^ 7, 11. Januar 1916. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 185 Georg Müller Verlag in München s Ein neuer Dichter gelangt in Kürze mit seinem ersten Buch in meinem Verlag zu Wort: Andreas Schreiber Das ewige Bankett Novellen. Geh. M. 3.—, geb. M. 4.— ^cv^ttten in der Zeit des harten Stahls und der Äeroldsrufe heldisch fließen- den Blutes bietet uns ein neuer Dichter in seinem ersten Buche sieben ^ Novellen, deren Geschehnisse alle vergangene Zeiten behandeln, und da bet ereignet sich das Merkwürdige, daß uns ihr Inhalt trotzdem mächtig anzieht und stark bewegt. Der Grund hierfür dürfte darin liegen: die Flucht gleichförmiger Jahre des belanglosen Geschehens hatte die starken einfachen Gefühle früherer Zeilen uns immer unverständlicher werden lassen. Die Ströme unmittelbaren Empfindens flössen versteckt unter dem alles nivellierenden Alltag. Niemand ver nahm mehr ihr Rauschen. Man hatte die über den gewaltigen Ausbrüchen des TrteblebenS hinhuschenden Reflexe zu lieben begonnen. Da kam die Zeit, da ein Heller Sturm durch die Länder flog und es uns gegeben ward, starke einfache Gefühle gleich ungebrochenen Farben ausleuchten zu sehen, und darin liegt das eminent Zeitgemäße des Buches des Dichters, den ich hiermit in die Literatur einsühre. Wohl selten sind Schatten vergangener Tage in lebenskräftigeren Gestalten wieder erstanden, nicht leicht hat sich aus dem Staube des Verblichenen das Idol der Leidenschaft und der Liebe ohne Grenzen glühender erhoben. Dazu kommt die glänzende Form des Gebotenen, dramatische Wucht,die oft mit wehmütiger Grazie wechselt, ein edler Stil, der aus unserer Sprache reiche Kleinodien formt. So führe ich einen neuen Mann in die Literatur ein, der berufen ist, uns bedeutsame Werke zu schenken und ich bitte Sie, sich des Vertriebs dieses seines ersten Buches tatkräftig annehmen zu wollen. Die Kritik wird in umfassender Weise auf dieses Werk Hinweisen. Auf dem hier beiliegenden Zettel bestellt, mit 40"/» und 7/6, 25 Exemplare mit 50°/», Einband netto 26*