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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1838
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1838-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1838
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- Deutsch
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2299 96 2300 nun gethan und er steht nicht UN, sein Urtheil darüber öffentlich auszusprechen. Der Herr Verfasser will in seinem Werke ein Hülfs- mittcl liefern, Ordnung, Sicherheit und Ucbcrsichtlichkcil in die Buchhaltung des Buchhandels zu bringen. Der Vorsatz ist löblich, denn darin stimmt Rec. mit ihm überein, daß die Buchhaltung des Buchhandels noch sehr !m Argen liegt und noch keineswegs geregelt ist. Theil- wcis mag das wohl daher rühren, daß die ersten Deut schen Buchhändler nicht aus dem Kaufmannsstandc ent sprossen und dessen cigcnthümlichc Buchführung und Ge schäftsordnung nicht kannten. Allein um etwas Tüchti ges zu leisten, reicht der gute Wille allein nicht hin, und das Werk zeigt in seiner ganzen Anlage sowol, als auch in Einzelheiten, daß der Vers, seinem Vorhaben nicht gewachsen war. Dies mag vielleicht daher kommen, daß er den Buchhandel nicht durchgängig in allen seinen Ver zweigungen und Beziehungen kennt, so daß er den Gang desselben in allen Einzelheiten nicht darstellen konnte. Es scheint, der Verfasser habe den Buchhandel praktisch in einer guten Sortimentsbuchhandlung, wo allein eine genaue Kenntniß desselben zu erlangen ist, gar nicht er lernt ; wahrscheinlich hat er die Handlung in einem an deren Geschäftszweige erlernt und ist vielleicht von der Buchhandlung, deren Bücher er führt, herbei gezogen worden, um diese nach streng kaufmännischem Systeme einzurichten, weil diese Buchhandlung die Mangelhaftig keit des in den meisten andern Buchhandlungen üblichen Systems einsahe, aber unter den Buchhändlern Niemanden fand, der es besser verstanden hätte. (Das ist auch nicht zu verwundern. Die meisten jungen Leute können wäh rend ihrer Lehr - und Wanderjahrc von einer geregelten Buchhaltung gar keinen Begriff erlangen, eben weil in den meisten Buchhandlungen die Bücher nach einem blo ßen Unsystcme geführt werden. Rec. weiß aus eigner Erfahrung, daß in sehr vielen, selbst großen Handlun-^ gen, nicht einmal jährlich eine blos ungefähre, nur auf eine Inventur begründete, Balance gemacht wird.) Nun hat Hr. H. versucht, die Praxis des kaufmännischen Buchhaltens auf den Buchhandel anzuwenden, was aber mißlungen ist und mißlingen mußte. Dies wird durch eine genaue Zergliederung des Wer kes zu erweisen sein. Seite 36 und 37 zeigt der Verf. den Unterschied zwischen einfacher und doppelter Buch haltung und erklärt, daß die letzte, wegen ihrer Genauig keit und des leichtern Ueberblickes des ganzen Geschäfts- standcs, den Vorzug vor der einfachen verdiene, weswe gen sein System sich, jedoch mit großen Modifi kationen, die hauptsächlich in einer höchst mög lichen Vereinfachung bestehen, ebenfalls auf die doppelte Buchhaltung stütze. Mag cs sein, daß der Verfasser es für möglich hält, die doppelte Buchhaltung zu modificircn; es ist aber gerade die Eigenthümlichkeit derselben, daß sie entweder konsequent vollständig ange- wcndct und durchgeführt werden, oder daß man sich aus die sehr unvollkommene einfache beschränken muß. Die „doppelte Buchhaltung" ist in der vor einigen Jahren bei Ackermann in Dessau herausgegebenen „Anlei tung zur Buchhaltung für Buchhändler" auf den Buch handel angewendet und mit größter Consequenz durchge führt; dieses Werk muß als das vollkommenste seiner Art anerkannt werden, u. Rec. wird im Verlauf seiner Be- urtheilung öfter vergleichend auf dasselbe zurückkommcn. Nachdem Hr. H. die Inventur beendet, schreibt er das Ergcbniß derselben in der von ihm also genannten Primanote dem Eapital-Eonco gut und zur Last. Es ist ganz in der Ordnung, die Bücher auf diese Weise zu er öffnen, nur hätten wir gegen die Abfassung Einiges zu er innern : 1) Es ist nämlich Regel der Buchhaltung, daß jedesmal der Debitor zuerst genannt werde und darauf erst der Cceditor folge. Wir würden also den ersten Po sten gestellt haben: Debitoren, nachstehende siebzehn sollen an Eapital-Conto 1. Buchhandlungs-Debitorcn-Eonto für Guthaben bei denselben u. s. w. Herr H. sollte im Hauptbuchs die von dem Eapi- tal-Eonto auf die besonderen Eonti übertragenen Posten nicht durch eine abermalige weitläufige Umschreibung dcS Ursprunges ffo unnützerweise ausgedehnt haben. Im Hauptbuchs ist dies ganz am Unrechten Orte; es genügt vollkommen, bei jedem Posten anzugeben, wo im Jour nal, welches Herr H. Pcimanote nennt (doch der Name thut nichts zur Sache), dessen speciclle Nachweisung zu fin den ist und durch Zahlen, aus welches andere Eonto des H a u p t b u ch c s sich derselbe bezieht; das Hauptbuch soll ja nur ganz kurze summarische Angaben enthalten, nicht weitläufigeBeschrcibungen, die in andern Büchern zu fin den sein müssen. Inzwischen mag das noch hingehcn; vielleicht liebt es der Verf., im Hauptbuchs recht viele vollgcschriebcnc Eonci zu sehen, um recht viel zu lesen zu haben oder zeigen zu können; andere Gcschäftsmänner, und wahrscheinlich die meisten, denken anders. So wie nun die Eonti im Hauptbuchs unnützcrwcise durch weitläufige Beschreibungen ausgedehnt sind, so ist auch die Zahl derselben durch eine Menge Pecsonal-Eonti übermäßig groß geworden. Die meisten Buchhalter — auch in andern Handlungszweigcn — können sich durch aus nicht von dem Gedanken los machen, daß dsa Haupt buch alle Eonti, gleichviel ob persönliche oder unpersönliche, enthalten müsse. In Ackecmann's Wecke ist aber voll kommen erwiesen, daß im Buchhandel das Hauptbuch nur unpersönliche Eonti zu enthalten brauche, ja, wir müssen geradezu gestehen, andere gar nicht enthalten kann. Mit gründlicher Sachkenntniß hat A. in das Hauptbuch außer den Sachen-Contis nur die verschiedenen Debitoren- u. Ereditoren-Eonti als Eollectivcepcäscntan- ten der besonderen, in verschiedene Strazzen verwiesenen Per- sonal-Eonti ausgenommen; das ist als sehr zweckmäßig anzuerkennen, denn will man einmal Personal-Eonti ins Hauptbuch aufnchmcn, so bedingt es die strenge Folge richtigkeit, daß dann auch ohne Ausnahme alle darin Platz erhalten, und welchen Umfang müßte es erhalten, wenn man 600—700 Buchhändlec-Eonti, ferner in ei nem bedeutenden Sortimcntsgeschäfte 200 — 300 Par-
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