Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1837
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- 1837-02-21
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- 21.02.1837
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283 15 284 Bekanntmachung. Die Inhaber von Acti'cn znr deutschen Buchhändler-Börse, welche die Ostern 1836 fällig gewesenen Coupons noch nicht zur Einlösung gebracht, werden hierdurch daran erinnert, solche doch spätestens in bevorstehen der Messe mit den Ostern 1837 fälligen Coupons bei unserm Cassircr, Herrn Friedrich Brockhaus, zur Zahlung cinzureichcn. Zugleich werden die rcsp. Inhaber der Acticn Nr. 12, 20, 105, 108, 124, 135, 162, 181 und 263 daran erinnert, daß solche bereits Ostern 1836 ausgcloost und in bevorstehender Ostcr-Messe gegen Aushändigung der Originalactie und den »och nicht verfallenen Coupons zurückgezahlt werden sollen. Im Fall der Nichtcrhcbung des Betrages findet.von da an, keine weitere Verzinsung statt. Leipzig, den 20. Februar 1837. Der Verwaltungsausschuß der deutschen Buchhändlerbvrse. Nekrolog. August Campe. (Schluß.) Im Frühjahr 1800 wandte er sich nach Hamburg, wo er eine Buchhandlung unter seinem Namen begründete. Ruch hier trug seine große Bescheidenheit, bei so viel gründlichem Wissen, sowie sein freundliches, angenehmes Wesen nicht wenig dazu bei, ihm Freunde und Gönner zu erwerben. — Seine Ansprüche waren immer nur auf ein bescheidenes Lebensglück gerichtet, und hierin fand er die vollste Uebereinstimmung der Gesinnungen, als er im Jahr 1806 die einzige Tochter feines älter» College» B. G. Hoffman» zur Lebensgefährtin wählte. Welche Stütze er diesem würdigen, gewiß jetzt noch im Buchhandel allgemein ge achteten Schwiegervater ward, ist bekannt; vielleicht weniger, wie dies glücklich geknüpfte Verhältnis! der Familie zum großen Trost gereichte, als im Herbst desselben Jahres die Schreckens- periodc auch über Hamburg einbrach, und die fremden Peini ger in den Jahren 1806 bis 1313 die Bewohner dieser sonst so glücklichen Stadtin stetem Schrecken und beständiger Angst erhielten. Auch Hoffman» entging der Verfolgung nicht und ward über eine unbedeutende Phrase in der Debonal'schen Grammatik zur Rechenschaft gezogen; seines Schwiegersohns besonnenes Beneh men in dieser Angelegenheit, die glücklicher Weise unter dem friedliebenden Gouvernement von Bernadotte Statt fand, be endete sie bald auf die schonendste Weise. Hoffmann's Gesundheit aber hatte gelitten; er ward der fortwährenden französische» Plackereien und Hemmungen des Geschäfts überdrüssig, und schon im Jahr 1810 übergab er sei nem Schwiegersohn die Leitung desselben, der nunmehr, das sei- nige mit der H o ffm a n n'schen Handlung verbindend, diese mit feinem Schwiegervater gemeinschaftlich unter der Firma von Hoffman» Campe fortsetzte, die dann nach dem im Jahre 1813 erfolgten Tode desselben sein alleiniges Eigen thum blieb. Wer an einem Ort wie Hamburg ein bedeutendes Sorti- mcntsgcschäft während einer Reihe von Jahren geführt hat, zumal unter Widerwärtigkeiten, wie sic die siebenjährige franzö sische Occupation hcrbeiführte, weiß am besten, daß eine starke Gesundheit dazu gehört, um Lust und Liebe zur Sache zu be halten. Campe's Gesundheit aber war, wie wir schon ge sagt haben, nicht der Art, daß er dieser Aufgabe lange ge wachsen gewesen wäre, und diese, wie manche andere nicht hierher gehörende Rücksicht, bewogen ihn, mit dem Beginn des Jahres 1323 sein Sortimentsgcschäft mit der Firma Ho ff mann L Campe, unter Vorbehalt sämmtlichcr Verlagsartikel beider Firmen, seinem jüngern Halbbruder Julius Campe käuf lich zu überlassen. Unter seinem alleinigen Namen führte er von dort an sein Vcrlagsgeschäfl fort. Dies beschäftigte ihn hinreichend und ange nehm, und ließ ihm die Muße, seinen andern literarischen Nei gungen zu folge». Sprachstudium beschäftigte ihn vorzugsweise. Er hatte seine Muttersprache inne, wie nicht leicht Je mand, und hätten alle seine Verlagswerke unter seinen Augen gedruckt werden können, so würde fein Scharfblick entdeckt ha ben, was dem besten Corrector doch zuweilen entgeht. Manche seiner Autoren beklagten sich sogar über seinen oft zu weit ge triebenen Purismus. In seinen buchhändlerischcn Unternehmen hat die Reinheit seiner Gesinnungen gewiß immer auf der Hand gelegen; er würde auch den größten Gewinn abgewiesen haben, wenn solcher ihm nur auf Kosten dieser Gesinnungen hätte zu Theil werden können, sowie er auch die Aussicht auf Gewinn nicht zum Haupt- gegcnstand machte, wenn cs eine Unternehmung, klein oder groß, galt, von der er glauben durfte, Laß sic nützlich und gut sei. — Seit Jahren beschäftigte ihn vorzugsweise der Plan, ein großes kritisches englisch - deutsches Wörterbuch hcrauszugebe». Die Anerkennung, welche die bei ihm erschienenen, zur engli schen Sprachsünde gehörenden Werke seines vieljährigen Freun des Llond überall gefunden, bewog ihn, mit diesem über die Ausführung dieses Lieblings-Planes zu unterhandeln, und cs ist zu beklagen, Laß der Tod ihn ereilte, ehe die Unterneh mung ins Lebe» treten konnte. Hamburg, wo er die größere Hälfte seines Lebens zubrachte, ward ihm zur zweiten Heimakh. Er war hier so ganz und gar eingebürgert, daß er nie zu dem Entschluß kommen konnte, ein seiner Gesundheit zuträglicheres Klima zu wählen, wozu der Rath verschiedener Aerzkc ihn öfters zu bewegen suchte. Wenn er auch, trotz seiner Vorliebe für die Stadt und ihre Verfassung, einer öffentlichen Wirksamkeit nicht nachkam, so entzog er sich doch bei keinem Anlässe wo er im Stillen zum allgemei nen Besten beitragen konnte, der Mitwirkung. Als gemeiner Bürgcrgardist ging er im Jahr 1813 freiwillig auf die Elb inseln hinüber, blieb mehrere Tage und Nächte dort in den Schanzen und war zufällig nur wenig Stunden vorder abge löst, als der Feind Las kleine Häuflein der Bürger dort überrum pelte und zun, Theil gefangen nahm. — Zu der Zeit der Cho lera, im Herbst des Jahres 1331, war er gleich bereit, sich den Anordnungen, welche einen Theil der Bürger Lag und Nacht beschäftigten, anzuschließen und war gewiß der einzige in seinem Alter und bei seiner schwankenden Gesundheit unter der Menge jugendlicher Lheilnchmer. So in asten Privat - Vereinen, wo es zu helfen galt, oder sich auf irgend eine Weise nützlich zu macken, war er gewiß nie der Letzte, wenn er auch gleich bei Anlässen solcher Art sich niemals an die Spitze stellte. Seine Menschenfreundlichkeit und sein Wohlwollen wären meistens die Triebfedern seiner Handlungen, selbst wenn sich zuweilen eine kleine Eigenheit, die Sache nur auf seine cigenthümlichc Weise zu betrachten und zu behandeln, hinein mischte. Wer ihn ein mal so erkannt hatte, mußte selbst bei abweichender Meinung ihn
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