Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1848
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- 1848-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1848
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- Deutsch
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164 Friedr. Perthes, Perthes - Besser » Mauke, Friede. » Andr. Perthes, H. A. Pierer, Raw sche Bh., C. H. Reclam, PH. Reclam fr., G. Rei- chardt, Gebr. Reichenbach, Renger'sche Verlh-, F. Riegel's Bcrl-, Sauer lander in Frankfurt, E. Schäfer, Schmerber'sche Bh., I. L. Schräg, E. H. Schröder, Schuberth L Co-, Fr. Schulrhcß, H. Schulhc, Schwcig- hauser'sche Bh., Schweizerbart's Verl-, Schwetschke L Sohn. M. Si- mion, I. Springer, Slahel'sche Bh., E- F. Steinackcr, I. F. Stein kopf, Stillcr'sche Hofbh., Stuhr in Potsdam, Bernh. Tauchnitz fr., Tendier L Co-, Th. Thomas, W. Thomä, E. Trewendt, C- Troschel, Univ.-Buchh. in Kiel, A. W. Unzcr, Vandenhoeck L Ruprecht, Varren- trapp's Verl., Veit sc Co-, Velhagen L Klasing, Vereinsb. in Berlin, Verlagsburcau in Adorf, Vcrlagsburcau in Leipzig, Verlags-Cpt. in Grimma, F. C. W. Vogel, F. Volke, Voß in Berlin, Wagner in Inns bruck, Weber in Bonn, T- O- Weigel, Weller in Leipzig, G. Wcster- mann, G. Wigand, Otto Wigand, C. F. Winter, Karl Winter, I. F. Wöller, V. v. Aabern. Diejenigen Handlungen, welchezunigroßenNach- theil und Verdruß der Sortimenter fast n ursogenannte kietto-Artikel mit 2 5 LH liefern, sind: Asher äe Co., Bädekcr in Elberfeld, B. Behr, W. Besser, I. Buddeus, Decker'sche geh. Oberhofbuchdruckerei, Ferd. Enke, I. G. Engelhardt, Helwing'sche Hofbh., Hcrder'sche Verlgh., C. B. Lorck, G. W. F. Mül lers Verlag, C- Muquardts Verlh., Justus Perthes, C. Reimarus, I. A. Romberg's Verl., Schneider L Co., A. Schulz L Co., Stuhr in Berlin, Vicwcg L Sohn, Leop. Voß, I. I. Weber. Man sieht aus dieser gewissenhaft gemachten Aufstellung, daß die Noth der Sortimenter nicht gering ist, und sie wohl Ursache haben, sich über die willkürliche undnichtgerechtfertigteRabatt- Sch malerung zu beschweren. Ich glaube mit Recht zu behaupten, daß die überhand nehmenden 25LH Artikel dem Gesammt-Buchhandel nachtheilig sind, und theilweise die bittern Klagen über dürftiges Auskommen und schlechte Zahler veranlassen, welche von vielen Seiten laut werden. Ja ich wage zu sagen, daß der verkürzte Rabatt auf das freundliche Verhältnis, welches in der Buchhändlerwelt besteht, störend cinwickt, und mit daran Schuld ist, daß die Sortimenter trotz der Eisenbahnen in den letzten Jahren so selten die Leipziger Messe besuchen, wo so wenig heitere Stunden für sie zu finden sind. Es ist mehr als einmal von erfahrenen College» im Börsenblatts ernstlich ausgesprochen worden, daß die Sortimenter in unserer concurrenzvollen theuren Zeit mit verkürztem Rabatt nicht besteh en können, und dadurch viele nach und nach zu Grunde gehen müssen. Auch die nächste Jubilate-Messe wird mehr als hin reichende Beweise zu dieser Aussage liefern. Möchten sie manchem Verleger zur Warnung dienen! Ich schließe mit dem Wunsche, daß es den betreffenden Verlegern bald klar werden möge, warum die Sortimenter sich nie mit den 2 5 ffoArtikeln versöhnen können, und man ihnen nicht zumu- then darf, sich lebhaft dafür zu verwenden. — „Unter uns sei Wahr heit, Niemand wolle sich täuschen." Wieder ein Sonderbund. Die Magdeburger Zeitung vom 3. Februar enthält Folgendes aus Berlin vom 1. Februar: Wie aus den Verhandlungen des stän dischen Ausschusses zu erfahren, hat dieser auf das Gesuch zweier hie siger Buchhändler um Erlaubniß zur Herausgabe der Verhandlungen keine Bevorzugung eines Einzelnen, sondern freie Concurrenz in dieser Beziehung cintreten zu lassen, beschlossen. Da von den beiden zunächst concurrirenden Buchhändlern die Decker'sche Geheime Hofbuchdrucke rei einen sehr bedeutenden Vortheil dadurch hat, daß in ihr auch die „Allgemeine Preußische Zeitung" gedruckt wird und sie daher nur den Satz stehen und umbrechen zu lassen braucht, so schließt sich jede andere Concurrenz von selbst aus, da Niemand eine billigere Ausgabe zu lie fern im Stande ist. Die Ausgabe der Decker'schen Hofbuchdruckerei, welche bereits vorbereitet und bei der der Kanzleirath Bleich im Mini- 12 sterium des Innern als nomineller Herausgeber Mitwirken wird, wird denn auch wahrscheinlich die einzige sein, -welche erscheinen wird; der zweite Buchhändler wenigstens, welcher anfangs concurriren wollte, ist unter den erwähnten Umständen zurück getreten. Kürzlich wurde bei Gelegenheit einer Recension in einer hiesigen Zeitung darüber geklagt, daß aus Gleichgültigkeit des Publikums gegen statistische Arbeiten, „die vergleichende Culturstatistik der Großmächte Europa's von Dr. v. Reden" unvollendet bleibe. Dieser Vorwurf gegen das Publicum ist ungerecht, er trifft vielmehr allein den Buch handel. Der betreffende Buchhändler hatte das Werk in Lieferungen ausgegeben, und wenn ec aus dem mangelhaften Absatz der wenigen bisher erschienenen Lieferungen die Verweigerung der Fortsetzung des Werkes rechtfertigen zu können glaubte, so hat er vergessen, daß es dem Publicum gar nicht zu verargen ist, wenn es sich auf Lieferungen gar nicht einläßt, sondern das Ende des Werkes erst abwartet. So viele unvollendet gebliebene und so viele bandwurmartig fortgesponnene Werke haben das Publicum bedenklich gemacht, wie denn die Buch händler den jetzigen Zustand ihres Geschäfts, über den mit RechtKla ge geführt wird, große nTheils selbst ha benherbeiführenhelfen. Wie häufig kommt es nicht vor, daß eine Verlagshandlung ein Werk bald nach seinem Erscheinen in einer sogenannten wohlseilen Ausgabe um die Hälfte, oft um einen noch ge ringem Preis dacbietet; wie oft liest man nicht in einem und demselben Blatte neben der Ankündigung eines eben erschienenen Buches zum La denpreise dasselbe Buch von einem Antiquar zu der Hälfte des Preises anbieten. Daß dasPublicum gegen alle neue literarische Ankündigun gen mißtrauisch ist und sich aufs Abwarten legt, ist daher nicht zu ver wundern; daß aber der Buchhandel in bisheriger Weise auch nicht mehr fortbetrieben werden kann, ist eben so gewiß. Um nun den Anti quaren, bei denen alle neueBücher zusehr ermäßigten Preisen zu haben sind, einen Damm entgegen zusetzen, haben sich hier etwa 20 Sortiments-Buchhändler zu einer Actien-Buchhandlung vereinigt, die in Anthei- len zu200 vorläufig 10,00 0 zusammengeschossen haben, um gangbare Ver la gs ar ti kel in großen Par ties n gegen baare Bezahlung wohlfeil einkaufen, so daßdieassociirten Buchhändler diese Bücher im Ver- hältniß zu ihren Antheilen würden von der Actien- Buch Handlung auch gegen baare Bezahlung und da durch ebenfalls wohlfeiler beziehen können. Dies In st i t u t w i r d w a h r s ch e i n l i ch sch o n vom 1. Ap ci l d. I. s ei ne Operationen beginnen, die möglicher weise dem Sorti ments-Geschäft einen neuen Aufschwung geben und mittelbarauch wieder aufdasVerlags-Geschäftzurück- wirken können, jedenfalls aber, wenn dieser neue Trieb des Associationsgeistes weitere Triebe Hervor bringen sollte, dem in der Meinung des Publicums heruntergekommenen Buchhandel eine solidere Basis geben würden. Einsender fügt nichts hinzu, sondern beschränkt sich lediglich auf die Fragen: a) Hat die Magdeburger Zeitung Recht? b) Verdienen die zwanzig Buchhändler Berlins nicht ähnliche.ge- hässige und persönliche Angriffe, wie solche der sogenannte „Sonderbund" erfahren hat? o) Was sagen die Frankfurter hierzu; wollen sie nicht auch hier sofort demonstriren? ? ? ? Ein Mitglied des Sortimentshändler- Vereins.
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