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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Das Jahrbuch ist gegliedert in einen belehrenden und einen organisatorischen Teil. Damit gewinnt es über die rein-sachmännische Zweckbestimmung hinaus eine Bedeutung, die jeden angeht, der sich mit der Pflege der Sprache — also auch mit der eigentlichen Sprech kunst — beschäftigt. Es ist natürlich, das; sich die Mehrzahl der Aufsätze (und darauf scheint vom ArbcitsanSschns; besonderes Gewicht gelegt zu sein) zu nächst einmal mit der oft gehörten Frage anscinandersetzt, weshalb überhaupt sogenannte »Sprecher« von Nöten sind, als ob cs nicht genüge, richtig (d. h. orthographisch richtig!) sprechen zu können! Der zu früh verstorbene Altmeister der Sprecher der Gegenwart, Dr. Erich D r a ch, beantwortet daher mit allem gewichtigen Ernst und der klugen Sachkenntnis jahrelanger Erfahrungen die Frage »Warum spricht man Dichtungen« mit einer Feststellung, in der er sagt: »Es gibt kein Land, das von der Bildncrkraft seiner mnttcrsprachlichen Schätze schlechteren Gebrauch machte als das unsere. Wir haben zwar das Lesen gelernt und lesen viel, mit Stosfhunger und Emsigkeit. Aber wir haben kaum je zu hören gelernt, und die meisten von uns sind darin ungeschickt und fehlgeleitet«. Professor N o e d c m c y e r - Frankfurt, einer der wirklichen Sprech-Erzicher unserer Generation, führt für die Bedeutung der Sprechpflcge ein Beispiel an, das jedem zu denken geben sollte. Er schreibt: »Als man mich vor einiger Zeit auch einlud, in Warschau vor dem Mikrophon des Polnischen Rundfunks über Deutsche Sprach pflege zu sprechen, und mir dabei die Frage vorlegte, was man theo retisch und praktisch für die Sprachpflege und Sprachkunst im Rund funk leiste, gab ich ungefähr diese Antwort: das; die Sprechleistnng — jeder Art — im Rundfunk stehe und falle mit der Sprachpflege und Sprachleistung eines Volkes überhaupt und der Stellung, die ein Volk seiner Muttersprache gegenüber eiunähme und bekunde«. Damit ist eigentlich alles gesagt, was über Vortrags- und Lese- kuust noch gesagt werden kann. Wenn Noedcmcyer sagt, »der künst lerische Vorleser soll den künstlerischen Leser erziehen«, so spannt er die Grenzen, die der Sprechkunst und der Sprachpflege gezogen sind, so weit, wie sie überhaupt gezogen werden können. Wer zu dieser Forderung noch weitere Belehrung braucht, der lese im Jahrbuch nach, was Hocsert schreibt über »die Gnade, durch das Wort zu erschüttern«, der vertiefe sich in Leonhard Blas;' sorgsam-tiefgründige Klarlegung der Kaiserbuchstrophe von Paul Ernst und ihren Vortrag, erfreue sich an Oscar Fa m bachs temperamentvollen Worten über die neue Aufgabe, die dem »Kame raden Sprecher« winkt oder denke den Worten Erich Fortners über »Nachschaffcnde Künstler« nach. Alle diese Aufsätze befassen sich schließlich mit der Kultur des Sprechens, die immer wieder eine Kultur der Sprache bedingt, also die Wechselwirkung innerhalb des künstlerischen Aus drucks betont, wie sie schon Richard Wagners an den Anfang ge stellte Ausführungen klarlegen. Fassen wir zusammen: Das Jahrbuch der Deutschen Sprecher ist nicht allein das tägliche Lehr- und Lernbuch der hundert deutschen Sprecher, wie sie in der Fachschaft nunmehr »zu Ehr uud Wehr« sich zusammengeschlossen haben und im »Anschriften-Verzeichnis« auf — Aufträge warten ... — es ist die Mahnung und der Ruf zur scheu Sprache und der deutschen Sprech-Kunst, das dem einen großen Ziel dient: »in Bücher gebannte deutsche Dichtung zu neuem Leben zu erwecke n«. — Das Interesse, das gerade der Buchhändler der Sprechpflege entgegeubringt, ist deshalb nicht gering! Dr. Walther Eggert. Wissenschaft / Hochschulen / Bibliotheken Staatssekretär Hanke vom Neichsministerium für Volksaufklä- rung und Propaganda übcrbrachte dem he'imkehrenden Asicnforschcr und Nationalpreisträger Dr. Wilhelm Filchnc r bei seiner An kunft in Berlin die Grüße von Reichsminister Dr. Goebbels und über reichte ihm ein Schreiben des Ministers, in dem es u. a. heißt: »Ihre jahrelange wissenschaftliche Arbeit in unerforschten Gegenden der Erde, Ihr unerschrockener persönlicher Einsatz für Ihre großen Ziele finden heute die Anerkennung, die Ihnen gebührt. Der Führer hat sie mit dem höchsten Preis ausgezeichnet, den das neue Deutschland für Kunst und Wissenschaft zu vergeben hat. Am 30. Januar, dem fünften Jahrestage der Machtübernahme durch die nationalsozia listische Bewegung, wird Ihnen der Führer und Reichskanzler selbst denDeutschen Nationalpreis für K u n st n n ö Wissen schaft überreichen und damit vor aller Welt kunötun, daß das deutsche Volk seine besten Söhne zu würdigen weiß«. Der Rcichsforstmcistcr hat zur wissenschaftlichen Bearbeitung der Marktordnungdfragcn in der Forst- und Holzwirtschaft und zur lehr planmäßigen Behandlung dieses Gebietes an der Forstlichen Hoch schule in Eberswalde eine F o r s ch u n g s st e l l e für sorst und h o l z w i r t s ch a f t l i ch e Marktordnung eingerichtet. Zum Leiter dieser Forschungsstelle wurde der Dozent Dr. Iwbil. Mar Tuisko L o r c n vom Statistischen Neichsamt Berlin bestellt. Der im Herbst v. I. verstorbene pommersche Historiker Prof. I). Dr. Wchrmann (Stargard) hat eine rund dreitaufcndfünfhunöcrt Bände umfassende Bibliothek hinterlassen, die als die reichhaltigste Sammlung pommerschcr Geschichtsguellen anzusprechen ist. Sic wurde lt. einer Meldung der »Deutschen Allgemeinen Zeitung« vom Staat aufgekauft uud hat iu der pommerschcn Hochschule für Lehrer bildung in Lauen bürg Aufstellung gefunden. An der Prager deutschen Universität waren im Wintersemester 1935/36 rund 1700 (gegen 5000 im Vorjahr) und im Sommersemester 1400 sgeaen 4700) Hörer eingeschrieben. Darunter befanden sich 300 bzw. 270 Ausländer. Mit diesen Hörerzahlcn steht die deutsche Universität iu Prag unter allen deutschen Universitäten an fünfter, unter den Hochschulen der Tschechoslowakei an zweiter Stelle. Es sind nachstehende E r n e n u unge n und Beauftragun gen erfolgt (T. H. Technische Hochschule, U Universität): Dr.-Jng. Heinz Borchers in Aachen zum ao. Prof, an der T. H. M ü nchen iür Metallurgie und Metallkunde. Prof. Dr.-Jng. Robert Brüder link in Berlin zum o. Pros. an der T. H. Aache n für praktische Elektrotechnik. Prof. Dr. Werner Gerl ach iu Berlin an die med. Fak. der U. Jena. Apotheker Franz F u i st i n g in Bielefeld an die U. Münster für die Apotheken- und Arzneimittelgesetzgebung. Prof. Dr. Norbert Henning in Leipzig au die med. Fak. der U. Erlangen für innere Medizin. Prof. Dr. C h r i st i a n I e u s c n in Bonn an die U. Berli n für klassische Philologie. Prof. Dr.-Jng. Ernst Kohl in Hannover zum o. Prof, an der T. H. Brannschweig für Statik der Baukonstruktioncn. Dr. Lothar Kre u z in Königsberg zum o. Prof, au der med. Fak. der U. Berlin für Orthopädie. Prof. Dr.-Jng. Theodor K r i st e n in Berlin zum o. Prof, an der T. H. B ra u n s ch w e i g für Baustoffkundc. Dr. A st a von Mallinckrodt-Haupt in Düsseldorf an die med. Fak. der U. Köln. Prof. Dr. Karl Plenzat in Elbing an die Hochschule für Lehre- rinuenbildung in S ch n e i ü e m ü h l. Prof. Dr. E a r l S i e g e l in Frankfurt a. M. an die U. G ö t t i n g e n für Mathematik. Der Neichserziehungsminister hat die von dem Auss ch u ß für Bucheinband-Katalogisierung des Vereins deutscher Bibliothekare geleistete bibliothekarische Gemeinschaftsarbeit, die der Erschließung und Erhaltung des in den alten Bucheinbänden über kommenen kostbaren deutschen Kulturbcsitzes dient, als dienstliche Auf gabe der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken anerkannt. Er er sucht die Nachgeordneten Stellen, den Ausschuß weitestgehend zu unter stützen. Die Staats- und Universitäts-Bibliothek Breslau veranstaltete anläßlich des sünfundsiebzigstcn Geburts tages Gerhart Hauvtmanus eine Ausstellung, die Leben und Werk des Dichters in Bildern und Briefen, in Handschriften uud Drucken zeigte. Ans Anlaß des einhundertzehnten Todestages des Dichters Wilhelm Müller, der 1794 in Dessau geboren wurde und dort 1827 — wenige Wochen vor Wilhelm Hauff — starb, wurde von der An Haiti scheu L a n d e s b ü ch e r e i in Dessau eine Ge dächtnisausstellung veranstaltet. Zur Eröffnung am 13. Oktober 1937 hielt der Leiter der Landesbücherei, Dr. Wahl, einen Vortrag über das Leben und die Werke des Dichters, unter besonderer Berücksichti gung seiner Berliner Zeit. Es werden neben den Gedichten Müllers in Erstausgaben zahlreiche Briefe, Dokumente und Bilder gezeigt. Zum Leiter der Universitätsbibliothek Würzburg wurde der bisherige langjährige Leiter der Pfälzischen Landesbiblio thek in Speyer, Direktor Dr. Hans B r c i n, berufen. Nachfolger Dr. Breius wurde der Kunsthistoriker und Staats bibliothekar Dr. Heinrich Zirnbaue r von der Bayerischen Staats bibliothek München. 46
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