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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1850-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1850
- Sprache
- Deutsch
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141 1850.) setzung eines bis jetzt nichtgekannlenDiaconus, dessen Verdienste um die Literatur uns noch gänzlich unbekannt sind, als eine meister hafte hinstellen zu können, ist unseres Wissens im Buchhandel un erhört, wenigstens geschah's gewiß nie auf solche Alles bei Seite sehen de Weise. — Jeden Buchhändler aber fragen wir hiermit öffentlich, was er von den Anzeigen der Metzler'schen Buchh. in den öffentlichen Orga nen hält? In einer Zeit, wie die jetzige, wo das Gebäude des Buchhandels von verschiedenen Seiten als ein morsches detrachtet wird, scheint es uns die Pflicht eines jeden Einzelnen nach Kräften beizutra gen, den allen ehren haften Rufunseres Handels wieder zu befestigen. — Werden aber Anzeigen, wie die von der Metzler'schen Buchhandlung ausgegangcnen, ;vor das Forum der Oeffent- lichkeit gezogen, so wird das Publicum nicht nur in dem Wahne, daß die Buchhändler aufgehört haben, die Trä ger der Wissenschaft zu seyn, bestärkt, sondern es muß die nächste Schlußfolgerung seyn, daß der B uch ha nd el zurBsich er fahr ik h e rabgesunken sen. Traurig, wenn so etwas überhaupt vorkommt, doppelt traurig, wenn ein solches Verfahren von einer Hand lung, wie die Metzler'sche, ausgeht, welche sich der Quantität ihres Verlages zufolge, zu einer der größeren Deutschlands rechnen kann und darf. Auch cm Wort der Kritik i» Sachen Parct-Bülau. Da das Börsenblatt für die Bülau'sche, gegen die Paret'sche Uebersetzung in die Schranken getreten ist, so mag es mir erlaubt seyn, zu bemerken, daß es den Anschein hat, als sey dies wenigstens Partei lichkeit. Daß Herr Bülau eben auch nicht zu tief eingedrungen ist in den wahren Sinn seines Verfassers, geht aus den von ihm in seiner Ver- theidigung(B.-Bl.Pag-I07, Eol.Ul.Z. 23. flg.) angeführten Worten nur zu klar bervor: lleitisl» oävenlnrors (sagtHc.B.) mögenwolvom „briti schen Unternehmungsgeist" belebt gewesen seyn, aber Kscouls^ sagt einmal, daß b rit i s ch eA b en t e u re r gehandelt haben, u. da muß man auch so übersetzen." säventuro heißt bei den englischen Schriftstel lern der Zeit, von welcher Kaesulax spricht, „eine (Handels-) Specu- lation" und brilisl, ^äventurersheißt britischeHandelsunternehmungen. Wer dafür Abenteurer setzen kann, hat bewiesen, daß seine Kenntnis des Englischen „abenteuerlich" ist. briti--I> Lubjecr. Partcilichkcit betreffend. Schon früher einmal und jetzt wieder, wird uns mit ziemlich klaren Worten zu verstehen gegeben, wir nähmen Partei für manche Angelegenheit des Buchhandels, oder träten für sie in die Schranken, wie jetzt z. B. in der Metzler-Weigel-Paret-Bülau'schen Fehde. Dem ist aber durchaus nicht so, und müssen wir einen jeden ähnlichen Vorwurf auf das Entschiedenste zurückweisen. Wir haben es uns bei Uebernahme der uns übertragenen Redaction, zum strengen Grundsätze gemacht, nie Personen, sondern stets nur THat sachen im Auge zu haben. Kommt uns von achtbarer Seite ein Angriff zu, dessen Gegenstand etwas Morsches an sich zu haben scheint und dessen Inhalt nicht leerem Wortkramc oder gar Ver leumdung ähnlich sieht, so nehmen wir ihn im Interesse des Gan zen auf, weisen aber keineswegs je eine gegründete und anständige Replik zurück. Nur in gegenseitigen Erörterungen können die Kräfte gemessen, das Wahre erkannt, das Falsche beseitigt werden. So ist es auch in obengenannter Angelegenheit. Wir lasen die Angriffe der Metzler'schen Buchhandlung, kennen die Bülau'sche Vertheidi- gung und bildeten uns unser Urtheil, ohne darüber auch nur eine Zeile zu veröffentlichen. Es kamen uns von sieben ehrenwerthen Seiten Artikel hierüber zu, deren einige nicht gerade schüchtern auftreten; wir haben bisher nur einen davon abgcdruckt, bringen heute, nach zwölftägigem Zwischenräume, einen zweiten und werden eben so wenig anstehen, in derselben Angelegenheit auch von der entgegengesetzten Ansicht Artikel aufzunehmcn, wenn sie ein Recht vertheidigen, oder darthun werden, daß die Bülau'sche Uebersetzung wirklich Unkenntniß des Englischen verrathe. Wir wollen, daß die Wahrheit überall siege, wir wollen, daß aus unserem Geschäfte alles Unehrenhafte verbannt bleibe, wir wollen, daß jeder erreichbare wirkliche Fortschritt, jede mögliche Verbesserung in der Organisation und den Einrichtungen unseres Geschäftes erzielt werden, wir wollen aber auch, daß Niemand beeinträchtigt werde, daß weder Hader noch Zwietracht entstehen, denn sie führen nie zum Guten, diskrediliren vor der Welt und entziehen dem Buchhandel die Achtung derselben- Dies die Basis, auf der wir unsere Aufgabe zu erfüllen suchen. Will man den Dienst der Wahrheit und des Rechts, das Hallen an geschäftlicher Ehre, wie es jetzt so häufig geschieht, als eine Parteinahme bezeichnen, so können wir Nichts dagegen haben, erachten uns aber, dennoch zu Ersteren verpflichtet. Ob wir aber gleich in manchen Ange legenheiten, als Mensch u. Buchhändler, unsere Ansichten u. Meinungen für uns haben,— alsRe daction befleißigen wir uns derUnpar- teilichkeit und hüten uns wol, selbst Erisäpfel in den Buch handel zu werfen; wir bringen in solchen Fällen von beiden Seiten, was uns, ohne unsere Leser zu ermüden, zu geben möglich ist, ohne Vorschub für die eine, ohne Rückhalt für die andere Partei. Die Redaction. Corrcspondciiz. Grünberg, den 28. Januar. Dem deutschen Buchhandel wollen wir die Mittheilung machen, daß am l5. d.M. das Appellationsgericht zuGlogau dieVersetzung deS hiesigen Buchhändlers und ehemaligenFrankfurterDeputirten, De. Le- vysohn in Anklagezustand wegen Hochverraths, verfügt hat. Seit dem 24., wo ihm dieseVerfügung mitgetheilt wurde, wird er in strenger Untersuchungshaft gehalten. Leiter läßt seine seit einiger Zeit sehr angegriffene Gesundheit ihm das Drückende derselben doppelt fühlbar werden, und nur die Hoffnung auf die Möglichkeit, schon dem nächsten Schwurgerichte die Sache zucEntscheidung überwiesen zu sehen, macht diese schwere Haft erträglich. Und möglich muß es seyn, da das geheime Oberlribunal in der Angelegenheit des Grafen Reichend ach, der ebenfalls wegen der Stuttgarter Beschlüsse wieder verhaftet werden sollte, aber wegen der Eonsequen; seines Gerichts nicht wieder verhaftet worden ist, unter eben dem 15. Januar dem Appellntionsgerichke aufgegeben, den Grafen Reichenbach vor die nächsten, am 4. Februar beginnenden Assisen, zu stellen. Hoffen wir, daß es auch dem De. Levysohn so gut werde! MlScellcn. In den Officinen derLondonerZeitungen befinden sich ohne Frage die intelligentesten u-geschicktesten Typographen Englands. Manche von ihnen gewinnen wöchentlich 3—4Pf.St; imDurchschnittemöchte ihr Salair 2^—3 Pf. St. betragen. Die Arbeit der Schriftsetzer an einem Morgenblatte (Times, Morning Ehronicle, Morning Post, Morning Herald, Daily News) beginnt gegen 7—8 Uhr Abends und dauert so lange, bis die Zeitung in die Form, „in's Bett", gebracht, was et wa um 5 Uhr Morgens geschehen ist; zuweilen natürlich, wenn der Telegraph eine neue indische, transatlantische w. Post anqekündigt hat, noch länger. Eine der charakteristischen Fähigkeiten desLondoner Zei- tungsichriftsetzers ist die rasche Entzifferung der Manuscripte, selbst der unleserlichsten. Ein halbes Dutzend Spalten eines Berichts, z. B. über ein wichtiges Provinzialmecting von 2 oder 3 Stenographen in allecHast, auf ihrerRückkehc mit einem Specialbahnzug umgeschrieben,
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