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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-12-19
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1837
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- Deutsch
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2483 1«l 2484 Nekrolog. Wir haben bereits in Nr. 91 d. Bl. den am 5- Nov. erfolgten Tod des Herrn Christoph Ludwig Palm, seitherigen Besitzers der Palm'schen Verlagshandlung in Erlangen, angezeigt; jetzt können wir eine Notiz über sein Leben mittheilen. Geboren am 25. September 1772 zu Schorndorf im Würtembergischen, von wackern christlichen Eltern (der Vater, Philipp Heinr. Palm, war Apotheker in Schorn dorf, die Mutter, Johanna Dorothea, eine geborne Fritz), genoß der Verstorbene eine sorgfältige Erziehung und legte schon frühzeitig den Grund zu einer tüchtigen Ausbildung in seinem künftigen Berufe. Kaum 14 Jahre alt, trat er die Lehre bei seinem wackern Oheim Johann Jacob Palm in Erlangen an und fand bei diesem ausgezeich neten Manne und in dessen ausgebreitetem Geschäfte reichlich Gelegenheit, sich vielseitig mercantilisch und geistig zu bilden. Nach siebenjährigem fruchtbaren Aufenthalte in der Palm'schen Universitätsbuchhandlung nahm er eine Stelle als Commis in der Schwan- und Götz'schcn Buch handlung in Mannheim an, woselbst er sechs Jahre zur vollsten Zufriedenheit seiner Pcincipale wirkte *), sodann aber im Jahre 1.799 vom Oheim Palm wieder nach Er langen zurückberufen wurde. Hier nun begann als bald eine neue schöne, selbstständigere Lcbensepoche für ihn. Die bekannten und vielvecdreiteten Palm'schen Soctiments- kataloge aus jener Zeit und später sind größtentheils seine Arbeit. Der Oheim gab ihm im Jahre 1801 seine älteste Tochter, Friederike Philippine, zur Ehe und nahm ihn als TheUhaber in seinem Geschäfte mit auf. Die höchst glück liche Ehe Palm's wurde durch 4 Söhne und 4 Töchter gesegnet, von denen noch 2 Söhne und 2 Töchter leben. Durch häusliche Leiden erfuhr er die empfindlichste Prü fung, als im Jahre 1814 seine treue Lebensgefährtin, in Folge der letzten Niederkunft, durch den Tod ihm entrissen ward. — Durch das im Jahre 1826 erfolgte Ableben seines gelieb ten Schwiegervaters und Oheims, Joh. Jak. Palm, kam er in den alleinigen Besitz der bedeutenden Verlagshandlung des selben und führte diese in gewohnter solider Weise bis kurz vor seinem Tode fort. — Ein hartnäckiges Magenübel, an welchem er seit Jahren gelitten, machte seinem thätigcn Le ben im 66. Jahre ein Ende. Das Zeugniß, welches man dem Verewigten geben muß, ist: Er war ein Biedermann im vollsten Sinne des Worts, ein durchaus pünktlicher und rechtschaffener Geschäftsmann, ein liebevoller, sorgfältiger Familienvater, ein warmer Gönner und Freund Derer, die sich seiner Freundschaft zu erfreuen hatten, ein stiller Wohlthäter für viele Nothleidende und Bedürftige; dabei einfach und an spruchslos, wie es die wahre Tugend immer ist. Mit gleichen tüchtigen Gesinnungen hat jetzt der älteste Sohn des Ver ewigten, Herr Carl Julius Palm, das wohlgeord nete Geschäft des Vaters übernommen und wird es gewiß zur Ehre seiner Vorgänger forksetzen. An die Verehrer Lessing's. Als eine erfreuliche Erscheinung unserer Zeit darf man mit Recht das Bestreben derselben bezeichnen, großer Tha- ten Gedächtniß zu ehren. Die Huldigung, welche ausge zeichneten Geistern gezollt, und ihnen selbst über ihr Grab hinaus erhalten wird, ist von dem wohlthätigsten Einfluß für das ganze V lk. Begeisterung für alles Hohe, Nach eiferung in dem Guten, und die Flamme hochherzigen Va terlandssinnes finden an den Dankaltäcen, welche der Erin nerung segenrcichen Wirkens gewidmet werden, die herr lichste Nahrung. Lessing's Verdienste um religiöse Auf klärung, tiefe und geschmackvolle Forschung im Gebiete der Philosophie, Philologie und Literaturgeschichte, um ge sunde Kritik, Poesie und bildende Kunst, haben ihre wohl- thätigen Folgen zu unverkennbar über alle gebildete Völker erstreckt, als daß sie hier einer nähern Darlegung bedürf ten. Den erfreulichsten Anklang fand auch der am 15. Fe bruar d. I. am Grabe Lessing's ausgesprochene Wunsch, diesem hochverdienten Genius ein angemessenes Denkmal in unserer Vaterstadt zu errichten. Braunschweigs Ein wohner werden es als eine Ehrensache betrachten, die Ko sten dieses Unternehmens aus eigenen Mitteln zu bestreiten; indessen würden sie den vielen Verehrern Lessing's zu nahe zu treten glauben , wenn sie ihnen die Gelegenheit entzögen, durch freiwillige Beisteuer ein Zeichen der Verehrung für den unsterblichen Deutschen Mann an den Tag zu legen. Die Unterzeichneten werden daher Beiträge, welche bis Ende dieses Jahres unter der Adresse des Hofrath Petri zu Braunschweig eingehen sollten, mit verbindlichstem Danke in Empfang nehmen. Uebec die Ausführung des Planes selbst, sowie über die Namen der Mitwirkenden werden öffentliche Blätter das Nähere berichten. Möge denn die regste Theilnahme der dankbaren Mit welt dahin wirken, das Andenken des Mannes zu ehren, dessen Grabhügel seit 56 Jahren fast gänzlich vom Dunkel der Vergessenheit umhüllt lag. V ra un sch w ei g, den 5. April 1837. w. Frhr. v. Schleinitz. Bode. Petri, v. Erichsen. Schröder. Schiller. 'Rrcrhcss»,. M i s c e l l e. *) Der berühmte Hofkammerrath Schwan zeichnete be- ! sonders unser» Palm vor dem übrigen Geschaftspersonale aus und zog ihn täglich zu seiner Tafel, wo Palm die interes santesten Zeitgenossen, Schiller u. s. w. kennen zu lernen Gelegenheit fand. In Paris ist erschienen: Llauo , L., tralte clo In Ooutrskarou nt äe In poursuite eu sustioe; Iss Urevets cl'iuveiitiou ete., 1a pro- priete Uttersire, Iss oeuvres irrusloalso, 1a peiu- ture, Gravüre et seulpture ete., avse le texte ckes lois, ckeorets ete., welches Werk die Beachtung der Buchhändler verdienen dürfte. Verantwortlicher Redacteur: C. F. Dörffling.
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