Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1938
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Gutes Licht — gute Arbeit Ter Abteilungsleiter im Neichsamt »Schönheit der Arbeit« Tipl.-Jug. W. Kircher sprach auf der Sitzung der Deutschen Licht- technischen Gesellschaft e. V. (DLTG.) am 12. Januar in Köln zu der Frage der lichttechnischen Gestaltung von Werkräumen. »Schönheit der Arbeit« ist heute ein Begriff geworden, der die Arbeitswelt be herrscht und dessen Gestaltung unablässig fortschreitet. Der Verlauf der Entwicklung ergab in steigendem Masse die Notwendigkeit, Eiiizel- fragen planmäßig durchzuarbeiten. Eine solche Frage ist die des guten Lichtes, die unter der an sich selbstverständlichen Parole »Gutes Licht — gute Arbeit« in die Betriebe hineingetragen wurde. Um die im Verlauf der bisherigen Bemühungen entstandenen Auf gaben einer zusammenfassenden und einheitlichen Bearbeitung zu unterziehen, ist der Hauptausschuß »Gutes Licht« beim Neichsamt »Schönheit der Arbeit« ins Leben gerufen worden, der alle maß geblichen Kreise des Arbeitslebens und der Lichttechnik umschließen soll. Seine Arbeiten stehen unter dem Leitwort »Gutes Licht an allen Stellen, wo schaffende Menschen sich aushalten, d. h. richtiges Licht am Arbeitsplatz und richtige Beleuchtung auch in der Freizeit«. Es geht dabei nicht nur darum, daß die Grundanforderungen ent sprechende Berücksichtigung finden, sondern daß die natürliche und künstliche Beleuchtung so ausgestaltet werden, daß sie in jeder Be ziehung den gestellten Anforderungen gerecht und damit zum wirk lichen Heiser des Menschen bei der Arbeit werden. An verschiedenen Beispielen aus der Pryxis wurde gezeigt, daß die Beleuchtung den Arbeitseinrichtungen und den Arbeitsanforderungen angepaßt wer den muß, wenn sie den vielfältigen Ansprüchen genügen soll. Die Frage nach den Kosten darf nicht absolut betrachtet werden. Alle Maßnahmen, die dem schaffenden Menschen die Arbeit erleichtern und verschönen, sind auch im höchsten Grade wirtschaftlich. Aufgaben der gemeindlichen Kulturpflege In Bonn sprach der Leiter der Kulturabteilung des Deutschen Gemeindetages, Beigeordneter Dr. Benecke, über die Aufgaben der gemeindlichen Kulturpflege. Er führte etwa folgendes aus: Wenn auch die Künstler das Sprachrohr der Kunst seien, so falle den Ge meinden doch die Aufgabe zu, durch Unterhaltung der Kunsteinrich- tungen und durch große sonstige Förderung der Künstler Brücke zu sein zwischen der Kunst und dem Volk. Dadurch seien die Gemeinden wichtige Träger und Mitträger deutscher Kunstpflege geworden. Die städtische Kunstpflege umfasse neben der Erhaltung der Kunstschätze vergangener Jahrhunderte durch Denkmalpflege und in den Museen vor allem das Theater, das Konzertweseu und die Förderung ver bildenden Künste. Höhepunkt und Prüfstein der Musikpflege sei das Konzertwesen. Ihm gehöre daher auch die besondere Fürsorge der Kulturslädte. Tie Konzerte der ständigen Kulturorchcster würden er gänzt durch die Gastspiele der großen deutschen Orchester und durch Konzerte der heimischen Chöre. Wie im ländlichen Bühnenwesen, so vereinigten sich auch in der Konzertpslege die orchesterlosen Städte zur gemeinsamen Trägerschaft eines guten Landesorchesters, das alljährlich einige Male in jede der beteiligten Städte komme, um dort Orchesterwerke vorzutragen oder gemeinsam mit den heimischen Chören ein großes Chorkonzert zu geben. Die Museen hätten in erster Linie die Aufgabe, die bildende Kunst der vergangenen Jahr hunderte auszustellen und dem Volke nahezubringen. Die dort ver grabenen Schütze müßten durch Führungen, Ausstellungen und Vor träge auch für weiteste Kreise ans Tageslicht gefördert werden. Einen nicht unwesentlichen Faktor bildeten die über 10 000 gemeind lichen Volksbüchereien, die die besten Käufer und Ver breiter guten Schrifttums darstellteu. Die ländliche Kulturpflege sei völkisch gesehen ebenso wichtig wie die der Stadt. Denn das Land Neuartige Buchwerbung durch das Reisebüro Es ist wohl das erste Mal, daß ein Amtliches Reisebüro eine Bücherausstellung durchführt und damit für das Kulturleben des von ihm vertretenen Landes in eindringlicher Weise wirbt. Der Leiter des Amtlichen Schweizer Reisebüros Berlin Direktor Max Hen rich stellte in Gemeinschaft mit Ernst Adolf Dreyer im Arkaden- senster und Jnnenraum im Haus der Schweiz (Berlin, Unter den Linden - Ecke Friedrichstraße) eine Ausstellung zusammen, die zwar aus Raumgründen unvollständig sein mußte, die jedoch einen ge schlossenen Einblick in das moderne geistige Schaffen der Schweiz gewährt und die Auffassung, daß nach Meyer, Keller, Gotthelf, Hodler kein wesentlicher schöpferischer Gestalter erstanden sei, glänzend wider legt. So wird das gute Buch in allen seinen Ausdrucksarten zum wesentlicheren und beständigeren Führer und Werber für ein Land als die vorzüglichsten Plakate und Prospekte, weil es — wenigstens in seiner besten Gestalt —das eigentliche Leben einer Nation erfaßt. Und gerade ein Amtliches Reisebüro fühlt in sich die Verpflichtung, nicht nur allgemein für eine Vergnügungs- und Erholungsreise zu lichen Kulturaustausches Verständnis und Liebe für die tieferen Geistes- und Kulturwerte des Landes und seines Volkstums zu erwecken. Das ist der Sinn dieser neuartigen Ausstellung, die bereits reiche Anerkennung fand und von Zeit zu Zeit fortgeführt werden soll. Im Schaufenster ist ein Schriftplakat angebracht, mit dem die Absicht dieser Ausstellung erklärt und darauf hingewiesen wird, daß jede Buchhandlung die ausgestellten Bücher vorlegen bzw. besorgen kann. Außerdem werden die Betrachter gebeten, sich im Reisebüro Prospekte über die ausgestellten Bücher geben zu lassen. Ernst Adolf Dreyer. Hundertfünfundzwanzig Jahre Buchhandlung Kluge Sc Ströhm in Reval Am 16. Januar feiern die Schwesterfirmeu Kluge LStröhm und F.'W a s s e r m a n n in Reval gemeinsam ihr Jubiläum: die Buchhandlung F. Wasser m a n n bestand am 1. Januar d. I. hundert Jahre (Börsenblatt 1037 Nr. 303), die Buchhandlung Kluge L Stroh m besteht am 1. Februar d. I. e inhundert- fünfundzwanzig Jahre. Die gemeinsame Jubiläumsfeier gibt uus Anlaß, schon heute über die Geschichte der Firma Kluge -L Ströhm zu berichten. Georg Arnold Eggers, dessen Großvater im Jahre 1713 aus Lübeck nach Reval eingewandert war, gründete am 1. Februar 1813 unter der Firma Georg Eggers in bescheidenem Umfange eine Leihbibliothek, die auch Bücher in deutscher und französischer Sprache besorgte und einen raschen Aufschwung nahm. 1830 gründete er in St. Petersburg eine Schwesterfirma Eggers L Peltz, später Eggers L Co., die Kommissionär der Akademie der Wissenschaften war. Diese angesehene Firma erlosch mit Beendigung des Weltkrieges. Tie Stütze des Revaler Hauses war Franz Kluge, ein Mann von erstaun lichem Fleiße und großer kaufmännischer Begabung. Er war 1823 mit vierzehn Jahren in die Firma eingetreten und wurde dank seiner Tüchtigkeit bald ihr Leiter, bis ihm 1835 Eggers die Buchhandlung verpachtete. Am 1. Januar 1847 gründete Franz Kluge aus Rest- bestäuden der Firma Earl Kluge in Dorpat die noch heute bestehende Firma Franz Kluge's Verlag, die nach seinem Tode in den Besitz der jeweiligen Besitzer der Firma Kluge Ströhm überging. Im Jahre 1837 trat Earl Ströhm als Mitarbeiter in die Firma Georg Eggers ein und erwarb 1848 gemeinsam mit Franz Kluge das Geschäft, das fortan Kluge L Ströhm firmierte und in der folgenden Zeit einen bemerkenswerten Aufschwung nahm. Im März 1882 starb Franz Kluge. Seine Kinder Geheimrat Professor 1)r. Ernst Kluge und Hofrätin Adele Weiß geb. Kluge traten in seine Besitzrcchte. Bis zum 1. Mai 1885 leitete noch Carl Ströhm allein die Firma, daun aber wurde sie von Arthur Ströhm (geb. 1863), dem einzigen Sohn von Carl Ströhm, und von Robert Weiß (geb. 1863), einem Enkel von Franz Kluge, käuflich erworben. Carl Ströhm starb nach längerem Kranksein 1888. Unter den neuen Chefs begann eine Zeit erfreulicher Blüte und be ständigen Wachstums. Die Geschäftsräume mußten wiederholt ver größert werden, und mehr als zwanzig Mitarbeiter wirkten gleich zeitig am Aufbau der alten Firma. 1809 wurde die heute hundert jährige Buchhandluug Ferd. Wassermann erworben, 1903 die Agentur- Christlicher Volksschriften, die unter der Firma A. Margk bis zum Jahre 1020 als Volksbuchhandlung, namentlich für estnische Bücher, fortgeführt wurde. 1910 entstand eine Filiale von Kluge L Ströhm in Fellin, die den »Felliner Anzeiger« herausgab und bis 1915 stets weiter aufblühend bestand. Der Weltkrieg bereitete dieser Zeit dcr Blüte und großen Er folge ein jähes Ende. Als dann nach Jahren großer Sorge und Not 1918 der neue Estnische Freistaat entstand, begannen ruhigere Zeiten, die neues Arbeiten und Vorwürtsstreben gestatteten. 1923 traten zwei neue Chefs, Söhne der bisherigen, in die Firmen ein: vr. ose. publ. Bernd Stroh in (geb. 1897) und KurtWeiß (geb. 1898). 1926 wurde in Dorpat die Firma I. G. Krüger käuflich erworben und in eine Anteilsgenossenschaft umgewaudelt. Neben der schnell anwachsenden und immer reicher sich aus gestaltenden estnischen Literatur wird der Vertrieb des deutschen Buches aufs sorgfältigste gefördert, obgleich für dieses das große, weite Absatzgebiet des alten Rußland fehlt. Daneben werden noch russische Bücher unpolitischen Inhalts sowie in steigendem Maße französische und noch mehr englische Bücher vertrieben. Besondere Ausmerksam-
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