für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgcgebcn von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. ^53. Amtliches Blatt des Börsenvereins. Dienstags, den 4. Juli 1837. Gesetzgebung. Von der Schleswig-Holsteinischen Regierung sind un term 8. Juni verboten worden: Si monde von Sismondi, Forschungen über die Verfassungen der freien Völker, überseht und mit An merkungen begleitet von Aug. Schäfer. Frankfurt, W. Küchler. I. A. von Horn, natürliche Erklärung der biblischcn Geschichte vom Tode Jesu bis zur Ausgießung des heiligen Geistes. Oldenburg bei C. Fränckel. Aktenstücke und Briefe zur Geschichte der Deputation der Deutschen Buchhändler beim Wiener Congresse, im Jahre 1814. (Fortsetzung.) Denkschrift über den Büchernachdruck. (Schluß.) Man bedenke ferner, daß bei vielen, und gerade bei den nützlichsten Werken, der Verleger selten auf schnellen Ab satz rechnen kann. Allein er kennt den Werth des von ihm gedruckten Buches, er betrachtet es als ein Kapital, das, wenn auch erst nach Jahren, ihm Zinsen tragen wird; in dieser Ueberzeugung schießt er ansehnliche Summen vor und fördert ein Werk an's Licht, welches, ohne solchen Vorschuß, vielleicht nie hätte erscheinen können, er macht sich folglich hoch verdient um das Publicum und um die Wissenschaften, und siehe da, plötzlich raubt ihm ein Fremder Kapital und Zinsen. Soll das sein Dank seyn? Wie? wenn wahrend des Drucks der Verfasserstarb, ohne sein Werk vollendet zu haben? Wird der lauernde Nachdrucker ihm den Schaden ersetzen ? — Kann der Ber- , 4r Jahrgang. ! leger vorher wissen, ob auch ein übrigens gutes Buch Absatz ^ finden werde? Der Nachdrucker hingegen hat die Wahl un- j ter allen Verlagsartikeln und wählt natürlich nur solche, !! deren Absatz schon unbczweifelt ist. Aberselbst dergeringe Vor theil des wohlfeilern Preises der Nachdrücke wird verschwin- j den, so bald der Verleger den Nachdruck überhaupt nicht >! mehr zu scheuen hat. Ein Buchhändler, der mit Sicher heit darauf zählen darf, seinen guten Veclagsartikel in allen den Landern abzusetzen, wo jetzt erlaubter Nachdruck einen i solchen Absatz unmöglich macht, der kann und wird künftig 2000 Exemplare drucken, wo er sonst nur 1000 gedruckt hätte. Gesetzt nun, er habe diese tausend für 1000-^. verkaufen müssen, um Kosten und Gewinn zu decken, so wird ec nunmehr die zweitausend vielleicht für 1500-^. ver kaufen können. Darum ist es eigentlich der Nachdruck, der die Bücher vertheuert, statt sie wohlfeiler zu machen. Wenn der Kornhändlcr, der Getreide aufgeschüttet hat, die Würmer und Mäuse auf seinen Böden vertilgen könnte, so würden die Kornpreise niedriger stehen. Es bleibt uns noch übrig, auf den allgemeinen Nachtheil aufmerksam zu machen, der a s dem Nachdruck entspringt. Wie manches gelehrte Werk muß im Pulte verschlossen bleiben, entweder weil kein Verleger, aus Furcht vor Nachdruck, den geforderten Preis dafür zahlen kann, oder weil überhaupt der Unternehmungsgeist durch den Nachdruck gelähmt wird; weil der Buchhändler sich auf Tagesneuigkeiten beschränken muß und keine Kräfte übrig behält für ein Werk, das wohl erst nach Jahren sich ver zinsen würde. Man sichere ihm hingegen den billigen Ge winn an allem, was er druckt, so beleben ihn Kraft und Muth, auch solche Werke an's Licht zu fördern, die ihn 89