnung. Carl Preller aus Offenbach, seit Michaelis 1835 unser salarirter Gehülfe, entlief den 13. dies., mit gröblicher Verle tzung des schriftlichen Accords und wider unfern bestimmt aus gesprochenen Willen, unfern Diensten, um sich in ein Geschäfts- Gcsellschaft-Vcrhältniß nach Biel (3 Meilen von hier) zu bege ben, in welches er sich zu a u g c nbl i ck li chem Eintritt verpflich tet haben will. — Diese leichtsinnige Handlung motivirt genann ter Preller durch folgende Zeilen seines uns zurückgelassenen Schreibens: „Die Pflichten, welche ich gegen mich und die M einige» zu erfüllen habe, sind hei liger als die gegen andere Menschen, ich bin darum ge- nöthigt, Ihr Haus ohne Ihre Zustimmung zu verlassen." — Die uns bereitwillig ancrbotenc obrigkeitliche Hülfe, den flüch tigen Gehülfen zurückzubringen und zu Einhaltung seiner Ver bindlichkeit gegen uns zu zwingen, lehnten wir jedoch ab, da cs uns, nach dem naiven Selbstbekenntnis» eines so frechen Grund satzes, unmöglich gewesen wäre, ein solches Subject einen Au genblick in unserer Nähe zu dulden, noch weniger aber, dem selben das mindeste fernere Vertrauen zu schenken. — Durch diesen unerwarteten Schritt eines treulosen Gehülfen, zu einer Zeit, wo der Ordnung liebende Buchhändler alle Kräfte auf Be seitigung dringender Arbeiten conccntriren soll, befinden wir uns jedoch in der ungewohnten und eben deshalb für uns desto schmerzlicher» Verlegenheit, bis zu Erlangung eines neuen und brauchbaren Gehülfen, alles noch Unerledigte der Rcmissions- und Abrechnungs-Arbeiten zwischen unser» wcrthcn College» zurückstellen zu müssen, La unsere Zeit von der Besorgung des Couranten eines lebhaften Sortimcns-Geschäfts nun allein in ungcthciltcn Anspruch genommen wird, daher wir die Ursache dieser thcilweisen unfreiwilligen Zögerung hier öffentlich bekannt machen und betreffende Handlungen um einige gefällige Nach sicht bitten müssen. — Die Association in Biel, welche die Ehre genießt, nun unfern entlaufenen Gehülfen zu besitzen, trägt gegenwärtig die Firma : „kureau 6 er jungen 8c>icveir"; solche arbeitet mit einer Presse und dürfte, nach uns zugekom- menen Nachrichten und nach glücklicher Acguisition eines Prcl- lcr's, neben ihren VcrlagSuntcrnehmungen, noch den beliebten SortimentShandcl, aller Wahrscheinlichkeit nach, aufnchmcn wo- len, worauf wir unsere geehrten Herren College» und die löbl. Verlagshandlungcn aufmerksam machen, damit solche des obcn- angeführtcn Mottos Prcllcr's eingedenk sind, wenn ihnen unter irgend einer Firma von Biel Anträge zu glänzenden Geschäf ten oder erfreuliche Bestellungen gemacht werden sollten. — Bern, den 20. April 1836. Silber u. Comp. s1281.f xZ-- Die Abklatsche von Baumgärtner's Bildecbibeln betreffend. Zur Begegnung früher an mich gerichteter Anfragen in Rücksicht auf den Verkauf von Abklatschen der Vignetten mei ner Bibelausgabcn für Ausgaben in fremden Sprachen, mache ich hiermit bekannt, daß ich nunmehr nach einem Vertrag und im Verein mit dem Pariser früher» alleinigen Besitzer dersel ben im Stande bin, diese in neuen scharfen Abklatschen zu cc- diren und bitte ich, im Fall für russische, polnische, dä nische, schwedische, ungarische, böhmische, hol ländische oder italienische Editionen von Verlegern dar auf reflectirt werden sollte, sich mit mir zu verständigen. — Auch von alle» im Heller-Magazin und meinen son stigen VerlagSwcrken vorkommenden Holzschnitten find die Abklatsche bei mir zu haben. Jub.-Messe 1836. Julius A. Buumgärtncr. s1282.f Abrechnungs-Ordnung von I. Dalp in Bern Januar: Versendung der Rechnungs-Auszüge, Ostermessc: Revision der Rcchnungs - Auszüge, Juli und August: Versendung der Abschlüsse. Das letztere geschieht nur einmal im Jahre, aber allgemein; mich Las ganze Jahr mit diesen Abschlüssen zu beschäftigen, dazu fchst cs mir durchaus an Zeit. s1283.s Bitte von I. Dalp in Bern an alle verehrt, süddeutsche Handlungen (Stuttgarter, Tübinger u. s. w. mit cingeschloffcn). Da ich sehr selten Gelegenheit habe, Versendungen an die üblichen Commissionsorte zu machen, so muß ich wiederholt er suchen, meinen Verlag — den ich, wie schon angezeigt, auch in Frankfurt ausliefcrn lasse, von da zu beziehen, insofern nicht monatlange Verzögerungen eintreten sollen.